The Exes - Review Staffel 1

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Es sind immer ganz individuelle Gründe, warum man sich für eine Serie interessiert. Bei "The Exes" ist es für mich Donald Faison gewesen, dessen erste Show nach "Scrubs - Die Anfänger" in gewisser Hinsicht ein Muss für mich darstellte, interessiert es mich doch sehr, was nach der Serie aus den Darstellern so wird.

Nun ist es nicht unbedingt so, dass mich der Pilot von "The Exes" überzeugt hätte. Es war eine nette Episode, aber weder die Witze noch die Personenkonstellation haben mich begeistern können. Unter normalen Umständen hätte ich die Serie wohl schnell wieder abgesetzt, doch Donald Faison wieder regelmäßig sehen zu können, war letztlich doch verlockender. Und es ist ja auch nicht so, dass die Serie Zeitverschwendung wäre. "The Exes" präsentiert uns eine solide Sitcom-Unterhaltung, die zwar mit Klischees arbeitet und gerne mal sowohl den Handlungsbogen der Episode auch als einige der Gags sehr vorhersehbar inszeniert, dabei aber keine groben Fehler begeht. Die Umsetzung ist gelungen, die Charaktere bleiben sich treu, machen keine Überzogenen Entwicklungen und wachsen einem nach und nach ans Herz. Dabei gefällt es vor allem, dass die Verbundenheit der Charaktere, besonders zwischen Holly und den Jungs, so stark ist, dass sie sich immer wieder gegenseitig unterstützen. Auch ist die Abwechslung in den Geschichten gut gelungen. Mit den Ex-Partnern der Charaktere hat man natürlich einige Möglichkeiten und da alle auch auf der Pirsch sind, kann man in jeder Episode immer wieder neue Charaktere einführen und ein paar witzige Dates implizieren. Dass dabei ständig Konflikte auftreten, weil man sich um eine Frau streitet, man ein Doppeldate initiieren will oder aber eine Beziehung zwischen den Freunden vorgegaukelt wird, um nicht schlecht dazustehen, ist zwar etwas sehr häufig genutzt wurden, damit am Ende immer wieder betont werden kann, wie gut man doch zusammen halte, aber auch wenn man die zehn Episoden der ersten Staffel nahezu am Stück schaut, ist man nicht davon gelangweilt. Dafür gelingt es dann eben doch über weite Strecken, guten Humor zu zeigen.

Was die Charaktere angeht, so gefällt mir Phil aufgrund von Donald Faison schon am besten. Er funktioniert mit seiner leicht ausgeflippten Art als Aufreißer wirklich gut und ich wurde auch immer wieder an seinen Gastauftritt in "Love Bites" erinnert, bei dem die Rolle ähnlich angelegt war. Stuart ist als liebevoller Zahnarzt, der wohl niemanden etwas zuleide tun würde und sich selbst immer erst mal zurück nimmt, etwas blass. Haskell als nerdiger Couchpotato hat zwar immer mal wieder nette One-Liner und konnte in der Geschichte mit dem Online-Date etwas mehr Tiefe erhalten, kann aber insgesamt keine Akzente setzen, um in der Serie zu punkten. Das sieht wiederum bei Holly anders aus. Sie ist ein eher untypischer Charakter, der nicht schon aus allen anderen Sitcoms bekannt ist und verabreicht der Show damit die notwendige Frische. Im visuellen Kontrast dazu steht Eden, die zwar in erster Linie das kleine Blondchen mimt, aber im richtigen Maße den kleinsten Umfang der fünf Hauptfiguren ausmacht und damit in der Regel doch eher gern gesehen ist und nicht zu nerven anfängt.

Nun sind zehn Episoden auch nicht unbedingt schon ausreichend, um der Serie eine richtige Zukunft vorherzusagen. Sie reichten immerhin aus, um sich an die Charaktere zu gewöhnen, den Humor anzunehmen und die Serie trotz der Vorhersehbarkeit gerne als Ablenkung zu nutzen. Dass sie nie genervt oder gelangweilt hat, ist sicherlich auch anerkennenswert. Im vollen persönlichen Programmplan hat sie zwar nur wegen Donald Faison Platz gefunden, aber ich habe es nicht bereut, Zeit dafür frei zu räumen. Und so freut man sich nach dem Finale der kurzen ersten Staffel sogar, dass die Serie für eine zweite Staffel verlängert wurde. Das ist nicht die wichtigste Nachricht, aber man ist schon gespannt, inwieweit die Autoren einen Plan für die neuen Episoden verfolgen und vielleicht etwas überraschendere Geschichten erzählen.

Fazit

Man kann diese Serie wunderbar nebenbei schauen. Ihr fehlt zwar bisher die Besonderheit und die letzte Kreativität, um aus der breiten Masse von Sitcoms herauszustechen, doch im Vergleich zu den abgesetzten Formaten ist sie schon deutlich besser und kann nach der Verlängerung nun ja auch noch eine Schippe zulegen.

Emil Groth - myFanbase

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