Stargate SG-1 - Review

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Eine Review über eine Serie zu schreiben, die am Ende über zweihundert Episoden umfasst, einen riesigen Cast und zig Storylines bietet, ist eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass ich "Stargate SG-1"–Fan bin, seit die Serie 1999 im deutschen Fernsehen anlief. Darum werde ich im Folgenden die Storylines nur am Rande beurteilen und anschließend vor allem auf die Charaktere eingehen.

Die Story

Die Story hinter der Science Fiction Serie ist schnell erzählt. Ein Haufen Amerikaner reist durch ein Alien-Portal auf fremde Planeten, wo sie die dort vorhandene Probleme erkennen und zu lösen versuchen. Dass nach der ersten Staffel dieses einfache Konzept gekippt werden musste, war fast klar, denn allzu viel ist damit nicht zu erreichen und die ersten Episoden verliefen außerdem alle nach dem gleichen Schema. Am Ende der ersten Staffel aber hat man sich als Zuschauer dadurch gut in das System, mit all den neuen Vokabeln und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, eingelebt, so dass man sich in der Serie zurechtfindet. Ab Staffel 2 wird es komplexer und die Storys bauen immer mehr aufeinander auf. Viele entstehen nur dadurch, dass die Menschen sich überhaupt in der Milchstraße herumtreiben. Selbst ich muss nach so vielen Episoden zugeben, dass man einfach nicht jedes Detail im Kopf behalten kann. Somit wird man auch als Zuschauer herausgefordert und muss ab und an nachdenken, wie genau das jetzt gezeigte Storyelement in den Verlauf der ganzen Geschichte eingefügt wird. Ab und zu entstehen dabei auch kleine Lücken, die jedoch nicht weiter ins Gewicht fallen und an dem Storybild nichts verändern. Interessant wird es in den letzten beiden Staffeln, denn hier treten storytechnisch zum ersten Mal Gegner auf, die nur eine einzige Verbindung zur vorherigen Geschichte haben. Sie sind anders, als all das, woran man als alt eingesessener Fan gewöhnt ist. Während ich von der Geschichte, die in den letzten beiden Staffeln erzählt wurde, wirklich begeistert war, erging es vielen Zuschauern nicht so und die Zuschauerzahlen sanken immer weiter, so dass nach zwei Staffeln mit den neuen Feinden Schluss war.

Zusammenfassend muss man festhalten, dass "Stargate" langsam beginnt, mit der Zeit aber an Fahrt, Dramatik und vor allem an anspruchsvollem Inhalt gewinnt. Es wird nach und nach ein komplexes Universum geschaffen, dass wirklich spannend zu beobachten ist. Dabei sind und bleiben bis zum Schluss die Charaktere die größte Komponente, mit der man den Zuschauer fesseln kann.

Charaktere

Für mich war beim Schreiben dieser Kolumne erstaunlich, dass es in all den Jahren tatsächlich nur so wenige Hauptdarsteller gab. Es gibt viele weitere Charaktere, die absolut zentral und wichtig für die Storylines sind, doch wurden deren Schauspieler nie in den Hauptcast befördert. Das tut der Serie jedoch keinen Abbruch, obwohl es gerade einige dieser Nebencharaktere sind, die mich als Zuschauerin gefangen nehmen konnten und so zu einem Fan der Serie machten. Mein persönlicher Favorit, wie das eben bei kleinen Mädchen so ist, ist Daniel Jackson, dargestellt von Michael Shanks. Ich fand ihn einfach toll, auch wenn er mir rückblickend nicht mehr allzu gut gefällt. Doch im Grunde ist es seine Lebensgeschichte, die der Zuschauer begleitet, jedenfalls in den ersten acht Staffeln. Man leidet und freut sich mit ihm, bis alles darin gipfelt, dass er stirbt. Hier findet sich auch eine der besten Episoden der Serie überhaupt: der emotionale und wirklich akribisch gut durchdachte "Tod" dieses Hauptcharakters. Die Episode ist simpel gehalten und kann vor allem durch weitreichende Charakterarbeit überzeugen. Hier wird deutlich, wie sehr sich die Serie von einem einfachen Bildspektakel hin, zu einer Serie entwickelt hat, die ihr Augenmerk auf die Charakterarbeit legt.

Nun will ich noch einmal auf die Nebencharaktere und ihre unbestreitbare Wichtigkeit für alles, was passiert, zu sprechen kommen. Ich muss noch einmal betonen, dass es gerade diese Figuren sind, die den Kitt zwischen dem Fall der Woche und der übergreifenden Storyline bilden. Mich faszinieren so viele von ihnen, dass ich an dieser Stelle nur einen nennen will: Ba'al. Einen sehr gewieften Goa'uld, den zunächst nichts Wichtiges auszeichnete, der dann aber aufgrund seiner Intelligenz zu einer dauernden Gefahr wurde und ihm am Ende sogar einer der Filme, welche direkt auf der DVD zu finden sind, gewidmet wurde.

Fazit

Diese Review schneidet die Serie "Stargate" nur an und kann nicht den umfassenden Charakter eben dieser beschreiben. Ich glaube jedoch, dass jeder, der Science Fiction mag, auf jeden Fall mal einige Episoden von "Stargate" gesehen hat oder zumindest haben sollte. "Stargate" ist neben dem Star Trek – Franchise das größte Serien-Franchise und bildet mit Star Wars zusammen, die drei großen Science Fiction – Nischen. Selbst wenn die Storyline und die Charaktere nicht mitreißen können, sollte man unter dem technischen Aspekt einen Blick auf die Serie werfen. Optisch wird hochklassiges geboten, was auch die enormen Produktionskosten der Serie erklärt. Für mich ist und bleibt "Stargate" die Science Fiction Serie, die in keinem DVD-Regal fehlen sollte. Nicht jede Episode ist zwar gleichermaßen lohnenswert, jedoch kann die Serie an vielen Stellen überzeugen und beeindrucken.

Jamie Lisa Hebisch

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