RingCon 2013 - Game of Thrones
Daniel Portman, Finn Jones, Gethin Anthony & Gemma Whelan

Foto: Daniel Portman, Finn Jones, Gethin Anthony, Gemma Whelan, RingCon - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Portman, Finn Jones, Gethin Anthony, Gemma Whelan, RingCon
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Die diesjährige RingCon war eine ähnlich gelungene Überraschung wie die BarrowCon, pardon FedCon, im Frühjahr. Bei beiden Conventions hatten einige große Namen kurz vorher absagen müssen und für die "Game of Thrones"-Fans hieß das, auf Charles Dance, James Cosmo und John Bradley verzichten zu müssen. Vor Ort in Bonn aber wurde bald klar, der Spaßfaktor hätte höher kaum sein können, und das war zu keinem geringen Anteil den vier jungen "Game of Thrones"-Darstellern zu verdanken, die sich – ähnlich wie John Barrowman bei der FedCon – in jeden Spaß hineinstürzten. Finn Jones, bekannt als Ser Loras, war dabei der einzige, der nach letztem Jahr zum zweiten Male Gast der RingCon war, und gerade bei ihm hatte man den Eindruck, er war aus dem imposanten Schatten des Jason Momoa, der im letzten Jahr die RingCon-Bühne mit Bierspuckfontänen und Dothraki-Gebrüll wie ein Löwe gerockt hatte, herausgetreten und konnte so richtig Gas geben. Auch im letzten Jahr war er bei den legendären RingCon-Partys ausgesprochen zugänglich und in Feierlaune, auf der Bühne jedoch hatte er noch sehr zurückhaltend und beinahe überfordert gewirkt. In diesem Jahr war er eine echte Stimmungskanone und riss seine noch RingCon-jungfräulichen Kollegen Daniel Portman, Gethin Anthony und Gemma Whelan von Anfang an mit – welche sich allerdings auch nicht lange bitten ließen. Sie bildeten ein herrliches Quartett, das an Begeisterungsfähigkeit, Charme und Entertainment locker mit der ebenso bejubelten Musicaltruppe Team Starkid und den RingCon-Lieblingen, den Kiwis Craig Parker, Lori Dungey und Mark Ferguson, mithalten konnte.

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Game of Thrones, RingCon
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Schon bei der Opening Ceremony wurden die vier von einem so überwältigenden Jubel im großen Saal begrüßt, dass Daniel Portman, der bislang wohl nur kleinere Conventions in England gewöhnt war und das Mikro zuerst in der Hand hatte, mehrmals ansetzte und sprachlos wieder abbrach, was den Jubel natürlich nur steigerte. Kurz darauf musste er sein Solo-Panel parallel zu Fanfavorit David Wenham, Faramir aus "Herr der Ringe", bestreiten, und war entsprechend froh zu sehen, dass der kleinere Saal sehr gut besucht und die Leute bester Laune waren. Das Ganze wurde allerdings auch gleich durch ein witziges Kammerspiel eingeleitet, indem Finn Jones überall auf der Bühne hinter die Vorhänge schaute und nach Daniel suchte, kurz bevor dieser gemütlich mit einem Bier in der Hand die Bühne betrat und die beiden Verwirrung stifteten, indem sie von einem Wechsel der Panels faselten. Sowohl Finn als auch Gethin Anthony blieben auch anschließend im Publikum und setzten sich nicht nur zu den Fans, sondern stellten auch die ganz essentiellen Fragen, wie es Finn im Übrigen schon zuvor im Panel von Rupert Young aus "Merlin" getan hatte, mit dem die "Game of Thrones"-Jungs sich phantastisch zu verstehen schienen.

Foto: Daniel Portman, RingCon - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Portman, RingCon
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So griff Finn auch gleich in der ersten Frage etwas auf, was Daniel schon bei der Pressekonferenz beantworten sollte, nämlich wie die Szene weiterging, in der sein Charakter Podrick Payne sich um Littlefingers Prostituierte zu kümmern hatte. Damit war der Running-Gag und der Grundton für das Wochenende vorgegeben, denn wie Daniel in seinem breiten schottischen Akzent darlegte, sei er alles andere als unangenehm überrascht, aus der Reaktion des Publikums zu entnehmen, dass sein Charakter als Sexgott betrachtet werde. Wer den schüchternen, stotternden Podrick Payne kennt, wird sein Erstaunen und den Spaß dahinter verstehen. Ebenso auch Daniels Wunsch, wenn er sich Pods Entwicklung aussuchen dürfe, würde er ihn zu einem echten Badass machen, der am Ende auf dem Eisernen Thron sitzt. Auf die Frage, mit wem Podrick eine Beziehung haben könnte, brachte Finn sich gleich ins Spiel und Daniel wählte entsprechend Ser Loras, was Finn wiederum damit kommentierte, er werde mit den Produzenten sprechen und dafür sorgen, dass das realisiert werde. Die Reaktion des Publikums war natürlich einhelliges Einverständnis. Die Frage nach Motto und Siegel beantwortete Daniel für Podrick mit einem gestotterten "Ähm" und einem verschüchterten Podrick von hinten, für sich selbst schnappte er den Vorschlag "More beer" und eine Bierflasche auf. Daniel wurde übrigens selbst zum großen Fan der Buchreihe, nachdem er die erste Staffel gesehen hatte. Davon war er so begeistert, dass er sofort anschließend alle Bücher las. Gethin kam kurz vor Ende des Panels mit der Überlegung, dass Podrick ja offensichtlich gewisse Fähigkeiten hätte, er sich aber nicht daran erinnern könnte, dass diese in den Büchern beschrieben worden seien. Wie kam es also zu der Szene mit den Prostituierten? Daniel war um die Antwort nicht verlegen. Die Autoren mögen ihn nunmal sehr und wollten ihm etwas zu tun geben, wovon sie wussten, dass es genau seinen Fähigkeiten entsprach. Deshalb setzten sie ihm drei nackte Frauen vor und er ließ seinen Zauber walten. "That's what happened!"

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Gethin Anthony, Finn Jones, RingCon
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Am Samstagmorgen bestritt erneut wie letztes Jahr Finn Jones das erste morgendliche Panel, diesmal aber gemeinsam mit seinem "Lover" King Renly alias Gethin Anthony. Im Vergleich zum letzten Jahr war der Unterhaltungsfaktor ein Unterschied wie Tag und Nacht und das nicht, weil Finn diesmal in der Freitagnacht mehr Schlaf bekommen hätte, ganz im Gegenteil, freudestrahlend erzählte er ausführlich von seinem Tangotanz mit einer Pflanze bei der Party und erwähnte den Family-Vibe, den er an der RingCon so mag. Gethin hingegen war noch ein wenig überwältigt, da er mit einer solchen Party nicht gerechnet hatte und erst von Daniel und Rupert darauf aufmerksam gemacht werden musste, was abgeht. Dann ging es gleich rein ins Vergnügen mit den Fragen, die die beiden direkt zu einem spontanen Nachstellen von gefühlvollen Szenen zwischen Loras und Renly aufforderten. Gethin und Finn zeigten keinerlei Scheu und Gethin kniete sich sofort vor Finn, woraufhin dieser ihm jammernd aus Trauer um Renlys Tod um den Hals fiel und anschließend kommentierte, er habe sich wohl eher angehört wie ein sterbender Seehund. Das Publikum stand somit bereits in den ersten zehn Minuten des Panels Kopf und das ging nur so weiter, als Finn seiner Phantasie freien Lauf ließ bzgl. Viserys und Loras und einer Affäre zwischen den beiden, die vermutlich in Richtung S&M gegangen wäre. Wenn er aber wählen könnte, fiele seine Wahl immer auf Gethin – auch wenn sich die Fragen meistens um die Charaktere drehten, so antwortete Finn trotzdem mit Gethins echtem Namen.

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