Penn Badgley in "The Bedford Diaries"
Schon bevor Penn Badgley in "Gossip Girl" auf sich aufmerksam machen konnte, war er in Hauptrollen in einigen kurzlebigen Serien zu sehen, darunter "The Bedford Diaries" des ehemaligen Senders The WB.
Die Serie spielt an einem College in Manhattan und dreht sich rund um das College-Leben von sechs Studenten, die allesamt sehr unterschiedlich sind, jedoch eine Gemeinsamkeit haben: Sie besuchen mit sechs weiteren Studenten den Kurs "Sexual Behavior In The Human Condition". Mit einer Kamera ausgerüstet muss sich jeder der Teilnehmer in seinem Videotagebuch mit bestimmten Fragenstellungen zur Sexualität auseinander setzen.
Owen Gregory
In "The Bedford Diaries" spielt Penn die Rolle des Owen Gregory, ein Erstsemester, der sich für Bedford entschieden hat, um in der Nähe seiner älteren Schwester Sara zu sein. Schon zu Beginn des Semesters hat er ein Auge auf Natalie geworfen, erfährt aber erst später davon, dass sie sich bei einem Selbstmordversuch vom Dach eines der College-Gebäude gestürzt hat. Er schafft es nicht nur eine enge Freundschaft zu ihr aufzubauen, sondern auch eine Beziehung.
Man merkt Owen deutlich an, dass er im ersten Semester studiert und scheinbar noch versucht, seine Grenzen auszuloten. Frisch von Zuhause abgekapselt, organisiert er zusammen mit seinem Mitbewohner z. B. einen Schönheitswettbewerb oder schmeißt Partys, obwohl er eigentlich für irgendwelche Kurse lernen müsste. Irgendwie passt dieses Verhalten nicht zu einem angehenden Medizinstudenten, von dem man mehr Vernunft erwarten würde. Als er sich in Natalie verliebt, bemerkt man, dass er nicht viel auf das Gerede seiner Umgebung gibt, denn schließlich gilt Natalie als psychisch instabil seit ihrem Selbstmordversuchs. Doch Owen bleibt hartnäckig, auch wenn er manchmal herbe Rückschläge einstecken muss. So umgibt sich Natalie lieber mit anderen Jungs und sieht ihn nur als guten Freund, dem sie sich anvertrauen kann. Spaßeshalber machen die beiden eines Tages dann aber doch ein Date aus und kommen zusammen, auch wenn das Sara nicht gut heißt. Es scheint, als würde Owen durch Natalie vernünftiger werden, doch schon bald holt ihn seine Eifersucht ein. Er weiß, dass Natalie mal mit Richard zusammen war und die beiden eine gemeinsame Geschichte haben, die auch mit dem Sprung vom Dach zu tun hat. Die Eifersucht eskaliert, als die beiden versuchen, die Bedford Klinik zu retten, die aus Schulgeldern finanziert wird, allerdings nicht weiter gefördert werden soll. Natalie bittet Richard um Hilfe, da er Co-Verleger der College-Zeitung ist, doch Owen will diese Hilfe nur ungern annehmen und glaubt, seine Position an Natalies Seite wird angegriffen. Völlig irrational kommt es wegen jeder Kleinigkeit zum Streit und schließlich zur Trennung.
Vergleicht man Owen mit Dan Humphrey in "Gossip Girl", so fallen einem einige Unterschiede auf. Owen ist nicht so besonnen wie Dan, sondern eher ein Draufgänger, der fast keine Party auslässt. Zwar scheint er eine enge Bindung zu seiner Schwester Sara zu haben, doch da er in dieser Geschichte der jüngere der beiden Geschwister ist, kann er sich einige Aussetzer leisten, die er sich als Jennys vorbildlicher großer Bruder Dan nicht trauen würde. Owen reagiert emotionaler, zwar ist Dan auch eifersüchtig, dennoch würde er nicht so überreagieren und sich sofort von ihr trennen, wenn dies völlig unbegründet ist.
Insgesamt kann man sagen, dass Owen eher als Nebencharakter hätte angelegt werden können. Er gibt der Serie kaum tiefgreifende Momente, sondern hängt viel zu sehr an Natalie und seiner Schwester Sara. Man hätte die Zeit, der man Szenen mit ihm gewidmet hat, besser in die Geschichte zwischen Natalie und Richard investieren können, da diese Charaktere eindeutig mehr Tiefgang haben. Ich halte es nicht für notwendig, in dieser Serie zu zeigen, wie sich ein Freshman am College ausprobiert, geht es doch verbunden mit den Videotagebüchern um viel wichtigere Themen. Meiner Meinung nach bringt Owen einfach keine ausreichende Erfahrung mit, um die zu analysierenden Themen zu verarbeiten.
Fazit
Wenn man Penn in der Rolle des Dan Humphrey liebt, dann verdirbt einem der Charakter Owen das Bild von ihm. Ich will damit nicht sagen, dass er schlecht spielt, aber meiner Meinung nach ist die Rolle einfach unnötig, zumindest hätte sie nicht so eine große Bedeutung in der Serie bekommen sollen. Etwa zur Mitte der Staffel ist man froher Hoffnung, dass Owen mehr Tiefgang bekommt, doch am Ende ist man einfach nur enttäuscht, dass die Rolle eine so unnötige Wendung genommen hat.
Catherine Bühnsack - myFanbase
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