Southland - Review des Piloten

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Foto: Regina King, Southland - Copyright: TBS/Mitch Haaseth
Regina King, Southland
© TBS/Mitch Haaseth

Bereits wenn man sich den Vorspann ansieht, bekommt man den Eindruck, dass "Southland" nicht die typische Copserie ist, auch wenn er gleich deutlich macht, dass hier nicht die Charaktere im Mittelpunkt stehen, die darin nicht einmal auftauchen, sondern die Polizeiarbeit. Doch der Vorspann wirkt verstörend und düster und auch wenn ich die Serie nicht unbedingt als verstörend, wenn man mal von den wilden Schnitten und der Unübersichtlichkeit für den Erstzuschauer absieht, bezeichnen würde, ist sie doch recht düster. Hier wird nichts beschönigt, nicht einmal die Sprache. Interessant, da ich das noch nie bisher in einer Networkserie erlebt habe, war, dass Schimpfwörter benutzt, aber herausgepiepst wurden. Mag aber sein, dass das nur im Piloten der Fall ist.

Allgemein halte ich nicht viel von Copserien, einfach da es mich nicht interessiert, wie irgendwelche Morde aufgeklärt werden. Doch die Fälle in der Pilotepisode fand ich recht interessant und spannend. Es ging weniger um Mordaufklärung an sich, wie in den meisten anderen Serien des Crime-Genres, sondern um Menschen und die Probleme der Rassendiskriminierung und Armut, wie sie in Los Angeles an der Tagesordnung sind.

Foto: Michael Cudlitz, Southland - Copyright: TBS/Mitch Haaseth
Michael Cudlitz, Southland
© TBS/Mitch Haaseth

Die Charaktere stehen zwar nicht im Mittelpunkt, aber zumindest "der Neue" im Bunde nimmt eine wichtigere Stellung in dieser Folge ein. Wirklich neu ist es ja nicht, dass ausgerechnet der neue Cop, der sich erst noch beweisen muss, ein junger, engagierter Mensch aus reichen Verhältnissen ist. Habe ich das nicht erst kürzlich bei "The Unusuals" gesehen? Das bleibt allerdings auch die einzige Gemeinsamkeit der beiden Serien. Ben McKenzie wäre nicht unbedingt meine erste Wahl für eine Hauptrolle gewesen, da er mich in "O.C., California", besonders in den emotionaleren Szenen, nicht unbedingt immer überzeugt hat. Auch hier tat Ben zu Beginn genau das, was man schon im Teendrama von ihm gewohnt war: relativ wenig reden. Bisher war seine Leistung jedoch in Ordnung, besonders die letzte Szene hat mir sehr gut gefallen und bot einen schönen Abschluss für eine interessante Episode, die mich aber noch nicht wirklich gefasst hat.

Foto: Kevin Alejandro, Southland - Copyright: TBS/Mitch Haaseth
Kevin Alejandro, Southland
© TBS/Mitch Haaseth

Bisher gefällt mir v.a. die Diversität der Serie und die Art und Weise, wie man sich authentisch mit den Schicksalen von Menschen auseinandersetzt. Alles wirkt echt und geht daher näher als die meist oberflächlich bleibenden üblichen Mordstorys.

Ein Problem hatte ich allerdings und das ist nicht das erste Mal für mich, wenn es um diese Art Serie geht. Ich fand es wahnsinnig schwer, mich in die Serie einzufinden. Zu Beginn bekommt man direkt mal Bens Tag in Kurzfassung zu sehen, dann direkt an den Anfang mit viel Lautstärke, viel Polizeigelaber und wenig Erklärung, die den Zuschauer an die Hand nimmt und ihm ein wenig durch diesen Dschungel an Fällen hilft. Im Nachhinein kann ich jedoch nicht wirklich behaupten, dass das eine schlechte Idee ist. Denn ein wenig kommt man schon das Gefühl, sich gerade deshalb gut mit Ben identifizieren zu können, dem es da sicherlich nicht ganz anders geht und der ebenso gefordert und überfordert ist wie ich, als ich versuchte, der Episode zu folgen...

Aufgrund der Thematik ist "Southland" nicht unbedingt meine erste Wahl. Sollte ich jedoch über den Sommer ein wenig Zeit haben und mir mal etwas anderes ansehen wollen, steht dieses interessante Copdrama definitiv weit oben auf meiner Liste.

Nadine Watz - myFanbase

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