The Shannara Chronicles - Review
#1.04 Im Banne des Wandlers (7/9)
Man bietet uns in dieser Episode einen sehr dramatischen Einstieg. Das zentrale Thema ist Amberle und langsam beginnt man, eine Dreiecksgeschichte rund um sie, Wil und Eretria zu stricken.
"Princess, rover, elf and druid makes four." - "Allanon wasn't in my vision."
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Den Beginn der Episode mit Amberles Eintreten in den Ellcrys fand ich sehr gut, da man sofort gefesselt war und wissen wollte, was der Baum für die Elfin auf Lager hat. Sehr rasch wurde klar, dass es sich um eine Kampfszene handeln wird, in der zum ersten Mal ganz deutlich die Gefühle angesprochen wurden, die sich zwischen Amberle und Wil entwickeln. Austin Butler dieses Mal in der Rolle des blutgierigen Angreifers zu sehen, fand ich ebenfalls sehr positiv, da er auch diesen Part sehr gut über die Bühne gebracht hat und den Zuschauer davon überzeugen konnte, dass er nicht nur die Rolle des liebenswerten und etwas überforderten Halbelfen spielen kann. Das Ganze unterstrich mal sowohl akustisch mit einer äußerst tiefen und maskulinen Stimme seitens Wil und auch optisch, da Wil nun nicht mehr aussah wie der nette Junge von nebenan, sondern zu einem echten Krieger gemacht wurde. Diese Ansätze zeigen, dass der Serie alle Türen offen stehen, da die Schauspieler sehr wandelbar sind und man ihnen sofort die verschiedenen Facetten ihrer Rollen abkauft.
Amberle konnte nicht ganz so viel von ihrer anderen Seite zeigen, da der Kampf mit Wil recht schnell vorbei war und man ihr wenig Zeit gab, sich zu entfalten und den Plot langsam zu entwickeln. Meiner Meinung nach hätte man sich mit den Szenen im Ellcrys gern viel mehr Zeit nehmen und auch gern über die Episode hinweg allein diese Storyline verfolgen können. Dadurch hätte man Amberle die Möglichkeit gegeben, die Kriegerin in sich zu entdecken und den Wandel zwischen der verängstigen aber pflichtbewussten Elfenprinzessin hin zur selbstsicheren Anführer ihrer Mission Schritt für Schritt zu erzählen. Man hätte die kleinen Änderungen in Poppy Draytons Gesicht länger auf sich wirken lassen können und vielleicht auch einen tieferen Einblick in ihr Gefühlsleben bekommen. Dass ihr Herz nie für Lorin schlug, war schnell klar, doch wie genau sieht es mit Wil aus? Laut ausgesprochen hat bisher noch keinen der beiden, dass er etwas für den anderen empfindet, was an sich auch nicht nötig war, da die beiden durch den Austausch kleiner Gesten und Worte dafür gesorgt haben, dass der Zuschauer merkt, dass sie zwischen ihnen ganz langsam etwas anbahnt. Daher ging es mir fast schon zu schnell, dass der Visions-Wil Amberle vor ihren Gefühlen warnt, die meines Erachtens noch nicht voll aufgeblüht sind.
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Nach den recht rasch abgehandelten Szenen im Ellcrys, geht die Geschichte gleich in die nächste Runde und man befasst sich mit Dämon auf der einen und Wils Affäre auf der anderen Seite. Dies war nun also der Moment, in dem Eretria mehr oder weniger freiwillig in die ganze Sache mit hineingezogen wird und zu einem der Gefährten wurde. Ich finde es zwar sehr schön, dass sie nun als Dreiergespann unterwegs sind, allerdings wäre es angenehmer gewesen, wenn man uns einen längeren Einblick ins Amberles oder Bandons Visionen gegeben hätte, da mir das fast schon etwas zu schnell ging. Ich konnte garnicht schnell genug schalten, da war Eretria vom One-Night-Stand zur Diebin zur Gefangenen zur Verbündeten geworden.
Dies ist die erste Folge, in der mir Wil nicht ganz gefällt, da man ihn für meinen Geschmack dann doch etwas zu einfältig darstellt. Dass er Eretria so einfach verzeiht und ihr Glauben schenkt, nachdem sie ihn schon einmal übers Ohr gehauen hat, war einfach nur lachhaft. Man könnte seine Meinungsänderung auf einen plötzlich außer Kontrolle geratenen Hormonhaushalt schieben, da er auf Eretria steht, aber dennoch mag ich es nicht, dass man ihn so als Trottel hinstellt. Auch sein Gesichtsausdruck nach dem Sex mit Eretria, als sie ihm die Elfensteine abnimmt und verschwindet, war mir etwas zu übertrieben. Das selige Lächeln im Schlaf wirkte schon fast etwas grotesk.
Ich finde es sehr schade, dass Allanon sich von der Reise zum Blutfeuer zurückzieht, da er den drei Jugendlichen mit seiner Weisheit sicherlich sehr von Nutzen gewesen wäre und einen ruhenden Pol in dem ganzen sich anbahnenden Dreiecks-Drama dargestellt hätte. Dennoch bin ich gespannt, wie man ihn nun in die Geschichte integrieren wird und wie sich der Interessenkonflikt zwischen ihm und Arion noch entwickelt.
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Als Amberle, Eretria und Wil mit dem Sicherheitstrupp von Elfen zu ihrer Reise aufgebrochen sind, habe ich mich unweigerlich wieder einmal stark an "Der Herr der Ringe" erinnert gefühlt und das ins Besondere an den ersten Teil, in dem sich Menschen, Hobbits, Elb und Zwerg zusammenschließen, um ihre Mission anzutreten. Auch in dieser Konstellation gibt es unterschiedliche "Sippen", die dennoch zusammen arbeiten werden, um dem großen Ganzen zu dienen. Ich zweifle nicht daran, dass auch Eretria bald vollends zu dieser Gemeinschaft gehören wird, nachdem sie vielleicht Amberles Leben rettet oder sich auf sonst eine Weise loyal zeigt (vielleicht stellt sie sich auch ihrem Verfolger Cephalo in den Weg).
Fazit
Auch wenn mir die Erzählung im Ellcrys zu schnell ging, handelt es sich um eine gute Episode. Allerdings dürfen sich die Serienmacher gern ein wenig mehr Zeit lassen, damit der Zuschauer alle Geschehnisse richtig aufnehmen und verdauen kann. Das wäre sicher auch für die Entwicklung der persönlichen Bindungen förderlich und könnte dazu beitragen, dass man mehr mit den Figuren mitfühlen kann.
Marie Florschütz - myFanbase
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