Sullivan & Son - Review des Piloten

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Sullivan & Son
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Der Trend um die Sitcoms nimmt weiter zu und während "Big Bang Theory, The", "How I Met Your Mother", "Two and a Half Men" schon richtig Kult geworden sind, musste man sich von einigen Sitcoms wie "I Hate My Teenage Daughter" oder "How To Be a Gentleman" nach nur einer Staffel wieder verabschieden. Genau wie bei den massenhaften Crime-Serien ist die Sparte Sitcom ein hartes Geschäft für Neueinsteiger. Es bleibt spannend, ob sich "Sullivan & Son" durchzusetzen vermag.

"Hello Steve! You look fat."

Die meiste Spielzeit wurde auf den Hauptcharakter Steve Sullivan und seine Entscheidung, die Bar zu übernehmen, verwendet. Der eher unbekannte Hauptdarsteller Steve Byrne macht seine Sache ganz ordentlich und wirkt durchgehend sympathisch. Darauf ist sein Charakter auch angelegt. Er ist der nette Barkeeper von nebenan und gleichzeitig ein Spitzenanwalt. Von Letzterem hat man im Piloten nichts gesehen und es würde dem Hauptcharakter gut tun, eine andere Seite als die des netten Kumpeltyps zu sehen. Interessant könnte es werden, wenn Steve seine Entscheidung, die Bar seines Vaters aufzukaufen, langsam bereut und seiner leicht vergebenen Karriere als Anwalt in einer Großkanzlei hinterher trauert. Das könnte zu mehr Komplexität des Charakters führen und man wird hoffentlich diesen Weg gehen und Steve mehr Tiefe verleihen.

Für einen einzelnen Charakter dürfte es sehr schwer werden, eine Serie allein zu tragen, weshalb Steve in Zukunft Unterstützung von Nebencharakteren und einer guten Storyline brauchen wird. Sehr vorhersehbar war nämlich das Scheitern der Beziehung mit der schon von Anfang an auf zickig angelegten Ashley, die nach dieser Episode auch so schnell aus der Stadt verschwindet wie aus dem Gedächtnis der Zuschauer. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass Steve sich mit der Rettungssanitäterin Melanie anbändeln wird und es ein ständiges Hin und Her geben wird, da sie derzeit einen Freund hat.

"Let's keep it simple! Scotch and soda, martini, and a draught. Or as I like to call it: breakfast!"

Mit das Wichtigste an einer Sitcom ist natürlich auch der Unterhaltungswert, der sich bei "Sullivan & Son" relativ schnell auf Alkohol und Nationalitäten fixiert hat. Ersteres ist logisch, denn die Location einer Bar hält folglich für besonders viele Alkoholwitze her. Allerdings hat man hier keinesfalls übertrieben und es wird auch kein Saufgelage veranstaltet oder Schnapsleichen auf dem Boden liegen gelassen - zumindest fast nicht. Die herrlich amüsante und trinkfeste Christine Ebersole sorgt für die meisten Lacher, während Steves koreanische Mutter und Schwester für die typischen Multikulti-Gags verantwortlich sind. Rassistisch ist "Sullivan & Son" deshalb lange nicht, vielmehr nimmt die Serie jeden Charakter und dessen Nationalität auf den Arm. Humor hat "Sullivan & Son" schon mal bewiesen, sie sollte nur aufpassen, dass man sich auf Dauer nicht nur auf diese zwei Lachquellen stützt. Sonst könnte es bald schon ziemlich eintönig und langweilig werden.

Wirklich Neues bietet die Handlung zwar nicht, aber zur Verteidigung der Serie muss man sagen, dass in einem Piloten von so kurzer Spieldauer auch nicht viel Innovation erwartet werden darf, sondern nur zum oberflächlichen Eindruck dient. Zudem sind die Charaktere allesamt sehr sympathisch und einige mischen den Laden ziemlich gut auf. Trotzdem muss unbedingt etwas Eigenes, Kreatives her, dass die Serie auszeichnet. Das Stichwort, dass "Sullivan & Son" am Besten beschreibt, ist bisher nett. Aber eine nette Atmosphäre mit Bierzeltstimmung und trinkfreudigen, braven Charakteren reicht bei Weitem noch nicht aus, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Fazit

Für kurzweilige Unterhaltung und Zeitvertreib eignet sich diese Sitcom ganz gut - wie eigentlich jede Sitcom. Nun kommt es darauf an, was man aus der Story macht. Die meisten Witze beziehen sich auf Alkohol und Nationalitäten, aber mit sympathischen Darstellern und Charakteren wagt man hoffentlich bald mehr als eine gewöhnlich seichte und vorhersehbare Sitcom, die an der Fülle von anderen untergehen wird, wenn nicht mehr Schwung reinkommt.

Tanya Sarikaya - myFanbase

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