The Shannara Chronicles - Review
#1.03 Der Kampf beginnt (8/9)
Die dritte Episode knüpft nahtlos an das Ende des Piloten an und treibt die Handlung rasch voran. Man schließt auch gleich mit dem nächsten Kapitel ab und liefert uns einen sehr spannenden Cliffhanger, durch den man sich schon sehr auf die Folge der nächsten Woche freut.
"Hey, what happened to eyes up here?"
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Nachdem man uns nun alle wichtigen Figuren vorgestellt hat, legt man neben dem vorantreiben der Geschichte viel Wert darauf, uns die Charaktere näher zu bringen, was besonders bei Wil sehr gut gelingt. In der ersten Episode stellte man uns den Halbelfen als fröhlichen jungen Mann vor, in dessen Adern die Abenteuerlust zaghaft zu fließen beginnt. Auch in dieser Folge kann Wil durch seine kleinen Neckereien wieder punkten. In meinen Augen ist es auch nicht schlecht, dass man sich durch ihn ein wenig selbst auf die Schippe nimmt, da sich Wil über die epische Saga amüsiert, in die er so plötzlich hineingezogen wurde. Durch diese Taktik bleibt es trotz der allgemeinen Weltuntergangsstimmung entspannt und man genießt es einfach, wie sich die Story entwickelt.
Den Gegenpart zu ihm hat der unnahbare Allanon inne, der ein uns andere Mal darauf pocht, dass sie alle Teil des gleichen Schicksals sind, das schon vor Jahrtausenden festgelegt wurde. Seine unerschütterliche Art und Weise, in Geheimnissen zu sprechen und jedes Mal ein bisschen mehr davon zu offenbaren, was der Zuschauer so brennend erfahren will, ist einerseits sehr gut dafür, das Gefühl aufrecht zu erhalten, dass man sich inmitten der Mythologie befindet. Andererseits übertreibt man dann doch ein wenig mit den schwülstigen Dialogen. Man kann Allanon gern weiterhin als Anker zu den alten Geschichten der Elfen benutzen, er braucht aber auch etwas mehr Tiefgang im Charakter, von dem er bisher wenig offenbart hat. In der ersten Episode gab man ihm kurz die Chance dazu, als seine vergangene Affäre mit Pyria ans Licht kam, doch durch ihren schnellen Tod wurde das Thema gleich abgehakt. Ich wüsste sehr gern, wie es im Inneren des Druiden aussieht und ob seine Gefühle Kopf stehen, nachdem Pyria so brutal getötet wurde.
Nun zu den beiden Frauen der Serie. In dieser Episode festigt man den ersten Eindruck, den man uns von Amberle und Eretria vermittelt hat. Amberle bleibt weiterhin die strahlende Heldin, die nicht nur neu gewonnenen Freunden treu ergeben ist, auch Fremden gegenüber ist sie sehr offenherzig und schafft es, dass Gute in jedem zu sehen. So will sie weder Allanon noch Wil zurücklassen und auch dem Neuling Bandon schenkt Amberle sofort ihr Vertrauen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch ihr Kampfgeist, als sie sich bereit erklärt, den Samen des Ellcrys an sich zu nehmen. Mit dieser Figur hat man wirklich eine sehr schöne Heldin geschaffen, mit der es Spaß macht, durch die Geschichte geführt zu werden. Und obwohl ich mit Amberle sehr zufrieden bin, bin ich gleichzeitig nicht weniger gespannt darauf, wann man uns noch mehr Facetten von ihr zeigt und wie sie sich im Laufe der Staffel verändert.
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Auch Eretrias hervorstechendste Eigenschaften wurden erneut aufgegriffen. Es ist sehr interessant, zu sehen, wie in ihr die starke unabhängige Frau mit dem kleinen Mädchen ringt, das sich unter Cephalos Pantoffel befindet. Bisher weiß man noch immer nicht, wie man Eretria in das Gesamtbild einordnen soll. Sie scheint ein gutes Herz zu haben, ist es allerdings gewohnt, sich allein durchbeißen zu müssen, weshalb es ihr schwer fällt, anderen Menschen zu vertrauen und sich auf sie einzulassen. Damit stellt sie an sich das komplette Gegenteil von Amberle dar. Auf der anderen Seite sieht man Eretria an, wie unzufrieden sie mit ihrem Leben ist und dass sie unter allen Umständen daraus ausbrechen will. Zum Ende der Episode hin sah es kurz so aus, als würde sie sich von Cephalo abkapseln, doch die beiden stehen nun schon wieder auf der gleichen Seite und jagen weiterhin die Elfensteine. Ich persönlich glaube nicht, dass sie noch viel länger im gleichen Team spielen werden und lasse mich gern davon überraschen, wann Eretria endlich frei sein wird.
"Everything, all of this, is not happening because of you, it is happening to you. And the sooner you accept that, the better."
Wir haben in dieser Episode nichts von dem in meinen Augen wenig furchteinflößenden Dagda Mor gesehen, dafür wurden uns allerdings die Elfensteine im Einsatz gezeigt. Ich war schon gespannt darauf, zu sehen, wie man diese benutzen kann und stelle fest, dass mich ihr Einsatz wieder ein wenig an "Der Herr der Ringe" erinnert. Um genau zu sein an das Licht Earendils, mit dem es Frodo einst gelang, sich gegen seine Feinde zur Wehr zu setzen. Die Szene mit Wil, in der er quasi gezwungen wird an die Magie der Steine zu glauben, fand ich sehr schön. Ich hatte vermutet, dass genau dieser Moment der Schlüssel dazu sein wird, dass sich Wil mit Herz und Seele auf seine Bestimmung einlässt, doch da habe ich mich geirrt. Nachdem er sich schon halb von den Elfen verabschiedet hatte, ist es der etwas suspekt wirkende Bandon, der dafür sorgt, dass Wil sich vor allen als Nachkomme von Shannara zu erkennen gibt. Mir hat die nahezu epische Szene äußerst gut gefallen, in der Wil zu seinem Vermächtnis steht und sich als Amberles rechte Hand anbietet. Sie markierte eine Wende im Geschehen, in der nun auch Amberle von ihrem Volk wieder anerkannt wird.
"Now is not the time to dredge up painful memories."
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Familie Elessedil spaltet mich ein wenig, da ich noch nicht ganz durchschauen kann, wie eng die Bande zwischen ihnen sind und wer wem gegenüber loyal ist. Eventine wirkt auf den ersten Blick noch immer als guter König, der sein Volk leidenschaftlich gern regiert. Auch meine Sicht auf Arion als potenzielle Gefahr hat sich nicht geändert, da sich der Elfenprinz mit allen Mitteln weigert, Allanons Geschichte über die Dämonen zu glauben und seinen Vater weiterhin auf dem Thron zu tolerieren. Er wurde von Anfang an als etwas unsympathisch hingestellt und ich denke noch immer, dass Arion irgendwann einen Plan schmieden wird, der nicht zum Besten seiner Familie ist. Anders sieht es bei Ander aus, der besonders seiner Nichte sehr zugetan scheint. Ich würde gern mehr von ihm sehen und erfahren, was sich zwischen ihm und Amberles Vater ereignet hat. Ein wenig wirkt er auf mich wie Faramir, den etwas ungeliebten Sohn Denethors aus "Der Herr der Ringe".
Fazit
Mit dieser Episode knüpft man sehr gut an den Serienstart an und beweist, dass man das Niveau halten kann. Die Charaktere werden einem zunehmend sympathischer, weshalb man sich freut, diese Saga für sich entdeckt zu haben.
Marie Florschütz - myFanbase
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