FedCon XXII - Sonntag, 12. Mai 2013
John Barrowman & Eve Myles
Schon Freitagabend hatte John Barrowman seine Entertainer-Qualitäten auf der FedCon-Bühne unter Beweis gestellt (sowie Donnerstagabend beim "Starship Troopers"-Filmkommentar und Samstagabend beim Konzert), und so waren hohe Erwartungen an das gemeinsame Sonntagspanel mit ihm und seiner "Torchwood"-Kollegin Eve Myles mehr als erlaubt. Sie wurden übertroffen! Barrowman und Myles zusammen auf der Bühne sind ein Fest! Sie sind ein eingespieltes Team und ähnlich wie ihre "Torchwood"-Figuren Jack und Gwen wirken sie wie Bruder und Schwester oder wie ein altes Ehepaar. Sie necken, lachen, knuddeln oder legen urplötzlich mit einer Darbietung vom Stuhltanz aus dem Musical "Cabaret" los. Die Herzlichkeit zwischen den beiden Schauspielern und der hohe Spaßfaktor übertrug sich in Windeseile auf das Publikum, und so gab es in der folgenden Stunde relativ wenig Zeit, die man nicht vor Lachen am Boden liegend verbrachte, beginnend damit als Eve Myles zur Begrüßung den vollgepackten Saal zu einem ohrenbetäubenden Gebrüll aufforderte, um ihrem Kollegen John den Hangover aus dem Leib zu pusten. Dieser trug es mit Fassung und meinte anschließend tatsächlich, jetzt ginge es ihm besser.
Gleich ins Thema "Torchwood" eingetaucht, ging es um das Wechselspiel zwischen Darsteller und Charakter. Barrowman legte dar, dass die Fans Gwen und Jack so sehr lieben würden, weil Eve und er einen Teil von sich selbst in die Figuren hineinlegen, während Eve erklärte, sowohl sie als auch John gehörten zu den Schauspielern, die in einer ergreifenden Szene alles geben, ohne sich darum zu scheren, wie sie dabei aussehen (was ihnen später gerne mal leid tut). Solche emotionalen Szenen, in die man sich so sehr hineinsteigert, sagte sie, sind die, die sie als Schauspieler hinterher noch Tage lang beschäftigen können und John ergänzte, dass dies die Momente sind, wo ihre Partner es nach dem Arbeitstag schwer mit ihnen haben, weil sie kaum genießbar sind, wenn sie nach Hause kommen.
Im Hinblick auf Jack Harkness' Wandel hin zu einem durch und durch schwulen Charakter, den ein Fan in Staffel 4 meinte zu bemerken, widersprach Barrowman zu einem gewissen Grade. Er stellte klar, dass es in einer Dramaserie immer Veränderungen und Weiterentwicklung geben müsse, sonst würde es langweilig, er aber sieht den Wandel bei Jack in Staffel 4 allein darin begründet, dass Jack menschlich wird und deshalb Dinge ausprobieren will wie Sex mit einem Fremden. In seiner Seele aber bleibt er selbst. Er vermisst Gwen und er vermisst Ianto. Zum Tod von letzterem erzählten die beiden auch ein wenig darüber, wie es war, das zu filmen, denn den Herzschmerz, den ihre Figuren empfinden, fühlen sie als Schauspieler auch, weil sie von Kollegen Abschied nehmen müssen, mit denen sie lange zusammen gearbeitet haben. Barrowman fügte ein schönes Detail hinzu: Die Tatsache, dass Iantos Leichensack die Nr. 11 und Jacks die Nr. 13 hat, geht auf Barrowmans Lieblingszahlen zurück. Am 11. März hat er selbst Geburtstag und am 13. Juli seine Mutter.
Auf die Frage, was sie für "Torchwood" an neuen Fähigkeiten erworben haben, nannten beide Schießen. Sie sind beide absolute Gegner von Waffen, mussten aber das Schießen mit Pistolen lernen, und Barrowman lernte auch noch das Schießen mit Pfeil und Bogen. Was sie gerne noch im Rahmen von "Torchwood" verwirklichen würden, beantwortete Barrowman spontan damit, dass er gerne den "Torchwood"-Roman "Exodus Code", den er und seine Schwester zusammen geschrieben haben, verfilmen und dabei auch Regie führen würde. Am meisten freute er sich dann auf die Szene, in der Jack am Anfang aus einem Flugzeug fällt und sich beim Fallen denkt "Fuck, this is gonna hurt!" Eve Myles würde gerne Gwens düstere Seite erforschen und eine Episode drehen, in der sie Jacks Nemesis ist. Der Gedanke gefiel auch Barrowman ausgesprochen gut, da es in "Miracle Day" mal eine Szene gab, in der die beiden einander drohen ("I rip your skin from your skull!") und es spannend wäre, dies mal auszubauen.
Einig sind Eve und John sich darüber, dass es im Schauspielberuf genauso schwer ist, etwas zu erreichen, wie in anderen Berufen. Wenn man mit dem Herzen dabei ist, kann man etwas erreichen. John gab aber auch zu bedenken, dass in der Schauspielerei Erfolg nicht gleichzusetzen ist mit Popularität, sondern damit, einen Job zu haben. Er liebe seine Popularität fraglos, aber er wäre auch zufrieden damit, irgendwo Theater zu spielen – wenn die Bezahlung stimmt natürlich, fügte er augenzwinkernd hinzu. Eine kleine Anekdote gab es zu einem von Eves Theaterstücken, das John sich anschaute. Eve unterlief eine kleine Panne, die sie aber locker kaschieren konnte – bis zu dem Moment, als sie John im Publikum lachen hörte. Sein Lachen ist für sie so unverkennbar und ansteckend, dass sie sich nicht halten konnte und auf der Bühne auch in Gelächter ausbrach.
"The Walking Dead" gehört zu Barrowmans Lieblingsserien, und er würde darin gerne einen der Überlebenden spielen mit der Option, später ein Zombie zu werden. Seine Lieblings-Comics sind ansonsten "Captain America" und "Iron Man" und er beantwortete die Frage für Eve mit "Wonderwoman". Würde John gerne den ersten schwulen "Star Trek"-Captain spielen? Sofort! "Live long and prosper!" Die Geste zum vulkanischen Gruß kann er allerdings nicht machen, sein Ringfinger spielt dabei nicht mit.
Barrowman würde sehr gerne seine Konzerttourneen auch mal auf andere Länder ausdehnen und es liegt nicht an ihm oder seinem Management, dass das bisher nicht geschehen ist. Er erklärte, es liege einzig und allein daran, dass sein Name den einzelnen Konzertveranstaltern in beispielsweise Deutschland nichts sagt, so dass diese keinen kommerziellen Erfolg in der Veranstaltung eines seiner Konzerte sehen. Es bedarf also im Grunde einer Aktion seitens der Fans, denn bei nur 500 potenziellen Ticketkäufern kann ein Konzert realisiert werden. Eve schlug vor, John könne bei einem der Fans im Garten ein Konzert veranstalten.
Zum Schluss gab John noch die erste Strophe von "From a distance" zum Besten (Hörprobe hier drüber), was einen angesichts seines klaren und warmen Vortrages locker zu Tränen hätte rühren können, wenn Eve nicht begonnen hätte, die Verse des Songs mit Körpersprache zu verbildlichen. So fiel man wieder fast vom Stuhl vor Lachen. Bei Johns Abschiedsworten aber stahl sich doch noch ein Tränchen ins ein oder andere Auge, als er den Fans seinen Dank aussprach und betonte, wie sehr er und auch Eve ihre Fans zu schätzen wissen, da sie es sind, die ihr Leben verändert und zu dem gemacht haben, was sie sich immer erträumt haben. Auf dieses phantastische Panel folgte nur noch die Closing Ceremony und es war einfach nur herzerwärmend, wieviele der Schauspieler betonten, sie hätten schon viele Conventions erlebt, aber keine mache soviel Spaß und halte einen so herzlichen Empfang durch die Fans bereit wie die FedCon. Und wie Casper Van Dien und Garrett Wang beim Abschied zum Erlebnis der diesjährigen FedCon sagten: "We've all been BarrowConned!"
Nicole Oebel - myFanbase
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