Hallowhedon 4
26. bis 28. Oktober 2012 in London
Vom 26. bis 28. Oktober 2012 fand im Radisson Edwardian Hotel in London zum vierten Mal in Folge die Hallowhedon statt. Die Convention, die sich mit allem rund um Joss Whedons Serien "Buffy", "Angel", "Firefly" und "Dollhouse" beschäftigt, zog wiedermal Fans aus ganz Europa an. Gäste auf der verhältnismäßig kleinen Veranstaltung waren dieses Jahr Nicholas Brendon (Xander in "Buffy"), J. August Richards (Gunn in "Angel") und Kristine Sutherland (Joyce in "Buffy"); Sean Maher (Simon in "Firefly") hatte kurzfristig absagen müssen.
J. August Richards
© myFanbase/Jeanne Plaumann
Nach der Eröffnungszeremonie am Freitag war J. August Richards der erste der Gäste, der ein Einzelpanel hatte und den Fans Frage und Antwort stand. Im wahrsten Sinne der Worte beantwortete er jede Frage mit beeindruckender Offenheit und Ehrlichkeit, sodass er von allen schnell ins Herz geschlossen wurde. Er freute sich sichtlich wieder bei einer Convention in England zu sein, da er zu Beginn von "Angel" ausschließlich dort Conventions besucht hatte und so ein besonderes Verhältnis zum Land hat. J konnte es kaum erwarten mit allen ins Gespräch zu kommen.
Als erstes wurde gefragt, ob er etwas vom Set von "Angel" behalten hat, worauf er antwortete, dass er die Axt die Gunn in der ersten Staffel verwendet hat immer noch zu Hause habe. Sie stellt für ihn ein Symbol dafür dar, dass Gunn am Ende der fünften Staffel wieder zum Gunn der ersten Staffel zurückkehrte. Als er für eben diesen gecastet wurde, hatte er jedoch weder "Buffy", noch "Angel" geschaut, so dass er den Charakter, der zu der Zeit noch Day hieß, vollkommen selbstständig interpretieren konnte. J hatte lediglich das Skript in welchem es konstant "Ich hasse dich Angel, ich hasse Vampire, ich hasse dich Angel, ..." hieß – er bezeichnet das Vorsprechen für die Rolle des Gunn als eins der besten, die er je hatte. Seine Reaktion auf die Absetzung der Serie fiel nach eigener Aussage allerdings deutlich verhaltener aus, da er davon am Set zu #5.18 Mein Sohn und ich erfuhr, wo er schlichtweg mit aufgeschnittenem Herzen auf dem Tisch lag und sich nicht bewegen konnte, da dies das Set ruiniert hätte.
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Auf die Nachfrage eines Fans, ob J die Comics zur Serie gelesen habe, antwortete er, dass er seinen Charakter habe gehen lassen, nachdem die Serie vorbei war. Als er jedoch sah, dass ebendieser Fan einen der Comics in der Hand hielt, holte er kurzerhand drei Fans zu sich auf die Bühne, um eine Seite daraus vorzulesen. Generell wirkte J zu keiner Zeit weit entfernt von den Fans, sondern sehr nah und umgänglich, was eine entspannte Atmosphäre produzierte.
Die Frage nach seiner Lieblingsepisode der Serie beantwortete er mit #1.20 Der Bandenkrieg, #3.13 Liebe und andere Schwierigkeiten und #4.16 Gefährliches Spiel. Er wäre zudem neidisch auf David Boreanaz gewesen, da dieser in #5.14 Angriff der Mörderpuppen zur Puppe werden durfte. Aber auf der Dragon*Con 2011 hätte er von einem Fan eine Gunn-Puppe bekommen, was ihn sehr berührt habe. Daraufhin zeigte sich J begeistert davon, dass er von einem Fan auf der Hallowhedon gerade einen Lego-Gunn bekommen hätte und zeigte sich offen für weitere Variationen seines Charakters. Es habe ihm immer Spaß gemacht Charles Gunn zu spielen, aber es habe auch immer mindestens eine Folge in jeder Staffel gegeben, die ihm aus schauspielerischer Sicht Angst eingejagt habe. Besonders gefordert habe ihn #5.15 Illyria.
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Gefragt danach, wen J August Richards auf einer Convention etwas fragen würde, tot oder lebendig, antwortete er Martin Luther King. Er würde ihn nach der Kraft der Liebe fragen und wie man es schafft die Welt zu verändern. Wie auch nicht anders auf einer Convention zu erwarten, wurde natürlich die Frage gestellt, ob und wenn ja welche Fernsehserien J selber gerne schaut. Seine Antwort schloss "Lost", "American Horror Story", "Scandal" und "Homeland", sowie "Downton Abbey" und "Leverage" ein. Bei letzterer freut er sich immer wieder Christian Kane zu sehen, da sie beide seit "Angel" gute Freunde sind. Er würde gerne bei "Downton Abbey" mitspielen und hat bereits für 8 Rollen in "American Horror Story" vorgesprochen, wurde jedoch immer wieder abgelehnt. In Joss Whedons neuer Serie "S.H.I.E.L.D." würde er jede Rolle spielen, die man ihm anbieten würde, aus dem einfachen Grund, dass Joss Whedon Teil davon ist. Unter den Fans wurde schnell vorgeschlagen, Richards doch als jungen Nick Fury zu casten. Generell ist er ein begeisterter Fan vom Science-Fiction-Genre und würde gerne wieder Teil einer entsprechenden Produktion sein.
Angesprochen auf seine neue Webserie "The Hypnotist" erklärte J, dass der Grund für das Anstreben einer Karriere in Hollywood für ihn "Star Wars" gewesen war, und dass er von vorne herein etwas erschaffen wollte. So habe er sich entschieden, dass er nun nicht mehr ausschließlich schauspielern möchte, sondern etwas Eigenes produzieren will. "The Hypnotist" ist eine Webserie, bei der es darum geht, dass verschiedene Hypnotiseure mit Hilfe von afrikanischer Hypnose Probleme von Menschen lösen. So gibt es in jeder Folge einen neuen Patienten, dessen einzelne Geschichten im Verlauf der Serie zueinander finden und eine größere Geschichte bilden. Für die Fans auf der Convention hatte J dann noch eine besondere Überraschung parat: er hatte die erste Folge von "The Hypnotist", die er zur Zeit nur auf Conventions und bei einigen anderen Veranstaltungen zeigt, im Gepäck. Der überwältigende Applaus zollte diesem beeindruckenden Projekt von ihm Tribut und man darf gespannt sein auf das was noch kommt. Wenn die erste Folge online geht und in Deutschland zu sehen ist, erfahrt ihr das natürlich in den myFanbase-News.
Kristine Sutherland
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Kristine Sutherland hat nicht nur Buffys Mutter Joyce in der Serie gespielt, sondern wurde auf der Hallowhedon 4 durch ihren herzlichen, warmen Umgang mit den Fans schnell zu einer Art Herzstück der Convention. Direkt als erste Frage wurde sie auf ihre letzte Szene in #5.15 Auf Liebe programmiert und die darauf folgende Szene in #5.16 Tod einer Mutter folgende Szene angesprochen. Diese Szene, so Sutherland, war eine der schwersten ihres Lebens, da dies auch ihren Abschied von der Show begründete. Es sei schwer gewesen, die Emotionen darzustellen, während sie dort vollkommen still hatte liegen müssen. Auch wusste Kristine nicht wie Joyce sterben würde und hat die Art ihres Ablebens erst durch das finale Skript erfahren. Als sie in #7.07 Gespräche mit Toten zur Serie zurückkehrte, sah sie dies als wunderbar an. Die Frage eines Fans, ob es in dieser Folge Joyces Geist war oder doch The First Evil sagte sie nur, dass Joss ihr gesagt habe, dass es Joyces Geist war. Auch wenn sich dies im Endeffekt als falsch herausstellt, wäre es so überzeugender gespielt gewesen.
Kristine ist selber ein großer Fan der Serie und ist auf ihre Rolle der Joyce von allen Rollen die sie gespielt hat am meisten stolz. Jedes Mal wenn sie ein neues Skript bekam, hat sie sich ungemein gefreut, gerade die Beziehungen zwischen den Charakteren seien beeindruckend gewesen. So beantwortete Sutherland die Frage eines Fans nach dem plötzlichen Auftauchen Dawns in #5.01 Buffy vs. Dracula auch damit, dass es zwar eine plötzliche Veränderung der Situation gewesen wäre, es sich im Endeffekt ja aber nur um eine vorgestellte Welt gehandelt hätte. Diese Vorstellung hätte man so einfach ein bisschen verändern müssen; sie selber hatte auch erst durch das eigentliche Drehbuch von 'ihrer' zweiten Tochter erfahren.
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Sutherlands Lieblingsfolgen sind #3.09 Was wäre wenn... und #3.06 Außer Rand und Band, nach Nennung der letzteren wurde von mehreren Fans gefragt, ob sie es sich hätte vorstellen können, dass Giles und Joyce ein Paar geworden wären. Kristine war begeistert von dieser Konstellation, aber es sei von den Autoren nicht vorgesehen gewesen.
Ein Fan stellte die Frage, ob Kristine in ihrer Rolle als Joyce lieber Angel oder Spike als Schwiegersohn gehabt hätte, worauf sie nur "Can I have both?" antwortete, da sie die Arbeit mit David Boreanaz und James Marsters sehr genossen habe. Ihre ehemaligen Kollegen sieht sie leider nur noch selten, wie zum Beispiel auf Conventions, da sie mittlerweile nicht mehr in Los Angeles, sondern in New York wohnt. Kristine liebt das schauspielerische Arbeiten, besonders vor der Kamera aber noch immer. Derzeit arbeitet sie an zwei Independentfilmen, bei denen sie es sehr mag, dass es eine Art Guerilla-Filmemachen ist und mit viel Improvisation gearbeitet wird.
Nicholas Brendon
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Schon bevor die Convention mit der Eröffnungszeremonie am Freitagabend offiziell begann, hatten viele Fans Nicholas Brendon schon zu ihrem Favoriten der Convention ernannt. Nicky - wie ihn alle nur nannten - lief ein bisschen durch das Hotel um sich die Zeit zu vertreiben und wann immer er Hallowhedon-Besuchern über den Weg lief, wurde erst einmal jeder in den Arm genommen und es entstanden zwanglose Gespräche. Generell entwickelte sich während des Wochenendes bei Nicky scheinbar das Motto 'Free Hugs' wo immer man ihn traf, auch mitten in der Nacht. Er genoss das Zusammentreffen mit den Fans sichtbar, wodurch die Atmosphäre wie auch schon durch J August Richards und Kristine Sutherland unheimlich entspannt und freundschaftlich war.
Als Nicholas bei seinem Panel die Bühne betrat sang er zur Begeisterung aller seine Strophe aus "I've Got A Theory" aus der Musicalfolge der Serie. Daraufhin folgte die Ansage, dass er gerne den Snoopy-Dance aus Folge #5.03 Der doppelte Xander, wie auf allen Conventions, am Ende seines Talks vortanzen würde, wodurch tosender Applaus losbrach.
Die Frage nach seiner Lieblingsfolge beantwortete Nicky erwartungsgemäß mit #6.07 Noch einmal mit Gefühl, wobei er zusätzlich #5.01 Buffy vs. Dracula und #3.13 Die Nacht der lebenden Leichen als favorisierte Folgen nannte. Er fügte hinzu, dass es magisch war ein Teil der Serie gewesen sein zu dürfen und dass es keine Folge gab bei der er unglücklich war sie zu spielen. Angesprochen auf Joss Whedon fing er an sehr zu schwärmen. Er und Joss hätten den gleichen Humor, so dass er Xanders Gedanken immer direkt hätte nachvollziehen können. Nicholas verriet zudem, dass Whedon eigentlich geplant hatte, dass Buffy und Xander ein Paar werden sollten, dies aber verworfen hätte, da es nicht mehr in die Entwicklung der Charaktere gepasst habe. Ähnlich war es mit Xander und Anya – Nicky war immer bewusst dass sie nicht heiraten würden, weil Xander seiner Aussage nach einfach nicht der Typ zum heiraten gewesen wäre.
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Zur Frage nach Xanders Verlust des linken Auges in #7.18 Caleb gestand er, dass er anfangs verärgert war im Rückblick jedoch klar ist, dass dieser Verlauf in der Entwicklung seines Charakters genau richtig und notwendig gewesen sei. Nicholas sieht das Ereignis zusätzlich als Verbindung zur Gesamtheit seiner Figur, da er Xander immer als eine Art Auge beziehungsweise Einstieg in die Welt von Buffy gesehen habe. Auf die Frage, wer für ihn in Buffy 'The Big Bad' gewesen wäre antwortete Nicky, dass dies für ihn definitiv Der Meister gewesen sei und fügte hinzu, dass seine Lieblingsbösewichte die Gentlemen aus #4.10 Das große Schweigen sind.
Wie schon bei J August Richards hatte auch bei Nickys Panel ein Fan die weiterführenden Comics mitgebracht. Die angeschlossene Frage bezog sich auf seine Webcomic-Serie "Very Bad Koalas" und ob diese noch weitergeführt werden würde. Er antwortete darauf, dass er die Comics auf jeden Fall weiterführen will, sein Partner in dem Projekt zurzeit jedoch sehr viel zu tun habe und neue Folgen so erst einmal warten müssten.
Zurzeit spielt Nicholas Brendon die wiederkehrende Rolle des Kevin Lynch in "Criminal Minds", wozu er sagte, dass dieser Charakter ein bisschen wie ein zweiter Xander wäre und scherzte, dass doch jede Serie einen Xander gebrauchen könnte. Nicky wollte sich nicht festlegen, ob er Anya oder Penelope (sein weiblicher Gegenpart in "Criminal Minds") lieber mag, sagte allerdings, dass er es liebt, dass sein eigener Charakter wieder sehr liebenswert und ein bisschen albern wäre. Auf die für myFanbase immer interessante Frage, ob er selber auch Serien schauen würde antwortete er, dass er nur wenig Zeit dafür habe, aber ein sehr großer Fan von "Homeland" und "The Newsroom" ist.
Alles in allem kann man zur Hallowhedon 4 abschließend sagen, dass die Convention - auch wenn sie relativ klein ist, vielleicht aber auch gerade deswegen - das Herz jedes Whedon-Fans sehr viel höher schlagen lässt. Der Kontakt zu den Gästen ist zu jeder Zeit sehr entspannt, was zu einem großen Teil daran liegt, dass die Gruppe der Fans so klein ist. Von den Talks über die Autogrammstunden und so genannten 'Guest Encountern', bei denen immer 10 Fans eine Stunde mit einem der Gäste gewinnen konnten, bis hin zu den außergewöhnlich gut dekorierten Parties zu bestimmten Themen des Whedon-Universums, ist diese Convention ein kleines Juwel im Dschungel der immer größer werdenden Convention-Welt. Es ist zudem sehr faszinierend zu sehen, dass auch recht lange nach der Absetzung der Serien immer noch Fans zusammen finden um die Werke Joss Whedons zu feiern.
Jeanne Plaumann - myFanbase
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