Two and a Half Men - Kolumne
Charlie Sheen: Chronologie eines Absturzes - Februar 2011
Der Februar begann mit einem Statement von Charlie Sheen aus der Reha, in der er sich für die Unterstützung und die Sorge seiner Fans und seiner Crew- und Cast-Mitglieder bedankte. Währenddessen wurden die Sorgen gerade der Crew von "Two and a Half Men" immer größer, da sie gar nicht mehr bezahlt wurden.
Alle warteten auf die Rückkehr von Sheen, bis am 14. Februar ein seltsames Radiointerview alles verändern sollte. Darin sprach Charlie Sheen mit der Radioshow "Dan Patrick Show" und beklagte öffentlich, dass man ihm nicht erlaubt hatte, ans Set von "Two an a Half Men" zurückzukehren. "Sie sagten zu mir: 'Wenn du bereit bist, sind wir auch bereit'", sagte er in dem Interview. "Doch als ich dann bereit war, wieder zurück zur Arbeit zu kommen, war niemand dort." Sheen, der angab nun zu 100 % clean zu sein, sagte seine Heiserkeit rühre davon, dass er stundenlang versucht habe, gegen das Studiotor zu schlagen und durch laute Rufe auf sich aufmerksam gemacht habe. Sheen unterstellte, dass die Pause der Produktion erzwungen wurde, freute sich jedoch auch, dass es am 28. Februar mit der Produktion weitergehen sollte.
Zu dem Zeitpunkt waren die Produzenten und Serienmacher noch voller Hoffnung, vier weitere Episoden der Erfolgsserie drehen zu können, so dass man schließlich immer noch auf 20 Episoden in Staffel fünf kommen sollte. Doch damit war alles andere als Friede-Freude-Eierkuchen angesagt. Denn der "Two and a Half"-Serienmacher Chuck Lorre sagte in seiner wöchentlichen Vanity Card, dass er sehr angepisst sein sollte, wenn Charlie Sheen ihn überleben sollte. Sheen antwortete, dass er sehr wohl vorhabe, seinen Chef anzupissen und dass er ihn vermisse. Das sollte jedoch nicht das letzte Wort sein, das Sheen über seinen Chef verliert. Am 24.02., nur vier Tage vor der geplanten Fortsetzung der Staffel, sagte er in einem Radiointerview, dass er seinen Serienchef abgrundtief hassen würde. Zu TMZ sagte er wenig später, dass er seinen Serienmacher für einen Scharlatan und einen Idioten halte. Außerdem sagte er, dass Lorre ihn berauben würde, ebenso wie die Crew und seine Familie.
Dieses Verhalten konnten und wollten die Produzenten und das Studio nicht weiter durchgehen lassen und so stellte man die Produktion der Serie offiziell für den Rest der Season ein. Für die nächste Staffel war noch nichts entschieden, doch die achte Staffel der Serie sollte mit den 16 gelaufenen Episoden beendet sein. Charlie Sheen selber schien dies nicht ganz verstehen zu wollen und er gab in einem Radiointerview an, am Dienstag ganz normal zur Arbeit erscheinen zu wollen. Dies sollte der Startschuss für einen zweiten Teil einer bizarren Interview-Tour von Charlie Sheen werden, in denen er zumeist alles andere als nüchtern und clean wirkte und durch verwirrte Sätze immer wieder in den Klatschspalten landete.
Dass Charlie Sheen sich in dem Zeitpunkt von niemandem mehr helfen ließ und nur noch seine eigene Meinung durchgehen ließ, beweist auch die Tatsache, dass sein Publizist den Schauspieler nach mehreren Jahren verließ – wohl auch um seinen eigenen Ruf zu retten. Wie angekündigt erschien Sheen am Donnerstag, an dem eigentlich weitergedreht werden sollte, am Set von "Two and a Half Men", wurde jedoch vom Warner Bros.-Gelände verbannt. Nur wenige Stunden später bestätigte das Studio Warner Bros. gegenüber TMZ, dass sie von Sheen zur Bezahlung des Gehaltes für die acht nicht produzierten Episoden der achten Staffel verklagt werden. Unterdessen gab Warner Bros. auch bekannt, dass die Crew für die vier Episoden, die nach der Pause der Serie gedreht werden sollte, bezahlt wird, was für das Studio ein Verlust von ca. 2 Mio. US-Dollar bedeuten sollte. So war die Crew zufrieden und voller Tatendrang, konnten sie in den nächsten Monaten doch mit einiger Arbeit rechnen, wenn bei Warner Bros. viele Piloten gedreht werden. Zudem ist ein großer Teil von ihnen, ebenso wie Lorre selber, auch am Set von "The Big Bang Theory" und "Mike & Molly" beschäftigt. Während Charlie Sheen in jeder Nachrichten- und Boulevardsendung und in fast jedem Interviewmagazin auftrat und über die Ungerechtigkeit sprach, die ihm wiederfahren ist, und seine Meinung zu Kriegen, Politik und Gesellschaft preis gab, hielt sich Chuck Lorre zurück. Nur mittels einer weiteren Vanity Card, gab er dem offiziellen Druck nach, auch wenn ein wirkliches Statement ausblieb.
Erfahrt, wie es im März mit "TaaHM" weiterging
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