AECON 3 - Samstag, 12. Mai 2012
Mark Pellegrino

Achtung: Der Bericht enthält Spoiler über "Supernatural" Staffel 7 und "Being Human" Staffel 2.

Foto: Mark Pellegrino, Aecon 3 - Copyright: myFanbase/Annika Leichner
Mark Pellegrino, Aecon 3
© myFanbase/Annika Leichner

Mark Pellegrino ist der Stargast, auf den ich mich am meisten gefreut habe, da er mich bei der ersten Aecon vor zwei Jahren in Bad Neuenahr mit seiner charismatischen Ausstrahlung und seinem Bühnentalent vollkommen überrascht und umgehauen hat. Und auch diesmal hat er nicht enttäuscht, wenn er auch in seinem Solo-Panel ein wenig ruhiger wirkte als vor zwei Jahren, da er diesmal die meiste Zeit auf dem bereitgestellten Stuhl sitzenblieb. Wer vor zwei Jahren dabei war, wird sich erinnern, dass ihn damals nichts auf seinem Stuhl gehalten hat und er auf der Bühne umher wandelte mit einer Gestik und Mimik, als befände er sich in einer Shakespeare-Aufführung. Diesmal erlebten wir einen relaxten Mark Pellegrino, der wunderbar aufgelegt war, viel lächelte und sich genauso entgegenkommend und interessiert zeigte, dass man sich wie immer fragen konnte, wie es kommt, dass er generell als einschüchternder Mensch gilt. Vielleicht aufgrund des Prädikats, mit dem Sebastian Roché ihn in seinem Panel bedachte, als er uns eine kurze Imitation seiner Kollegen vorführte. Seine Stimme rutschte in unendliche Tiefen und er sagte nichts, als ein ausdruckstarkes "Hi!" und jeder wusste, wer gemeint war: "Mark Pellegrino – he is very manly!" Das ist er.

"Lucifer is really cool and Cas isn't."

Die erste Frage drehte sich darum, wie Lucifer mit popkulturellen Andeutungen um sich werfen könne, wo er doch für Jahrhunderte weggesperrt war. Mark meinte, Lucifer sei nicht wirklich weggesperrt gewesen, man könne ihn gar nicht wegsperren. Und als die Fragestellerin nachhakte, wieso Castiel als Engel so steif sei und Lucifer nicht, war sofort die schon vor zwei Jahren stets präsente Rivalität zwischen den beiden Engeln wieder auf dem Tisch und Mark warnte Mishas Minions, dass Lucifers Legion ständig wachse.

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Mark Pellegrino, Aecon 3
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Als nächstes kam die Frage auf, warum er so oft böse Charaktere spiele, wo er doch eine sehr vergeistigte Person sei. Mark erwiderte sofort, dass böse Figuren sehr wohl auch spirituell sein könnten. Gut und Böse ständen im andauernden Kampf um die Seele, insofern ist das Böse ein wichtiger Bestandteil des Ganzen. Außerdem widerlegte er die Aussage, dass er häufig Bad Guys spiele. Er betrachtet weder Lucifer, noch Paul in "Dexter", noch Bishop in "Being Human" als Bad Guys. Auf den spontanen Jubel bei seiner Erwähnung des "Being Human"-Charakters warf er ein "He's a blood sucking mothf**er, but he's not a bad guy." Er ist der Ansicht, als Darsteller könne man einen Charakter nicht ausschließlich als böse betrachten, sonst könne man ihn nicht durch und durch verstehen. Man müsse immer versuchen, das Gute in der Figur zu finden. Abgesehen davon aber treiben die Bösewichte die Handlung an, wo wären Sam und Dean ohne die Monster? "The bad guys make Sam and Dean the Winchesters!" Das Gute in Lucifer sieht Mark folgendermaßen: Lucifer habe eine sehr genaue Vorstellung von Gerechtigkeit and diese sei das wichtigste Konzept der Zivilisation. Lucifer wurde übel mitgespielt und er will sich dagegen wehren wie jeder andere Mann mit Selbstachtung. Moderator Doug Inman, der interessanterweise wieder – wie vor zwei Jahren – bei Marks Panel mit der auf der Bühne saß, stellte die Anschlussfrage, was Mark glaube, was Sam und Dean tun würden, wenn es keine Bad Guys gäbe, und Marks Antwort darauf kam prompt: "They would be dancing in Chippendales!" Der Jubelsturm im Publikum ließ keine Fragen mehr offen.

Foto: Mark Pellegrino, Aecon 3 - Copyright: myFanbase/Annika Leichner
Mark Pellegrino, Aecon 3
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Die Frage, welches übernatürliche Wesen er gerne wäre, gab er an den Fan zurück und fand die Antwort Formwandler sehr interessant. Er selber habe auf diese Frage mal "Werwolf" geantwortet, "but only if I could change into a gnarly werewolf, not a gay one in 'Twilight'!" Auf die Frage, wie es sei, Szenen zu spielen, in denen man von den anderen Charakteren ignoriert wird, antwortete er, es sei ätzend, aber im Grunde sei es genauso, wie es bei ihm zuhause ablaufe. Er hoffe aber, Lucifer werde bald wieder richtig zum Einsatz kommen und Sam und Misha ärgern können – richtig, Charaktername / Darstellername. Eine Weile später wurde er auf genau diese seltsame Wortwahl angesprochen, und er meinte, er wüsste nicht, warum er nicht 'Jared' gesagt hätte. Der Junge sehe viel zu gut aus, der könnte mal eine ordentliche Folter vertragen.

Im Gag Reel der siebten Staffel wird er seiner Vermutung nach nicht drin sein, denn er erinnert sich nicht, dass etwas Außergewöhnliches passiert sei. Ähnlich wie in Staffel 5, auch da erinnert er sich nicht, eine Szene mal total verhunzt zu haben, woraufhin er nachschob, das sei selten – mir persönlich fällt es schwer, das zu glauben. Mark wirkt wie jemand, der über jeden Zweifel erhaben ist, ein Fels in der Brandung, der nicht leicht aus dem Konzept zu bringen ist. Dieser Kommentar wird wohl eher seiner charmanten Bescheidenheit zuzuschreiben sein, wie auch sein liebenswertes Lachen, als die Fragestellerin meinte, er sei einfach zu gut, um eine Szene zu verhunzen.

Foto: Mark Pellegrino, Aecon 3 - Copyright: myFanbase/Annika Leichner
Mark Pellegrino, Aecon 3
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Seine Vorstellung von der Hölle hat sich durch Darstellungen aus Büchern und Gedichten gebildet, aber er benutze diese nicht wirklich bei der Entwicklung seiner Rolle. Lucifer selber sagt, die Hölle sei kalt. Mark versteht es so, dass wie alles andere in "Supernatural" auch, sich Lucifers Entwicklung in erster Linie am Geschehen innerhalb seiner Familie orientiert.

Die nächste Frage führte Mark zum Thema "Lost". Seiner Meinung nach war die Insel ein tatsächlich existenter Ort und nicht das Fegefeuer. Vielmehr glaubt er, die Flash Sideways waren das Fegefeuer, wo all die Charaktere, ihre Probleme bewältigen mussten. Seiner Meinung nach war alles ein Weg zur Erlösung. Tatsächlich aber hat er keine Ahnung, ob alles wirklich von Anfang an so geplant gewesen sei, die Autoren würden dahingehend nichts verraten. Abschließend meinte er, wenn Jacob und Lucifer einander träfen, würden sie sich erstmal zusammen betrinken.

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