The Catch - Review des Piloten
Mit "Grey's Anatomy", "Private Practice", "Scandal" und "How to Get Away with Murder" sind Produzentin Shonda Rhimes wahre Serienhits gelungen, die seit Jahren eine große Fangemeinde haben bzw. hatten. Alle Serien weisen vor allem starke Frauen auf, die zwar in ihrem Job wirklich brillant sind, deren Privatleben aber alles andere als perfekt ist. Mit "The Catch" hat Rhimes nun eine weitere Serie dieser Art erschaffen und hofft natürlich, dass dieses Konzept auch diesmal einschlagen wird.
In "The Catch" steht die Betrugsermittlerin Alice Vaughan (Mireille Enos) im Mittelpunkt: Alice hat mit ihrer Freundin Valerie Anderson (Rose Rollins) eine moderne, gutaussehende und gut laufende Firma gegründet und zusammen mit ihrem Team, bestehend aus Sophia Novak (Elvy Yost) und Daniel Yoon (Jay Hayden), deckt sie Betrügereien auf und hat dadurch großes Ansehen bei ihren Klienten. Zudem Alice wird als starke Frau angesehen.
Zunächst scheint es bei ihr auch privat gut zu laufen: Schicke Penthousewohnung und mit Christopher Hall (Peter Krause) verlobt. Besser könnte es doch gar nicht laufen, oder? Doch könnte es. Denn der Grundstein dieser Handlung ist recht einfach gestrickt und leider viel zu vorhersehbar. Christopher Hall ist nämlich bei Weitem nicht der, der er vorgibt zu sein. Christopher heißt in Wirklichkeit Benjamin Jones, ist verheiratet und nicht zu vergessen: Ein Betrüger, der sich auf Anraten seiner Frau Margot Bishop (Sonya Walger) an Alice heranmacht, um an alle Informationen heranzukommen, die seine Frau gerne hätte.
Damit steht das Konzept. Während die Zuschauer ziemlich schnell mitbekommen, wer Christopher tatsächlich ist, hat Alice keine Ahnung und schwebt weiter auf ihrer Wolke. Das ganze Drama wird ihr erst bewusst, nachdem Christopher weg ist und ihr klar wird, dass es diesen Mann nie gegeben hat. Doch als starke und erfolgreiche Ermittlerin führt es natürlich dazu, dass Alice mit ihrem Team dem Betrüger aufspüren will und dem gesuchten Mister X auf die Schliche kommt.
Das Konzept ist nicht mal so schlecht, doch in meinen Augen ist es einfach zu vorhersehbar. Während sich Alice nämlich schrecklich betrogen fühlt, wird dem Zuschauer sofort klar, dass der gesuchte Betrüger Gefühle für sein 'Opfer' entwickelt hat. Damit das auch der Letzte versteht, wird uns bei der Verfolgungsjagd eine Szene präsentiert, in der Christopher/Benjamin wie angewurzelt dasteht und den Blick nicht von Alice lassen kann, so dass sein Partner ihm mit dem altbewährten "Wir-machen-das-Licht-aus-und-verschwinden"-Trick zur Hilfe kommt. Natürlich ist die erste Folge damit ganz gewiss noch nicht vorbei. Denn nun haben beide Blut geleckt und wollen sich gegenseitig 'jagen' - ob das auf lange Sicht interessant sein und auch bleiben wird, zeigt sich vermutlich in den nächsten Folgen. Besonders gespannt bin ich hierbei darauf, wie sich Christopher/Benjamin weiter verhalten wird, denn dieser scheint wahre Gefühle für seine Scheinverlobte entwickelt zu haben, was seine Frau allerdings nicht erfahren darf. Das macht Lust auf mehr. Denn Margot machte auf mich nicht den Eindruck, als würde sie eine Konkurrentin dulden.
Fazit
Mit "The Catch" präsentiert uns Shonda Rhimes eine neue Serie mit einer starken Frau im Mittelpunkt. Die erste Episode fokussiert sich ganz klar auf die Hauptfigur Alice Vaughan, doch so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Während bei anderen Serien der Pilot immer recht voll gepackt ist, wirkt dieser fast zu einfach, um sich die Serie weiterhin anzusehen und dennoch bin ich der Meinung, dass "The Catch" mit der zweiten Episode eine weitere Chance verdient hat. Christophers/Benjamins Gefühle für Alice machen nämlich Lust auf mehr. Durch diesen Punkt rückt Alice fast ein bisschen zu stark in den Hintergrund, obwohl sie die eigentliche Hauptfigur ist. Ich denke, dieser Fakt ist es vor allem, was die Serie dann doch spannender macht, als es bisher noch den Anschein hat.
Daniela S. - myFanbase
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