Surviving Suburbia - Review des Piloten

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Wie viele Comedys gab es wohl schon mit dieser Prämisse? Eine funktionale, sich liebende Familie mit einem Vater, der ständig Mist baut, dies von seiner Frau vor Augen geführt bekommt und schließlich alles wieder gerade rückt. Das kann dann mal weniger gut gehen ("Immer wieder Jim"), es kann aber auch einmal funktionieren ("Hör' mal, wer da hämmert"), was eventuell auch mit dem Charme der Hauptdarsteller zusammenhängen kann. In welche Kerbe "Surviving Suburbia" früher oder später schlagen wird, ist momentan noch nicht abzusehen, wirklich interessant oder originell ist es aber auch nicht, was wir hier von ABC vorgesetzt bekommen. Vielleicht sind die Quoten gerade deswegen für eine auf ABC laufende Sitcom recht anständig.

Bob Saget merkt man meines Erachtens in dieser Rolle besonders an, dass er weniger der Schauspieler als vielmehr ein Comedian ist. Daher kommt seine Rolle auch nicht sonderlich authentisch und natürlich rüber, sondern wirkt an einigen Stellen eher wie eine Gag-Maschine. Wahnsinnig interessant sind die Charaktere auch nicht. Cynthia Stevenson wirkt zu nett und aufgesetzt für eine Mutter, die einen so anstrengenden und nervigen Ehemann hat. Insgesamt ist "aufgesetzt" ein recht passendes Wort für das, was man in der Pilotfolge beobachten darf. Langweilig wäre ein zweites, gut passendes Adjektiv...

Abgesehen von den eher langweiligen Charakteren und den selten zündenden Gags ist mein größtes Problem, dass ich nicht dahinter gekommen bin, was hier eigentlich die Story sein soll. Die Pattersons scheinen schon längere Zeit in ihrem Vorort zu leben, also ist es nicht so, dass sie gerade hergezogen sind und sich erst einfinden müssen. Es passiert auch nichts wirklich Aufregendes im Pilot, dass rechtfertigen könnte, warum die Serie ausgerechnet hier ansetzt. Es gibt daher keinerlei Story außer Steve, der ständig in jedes Fettnäpfchen tritt und dies dann richtigstellen muss. Die Kinder spielen auch keinerlei Rolle außer als Basis für Sagets sarkastische Kommentare. Eigentlich repräsentiert "Surviving Suburbia" so ziemlich alles, was mit der Sitcom in der heutigen Zeit nicht stimmt. Doch irgendwie tut sie das auf so dezente, zurückhaltende Art und Weise, dass man sie auch nicht wirklich hassen kann. Ein eher langweiliges Mittelding aus gut und schlecht, das geradezu danach schreit, nebenher beim Essen, saubermachen, bügeln etc. geschaut zu werden.

Fazit

Keine herausragende Comedy, eher etwas, das man nachmittags nebenher schaut, während man eigentlich etwas anderes tut. Doch solide ABC-Quoten zeigen, dass das wohl genau das ist, was die Massen sehen wollen...

Nadine Watz - myFanbase

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