The Shannara Chronicles - Review
#1.01 & #1.02 Die Erwählten (8/9) & (7/9)

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Was macht die Mischung für eine vielversprechende neue Serie aus? Ein geheimnisumwobene Story mit einer lang zurück liegenden Legende, euphorische Schauspieler, die voller Tatendrang stecken und der Kampf zwischen Gut und Böse sind auf jeden Fall ein paar handfeste Argumente, die dafür sprechen, dass man sich MTVs neustes Projekt "The Shannara Chronicles" nicht entgehen lassen sollte.

Die Helden

Foto: Poppy Drayton, The Shannara Chronicles - Copyright: MTV
Poppy Drayton, The Shannara Chronicles
© MTV

Mein erster Eindruck von "Shannara Chronicles" war der, dass es sich um eine Mischung aus "Der Herr der Ringe", "Shadowhunters" und "Game of Thrones" handelt. Man führt uns bei der Serie in eine Geschichte voller mythischer Kreaturen wie Elfen, Dämonen und Druiden, wobei nicht nur die Form der Elfenohren sofort darauf hinweist, dass man sich hierbei durch die Elben aus "Herr der Ringe" inspirieren lies, auch das Auftauchen von Jonathan Rhys-Davise, der in "Der Herr der Ringe" zugegebener Maßen ein Zwerg war, weckt sofort schöne Erinnerungen an diese Zeiten. Weiterhin dafür sprechen die eleganten Gestalten der Elfen und besonders die im Mittelpunkt stehende Amberle Elessedil, die von Poppy Drayton gespielt wird, könnte nicht anmutiger und feengleicher sein.

Ich war von den ersten Bildern daher positiv überrascht und auch als man uns langsam durch die Geschichte führte, konnte ich mich mit den weiteren Figuren sehr gut anfreunden. Mit auf Amberles Seite stehen der etwas tollpatschige Wil Ohmsford, der ebenso so wenig über die alten Geheimnisse der Elfen weiß wie wir und sich daher gut als Figur eignen, an der sich der Zuschauer zunächst orientieren kann, da wir gemeinsam mit ihm in die Geschichte rund um den Jahrtausende zurückliegenden Kampf zwischen Elfen und Dämonen eingeführt werden.

Schön ist auch, dass Wil im Gegensatz zur der anmutigen Amberle eher den Witz-Anteil der Serie verkörpert und mit seinen lockeren Sprüchen und kleinen Jokes dafür sorgt, dass man in der sonst eher düster anmutenden Geschichte auch etwas zu lachen hat. Man wird durch ihn unwillkürlich erneut an "Der Herr der Ringe" erinnert, in diesem Fall allerdings an die Hobbits, die ebenfalls immer für Späße zu haben waren. Als Anführer der beiden kann man den Druiden Allanon betrachten, der quasi der Gandalf der Serie ist und den großen Überblick über alles hat.

Foto: Austin Butler, The Shannara Chronicles - Copyright: MTV
Austin Butler, The Shannara Chronicles
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Der Hauptcharakter, über den man bisher am wenigsten weiß, ist die junge Eretria, die bisher noch eher auf der Seite der Widersacher steht und sicherlich erst nach und nach in eine Heldin verwandelt wird. Ganz unverkennbar ist allerdings schon jetzt, wie sehr sie sich von Amberle abgrenzen lässt. Während die zarte Poppy Drayton die geborene Elfin zu sein scheint und mit ihrem Blick jedem Mann die Knie weich lassen werden könnte, stellt Eretria eher die starke und feste der beiden Frauen dar. Ihre Augen wirken hart und sie scheint es nicht gewohnt zu sein, sich bei jemandem einfach fallen zu lassen, was sie allerdings umso interessanter macht.

Man präsentiert uns hier eine nette Mischung aus Figuren, mit denen man viele Gebiete abdeckt und die unterschiedlicher zunächst nicht wirken könnten.

Die Gegner

Von den Widersachern der Hauptakteure haben wir nur recht wenig gesehen, doch ein in den kurzen Sequenzen fällt eines wieder ins Auge: die Parallele zu "Der Herr der Ringe". Bei dem Anführer der Dämonen handelt es sich um einen abtrünnigen Druiden mit dem Namen Dagda Mor, der eine ähnlich schaurige Sprache spricht wie Sauron. Leider bin ich von dem Aussehen der Dämonen etwas enttäuscht, da ich mir gewünscht hätte, dass man sich wenigstens hier ein wenig von J. R. R. Tolkiens Werken abgrenzt, doch Dagda Mor erinnert mich sehr an einen Ork, was ich allerdings wenig beeindruckend finde. Keine Frage, er wirkt gewiss sehr schauerlich, aber ich persönlich bin der Meinung, dass man eine Figur dann viel unheimlicher macht, wenn es eben nicht ihr Aussehen ist, das einem das Fürchten lehrt, sondern viel eher ihre Seele. Durch die fauligen Zähne, die düsteren Augen und die bösartige Stimme gelingt es den Serienmachern zwar, sofort Antipathien gegen Dagda Mor zu schüren, aber bis auf etwas Ekel vor seinem Aussehen, empfindet man bei der grotesken Figur sonst nicht sehr viel.

Das Gesamtkonzept

Foto: Manu Bennett, The Shannara Chronicles - Copyright: MTV
Manu Bennett, The Shannara Chronicles
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Wenn man mal davon absieht, wie nah an "Der Herr der Ringe" die ganze Geschichte gebaut ist, glaube ich auch, dass sie sich zu einem Konkurrenten von "Shadowhunters" entwickeln könnte, da in diesem Neustart ebenfalls eine Buchreihe verfilmt wird, bei der eine Gruppe von Jugendlichen in die Schlacht gegen das Böse zieht. Abgesehen davon erscheint mir das Grundgerüst der Serie als sehr vielversprechend, weil nicht nur die Hauptfiguren sympathisch wirken, sondern auch ein gutes Gleichgewicht zwischen einer spannenden Geschichte und einem noch nicht gelösten Mysterium angeboten wird, bei dem man nach und nach sicher viele Fragen klären kann, deren Antworten ein neues Licht auf vergangene Ereignisse werfen. So könnte ich mir gut vorstellen, dass man den Dagda Mor von seiner guten Seite kennenlernt, während einige Elfen (Arion steht da ganz oben auf meiner Liste der Verdächtigen) sicher in ein zwielichtiges Licht gerückt werden.

Fazit

Aufgrund der Schauspielerwahl, die auf mich sofort einen positiven Eindruck gemacht hat, bin ich schon jetzt davon überzeugt, dass uns Amberle, Wil, Eretria und Allanon in ihren Bann ziehen können. Super finde ich auch, dass die Episoden bei uns in Deutschland schon einen Tag nach der US-Ausstrahlung verfügbar sind, wodurch auch deutsche Fans die Chance haben, die Serie zeitnah zu verfolgen. Das einzig Negative ist für mich die überdramatisch schaurige Darstellung der Bösen.

Marie Florschütz - myFanbase

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