Undercovers - Review des Piloten

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Der Name J.J. Abrams dürfte Serienfans mittlerweile eigentlich bekannt sein. Auch dieses Jahr schickt er wieder eine neue Serie ins Quotenrennen und versucht sich mal wieder an einer Actionserie. Neu ist ihm dieses Terrain nicht, hat er doch mit "Alias - Die Agentin" bereits Erfahrung sammeln können. "Undercovers" lautet der Titel seines neuen Projekts, was schon vorweg nimmt, dass wir in die Welt der Spionage eintauchen werden.

Das Team um Abrams setzt dieses Mal im Cast auf wenig bekannte Gesichter, was es den Zuschauern leichter machen soll, sich auf die Geschichte an sich zu konzentrieren. Die hingegen ist nicht gerade innovativ. Ein ehemaliges Spionage-Pärchen, das sich zur Ruhe gesetzt hat, wird reaktiviert, weil ein Kollege in Russland plötzlich verschwunden ist. Und da die beiden ehemaligen Agenten sowieso gerade von ihrem Leben gelangweilt sind, stürzen sie sich geradewegs in das Abenteuer.

Ein bisschen wirkt die Serie wie eine Neuauflage von "Mr. & Mrs. Smith", die sich jetzt im Metier von James Bond ihre Brötchen verdienen wollen. Dies ist durchaus unterhaltsam und kurzweilig inszeniert und könnte auch für zukunftige Folgen ganz gut funktionieren, wobei ein roter Faden der Geschichte sicherlich gut tun würde. Eine bloße Aneinanderreihung von "Aufträgen der Woche" fände ich etwas langweilig, würde aber in den immer noch anhaltenden Procedural-Boom der USA ganz gut passen.

Die Darsteller tun ihr bestes, um in der ganzen Action nicht unterzugehen und einigermaßen Interesse beim Zuschauer zu wecken. Natürlich gelingt es innerhalb von 50 Minuten nicht, den Charakteren viel Tiefe zu verleihen, doch der recht beschauliche Cast harmoniert bislang eigentlich ganz gut. Boris Kodjoe und Gugu Mbatha-Raw sind sympathisch und halten die Balance zwischen cooler Action, lockeren Sprüchen und kitschiger Romantik bisher ganz gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden die Serie durchaus tragen können. Mein heimlicher Liebling ist jedoch CIA-Kontaktmann Carlton Shaw, der mit einer herrlichen Attitüde gegenüber dem im Mittelpunkt stehenden Pärchen aufwarten kann, ohne dabei jedoch arrogant zu wirken. Ein klein wenig nervig hingegen ist Bill Hoyt, doch ich befürchte, dass die Zuschauer sich an den kleinen Sonderling wohl gewöhnen müssen und er fortan immer wieder auftauchen wird, um uns mit seinem Geschleime gegenüber Steven auf die Nerven zu gehen.

Die Optik ist es jedoch letztendlich, die richtig überzeugen kann, aber von Abrams' Pilotepisoden ist man bislang ja nichts anderes gewöhnt, so dass ich wohl enttäuscht gewesen wäre, wenn ich nicht eine große Show mit ordentlich Kaboom geboten bekommen hätte. Die Action-Szenen wirken professionell und fast schon kinowürdig, was wieder einmal beweißt, dass das Fernsehen in Qualität ihrer Produktionen mit teuren Kinoproduktionen durchaus mithalten kann.

Fazit

Die erste Episode ist durchaus unterhaltsam und bietet dem Zuschauer eine knappe Stunde lang Action pur. Das Fehlen einer Grundstoryline fällt noch nicht wirklich ins Gewicht und da am Ende der Episode klar gemacht wurde, dass das CIA das Ex-Pärchen vor allem für Fälle engagieren will, die sie bislang nicht wirklich lösen konnten oder wollten, macht es dem Zuschauer leichter, nächste Woche wieder einzuschalten. Es gibt also ein weiteres Procedural im amerikanischen Fersehen, doch dieses Mal ohne viel Wissenschaft oder Polizeigerede, sondern stattdessen mit viel Action und cooler Optik. Könnte durchaus funktionieren.

Melanie Wolff - myFanbase

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