Sherlock - Review
#3.03 Sein letzter Schwur (9/9)
Kaum hat die Staffel begonnen, ist sie nun auch schon wieder zu Ende. Nach den ersten beiden eher amüsanten Episoden ist diese Finalfolge voll gepackt mit Spannung und Überraschungen. Ein wenig Witz ist auch dieses Mal dabei, als John erfährt, dass Sherlock und Janine ein Paar sind.
Die literarische Vorlage der Serie kenne ich nicht, doch ist mir sehr wohl bekannt, dass Sherlock Holmes bewusstseinserweiternden Substanzen nicht abgeneigt war. Dieses "Laster" wird in "Sein letzter Schwur" ins Moderne übertragen und Sherlock wird zum Drogenabhängigen um Charles Magnusson in die Irre zu führen und einen Fall zu lösen.
Wie in der Schlussszene der zweiten Episode angedeutet, haben Watson und Holmes den Kontakt zu einander verloren und sich seit einem Monat nicht mehr gesehen. Doch relativ schnell sieht John über den Drogenkonsum seines Freundes hinweg und die beiden verstehen sich wieder wie zuvor.
Episodenbeschreibung von #3.03 Sein letzter Schwur
Charles August Magnussen
Die Bedrohung, die von Magnussen ausgeht, ist gleich von Anfang an zu spüren. Er scheint stets einen Schritt voraus zu sein und jedes dunkle Geheimnis einer Person zu kennen. Ebenso weiß Magnussen genau, wann er seine Informationen einsetzen muss, um das zu bekommen, was er will. Wie auch Sherlock dachte ich, dass Magnussen eine Art Daten-Brille trägt, da die Kameraführung diesen Gedankengang offensichtlich bezwecken wollte. Die Auflösung um Magnussen ist daher überraschend und schlichtweg genial. Als Sherlock seinen Fehler bemerkt, verliert er wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben richtig die Fassung. Er ist sprachlos und geschockt, da er nicht vermutete, dass Magnussen all sein Informationen nicht in Akten sondern schlicht und einfach in seinem Gedächtnispalast gespeichert hat. Die einzige Möglichkeit, die Sherlock nun sieht, um die Daten, die Magnussen in Besitz hält, zu löschen, ist, ihn zu erschießen.
Mary Morstan
Die weitere Überraschung dieser Episode ist ganz klar die Figur der Mary Morstan. Nie hätte ich gedacht, dass sie die Schützin ist, die Magnussen töten will. Auf die Idee, dass sie eine kriminelle Vergangenheit hat, wäre ich, denke ich, ebenfalls nicht gekommen. Dann schießt sie Sherlock auch noch nieder!
Trotz Marys Bitten an Sherlock, John nichts über sie zu verraten, lässt er seinen Freund natürlich um die zweite Identität seiner Frau wissen. Wie Sherlock Marys Geständnis inszeniert hat, ist ebenso faszinierend, wie die Tatsache, dass er John dazu bringt, sich wieder mit ihr zu versöhnen. Erstaunlich ist natürlich, dass es Hinweise gab, dass Mary nicht nur die nette Frau von neben an ist, der Zuschauer jedoch nicht an ihr gezweifelt hat. Eigentlich schade, dass der USB-Stick zerstört wurde, gerne hätte ich mehr über Marys Vergangenheit erfahren, was sie getan hat und von wem sie auf der Flucht ist. Vielleicht wird dies ja in einer der nächsten Staffeln aufgegriffen.
Sherlock
Die Szene während Sherlocks Niederschuss war sehr faszinierend. Endlich erhält der Zuschauer einen detaillierten Blick in das Denken des Meisterdetektivs. Interessant war auch, dass er in seinen Überlegungen sowohl auf Molly, Lestrade und Anderson als auch auf Mycroft trifft. Jeder mit einem anderen Rat oder einer Analyse. Trotz seines blitzschnellen Handelns verliert Sherlock dann doch sein Bewusstsein und fällt tiefer und tiefer hinab. In den Tiefen seines Inneren begegnet er dann seinem Erzfeind Jim Moriarty, der gefesselt in einer Gummizelle sitzt. Er gibt ihm schließlich den entscheidenden Impuls, sodass Sherlock sich Stufe für Stufe, Stockwerk für Stockwerk wieder in sein Bewusstsein und in das Leben kämpft. Obwohl dem Zuschauer klar ist, dass Sherlock in diesem Moment unmöglich sterben wird, fiebert man mit und hofft, dass er es schafft. Zudem sind seine Gedankengänge und Analysen, an denen man teilhaben kann, äußerst spannend.
"Do you miss me?"
Da zwei Überraschungen in einer Episode wohl nicht genügen, folgt mit dem Erscheinen Moriartys noch eine Weitere. Doch wie ist das möglich? Vor zwei Jahren wurden wir im Finale der zweiten Staffel selbst Zeuge, wie Moriarty sich selbst in den Kopf geschossen hat. Tatsächlich ist also niemand auf dem Dach gestorben. Doch wie kann das sein? Was hat er vor? Warum kommt er gerade jetzt zurück? Fragen über Fragen, die eine spannende vierte Staffel versprechen.
Fazit
Die Finalepisode überzeugt eindeutig durch Spannung und Charakterüberraschungen. Nun ist eine großartige dritte Staffel "Sherlock" auch leider schon zu Ende und schickt den Zuschauer mit einem spannenden Cliffhanger in die Pause. Die Staffel konnte durchweg überzeugen, leistete Charakterarbeit, zeigte Humor und endete spannend. Mehr kann man sich als Zuschauer nicht wünschen.
Anika W. - myfanbase
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