Six Feet Under - Review
"Six Feet Under", sechs Fuß unter der Erde. Das ist – in den USA – die Tiefe in der die Toten begraben werden. Schon der Name dieser Serie lässt darauf schließen, dass es sich bei "Six Feet Under" nicht um eine gewöhnliche Dramaserie handelt. Denn neben all dem Drama, das in solchen Serien auftaucht, ist der Tod allgegenwärtig. Kein Wunder also, dass in der Familie Fisher jeder einen kleinen Knall hat, wer hätte den nicht, wenn man Tag für Tag – schon in frühester Kindheit – mit trauernden Menschen zu tun hat. Woche für Woche erlebt der Zuschauer einen neuen Todesfall, mit dem eine jede Folge beginnt und der oftmals in die Storys der jeweiligen Folge mit eingebunden wird.
"This is an unusually gassy family."
Die Fishers sind schon ein ganz besonderer Haufen Menschen. Sie sind allesamt sehr liebenswürdig und einem auf Anhieb sympathisch. Da ich als Zuschauer sowieso immer auf der Seite der "Loser" und "Außenseiter" in Serien war und bin, ist mir der jüngste männliche Fisher-Spross David besonders ans Herz gewachsen. Er ist das einzige Kind der Familie, das den Beruf des Vaters übernommen hat, so dass sich das Unternehmen gerade noch Familienunternehmen nennen kann. David ist im Verlauf der Serie die tragische Rolle der Fishers, dem immer wieder große Steine in den Weg gestellt werden. Aber auch seine Geschwister und seine Mutter haben es im Leben nicht leicht. Immer wieder geschehen große und kleine Dramen, die auf sehr realistische Weise die Familie durcheinander wirbeln. Und mit den einzelnen Mitgliedern der Familie lernen wir über die fünf Jahre hinweg stets neue Freunde und Bekannte kennen und lieben und müssen uns von ihnen auch wieder trennen.
Die Serie beginnt in dem Moment, in dem ein Familienmitglied sich von der Familie verabschiedet. Mit dem Tod von Familienoberhaupt Nathaniel müssen die einzelnen Fishers erst einmal klar kommen. Die entfremdeten Geschwister, die sich bisher nur "geduldet" haben, müssen sich nun zusammentun, für ihre Mutter und für das vom Vater so geliebte Unternehmen. Im Laufe der Jahre gelingt es ihnen, sich anzunähern und aus den Fishers wird endlich eine Familie mit all ihren guten und schlechten Eigenschaften. Die Entwicklung der einzelnen Charaktere ist das, was die Serie ausmacht. Von der ersten bis zur letzten Folge machen alle Fishers und ihre Freunde eine riesige Entwicklung durch und werden dadurch geprägt von vielen Ereignissen, ob diese nun zu den Positiven gehören, wie die Geburt des eigenen Kindes, oder zu den Negativen, wie ein grausamer Überfall.
"I wish that just once people wouldn't act like the clichés that they are."
Und trotz des großartigen Drehbuchs, der tiefen Charaktere und der guten Storys wäre diese Serie ohne ihre Darsteller verloren. Denn die sind es, die die Serie zu dem machen was sie ist. Sie sind allesamt großartig in ihren Rollen. Allen voran Frances Conroy, die in der Rolle als Ruth Fisher aufzugehen scheint und mit all ihrer Liebe diesen wunderbaren Charakter zum Leben erweckt und ihn zu der starken Frau macht, die Ruth ist. Auch Peter Krause ist in seiner Rolle als Nate großartig und agiert dabei perfekt mit seinen Schauspielkollegen. Vor allem die Chemie zwischen den Charakteren Nate und Brenda springt sofort auf den Zuschauer über und über die Jahre hinweg fiebern wir immer mehr mit ihnen mit. Auch Lauren Ambrose, die das Nesthäkchen Claire darstellt, ist großartig besetzt und bezaubert von der ersten bis zur letzten Sendeminute. Aber der Beste ist der bis dato unbekannte Jungdarsteller Michael C. Hall, der in "Six Feet Under" nicht nur seine erste Serienhauptrolle ergatterte, sondern überhaupt das erste Mal vor der Kamera stand. Das merkt man ihm zu keiner Sekunde an und er schafft es einfach perfekt, den schwierigen und facettenreichen Charakter des David rüberzubringen. Genauso wie Rachel Griffiths, deren Figur der Brenda Chenowith einem jeden Zuschauer schnell ans Herz wächst. Brenda so darzustellen, wie Rachel dies über all die Jahre tat, beweist, dass in der Schauspielerin eine Menge Potenzial steckt. Genauso wie der Hauptcast, so konnte in all den Jahren auch immer wieder der Cast der Nebendarsteller überzeugen. Unter ihnen waren bekannte Schauspieler und -innen wie James Cromwell, Kathy Bates, Patricia Clarkson und Mena Suvari, aber auch unbekanntere Gesichter wie Rainn Wilson und Peter Facinelli.
Everything. Everyone. Everywhere. Ends.
Nach fünf wundervollen Jahren voller Liebe, voller Dramen und voller Fisher-Charme hieß es schließlich Abschiednehmen von den Fishers. Und das geschah mit der wunderbarsten und emotionalsten Serienfolge, die ich in meinem Leben voller Serien jemals gesehen habe. Egal wie man es dreht und wendet, "Six Feet Under" ist von Anfang bis zum Ende eine der besten Serien, die jemals über die hiesigen Bildschirme lief und daher hat sie zumindest bei mir wahrscheinlich auf ewig einen Platz in meinem Herzen.
Eva Klose - myFanbase
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