Milo Ventimiglia bei der "Chosen" Sky Night
Wien, 23. Januar 2015
Als Jess Mariano ("Gilmore Girls") hat sich Milo Ventimiglia damals in mein Herz gespielt. Nun - knapp 14 Jahre später - bekam ich die einzigartige Chance, ihn im Rahmen der Sky Night zum Start seiner aktuellen Thrillerserie "Chosen" auf 13th Street am 2. Februar live zu erleben. Und eins kann ich mit Sicherheit über diesen Abend sagen: Milo Ventimiglia ist ein unendlich sympathischer, humorvoller und ausgesprochen attraktiver Mann, der mit seinem Publikum umzugehen wusste, und es geschafft hat, bei wohl jedem im Saal - ob Mann oder Frau, Teenie oder Erwachsener, Skeptiker oder Fan - einen überaus positiven Eindruck zu hinterlassen.
Wir durften die ersten drei Folgen von "Chosen" im Zuge der Preview sehen und waren schlichtweg begeistert. Ich wurde von der ersten Minute an mitgerissen und fieberte mit, als Ian Mitchell (Ventimiglia) eines Tages aus heiterem Himmel eine Box mit einer Pistole und der Anweisung, einen Menschen umzubringen, auf seiner Türschwelle findet. Daher war es für mich nur allzu verständlich, dass er, als er uns nach der Vorstellung für über eine halbe Stunde Frage und Antwort stand, von "Chosen" nur in den höchsten Tönen sprach. Er fungiert nicht nur als Hauptdarsteller, sondern ist auch als Produzent an der Entstehung des Projekts beteiligt, und man merkte, dass ihm dieses sehr am Herzen liegt. Somit kamen auch die Schilderungen von den Dreharbeiten nicht zu kurz.
Großes Staunen gab es im Publikum über Ventimiglias Aussage, dass die erste Staffel in nur knapp 25 Tagen abgedreht wurde. Noch mehr "Aaaahs" und "Oooohs" erntete er für die Schilderung darüber, wie er sich am allerersten Tag bei den Dreharbeiten im Zuge einer Kampfszene die Nase brach. Das Publikum konnte sich aufgrund seiner vollkommen leidenschaftlichen, aber auch humorvollen Erzählung über diesen Vorfall komplett darauf einlassen und lebte regelrecht mit.
Angesprochen auf die Szene, in der sich sein Charakter übergeben musste, gab er dem Publikum einen Crashkurs darüber, wie man es schafft, sich mit einem Mix aus Milch, Apfelmus, Wasser und Ginger Ale zu übergeben, und beteuerte, dass er es so geschafft hätte, sich in besagter Szene wahrhaftig zu übergeben und dies nicht nur gespielt war. Er hatte sichtlich Spaß dabei, das Publikum zu schockieren. Als Lieblingsszene aus den ersten drei Folgen nannte er jedoch statt all der eindrucksvoll von ihm gespielten Actionszenen zu unserer Überraschung eine der wenigen eher ruhigeren Szenen, die er zusammen mit Diedrich Bader an einem Tisch sitzend spielte.
"Chosen" dreht sich darum, wie weit man gehen würde, um diejenigen, die man liebt, zu schützen, daher lag die Frage nah, wie Ventimiglia selbst auf so eine Situation reagieren würde. Die Antwort kam ohne zu zögern: "Ich würde mein Leben dafür geben, um die zu beschützen, die ich liebe." Hier wurde einem natürlich sofort warm ums Herz. Mit einem Schmunzeln reagierte er auf die Frage, ob er froh darüber wäre, endlich einen Charakter zu spielen, der seinem eigenen Alter entspricht. Er amüsierte sich daraufhin darüber, wie er den 16-jährigen Jess Mariano mit 24 und den 27-jährigen Peter Petrelli ("Heroes") mit 29 spielte, und merkte scherzhaft an, sich schon darauf zu freuen, einen Großvater spielen zu können, worauf wir jedoch noch eine lange Zeit warten müssten.
Aber nicht nur "Chosen" war Thema beim Q&A. Die Fans wollten natürlich auch etwas über seine Zeit bei den "Gilmore Girls" aus erster Hand erfahren. Auf die Frage, ob er im Vergleich zu den anstrengenden Dreharbeiten bei "Chosen", die ihm körperlich einiges abverlangen würden, die ruhigen Zeiten bei den "Gilmore Girls" vermisse, stellte er sofort klar, dass die Arbeit an "Gilmore Girls" alles andere als einfach war. Er bezog sich hier hauptsächlich auf die Scripte, welche aufgrund der Länge und Ausführlichkeit der Dialoge deutlich länger waren als ein "normales" Script, 80 Seiten gegenüber 55 bis 60. Bei der anschaulichen Beschreibung über die einzigartig schnelle Sprechweise von Rory und Lorelai lag das Publikum regelrecht am Boden vor Lachen.
Der gebürtige Kalifornier stellte sich auch den weniger projektspezifischen Fragen und sprach auch von seiner Arbeit als Schauspieler ansich. So erfuhren wird, dass er sich seine Inspiration von Schauspielgrößen wie Joaquin Phoenix oder Montgomery Clift holt. Findet er es selbst nach so vielen Jahren der Arbeit vor der Kamera noch ungewöhnlich, sein Gesicht im Fernsehen oder auf der großen Leinwand zu sehen? Die Antwort auf diese Frage war simpel. Er sieht nicht sich selbst, sondern seine Rolle, und versucht bewusst zu unterscheiden. Auf die Frage welche von all den Charakteren, die er bis jetzt spielte, sein Lieblingscharakter wäre, kam wie aus der Pistole geschossen eine Anspielung auf seinen allerersten Schauspieljob als Partygast in "Der Prinz von Bel-Air". Nachdem das Lachen des Publikums abgeklungen war, entschied er sich für die Rolle als Ned Stax in der Serie "Mob City".
Zum Abschluss trieb er uns ein weiteres Mal Lachtränen in die Augen, als er auf eine Frage aus dem Publikum, mit wem seiner Meinung nach Rory am Ende von "Gilmore Girls" zusammen hätte sein sollen, ohne groß zu überlegen meinte: Kirk! Und so endete ein unvergleichlicher Abend mit gut durchtrainierten Lachmuskeln und ein bisschen Wehmut. Als Dankeschön bekam Milo noch eine Sachertorte, die er als Anspielung auf "Chosen" in einer Box aus Holz überreicht bekam.
Sigrid G. - myFanbase
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