HobbitCon 2015 - Luke Evans, Teil 2

Foto: Luke Evans, HobbitCon 2015 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Luke Evans, HobbitCon 2015
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Zurück zu Seite 1 | Wie er dazu kam, Bard, den Bogenschützen zu spielen, erzählte Luke auf die nächste Frage. Er ging zum Vorsprechen, hörte danach aber ein ganzes Jahr lang nichts. Plötzlich kam ein Anruf, man wolle ihn für die Rolle des Bard sehen, was ihn total von der Seite erwischte, da er am nächsten Tag nach New Orleans musste, um dort einen Film zu drehen. Er sagte, er riss sich die Haare aus vor Verzweiflung darüber, diese Einladung zum Vorsprechen nicht annehmen zu können, sendete aber eine Aufnahme von sich ein, auf der er u.a. auch seinen waliser Akzent zum Einsatz bringen sollte. Am nächsten Morgen hatte er die Zusage für die Rolle in seinen E-Mails und musste sich trotz der Aufregung, den größten Film seiner Karriere gebucht zu haben, für die kommenden Wochen auf den anderen Film konzentrieren. Das Script zum "Hobbit" bekam er nicht zu sehen, bevor er nicht in Neuseeland gelandet war, und er sagte, das war eine echte Nervenprobe, die er wohl nicht noch einmal durchstehen könne. Angekommen blätterte er erstmal wie ein Irrer das Drehbuch durch in der Hoffnung, überhaupt mehr als eine Szene zu haben. Beim Entwickeln des Charakters durfte er sich dann schließlich ein wenig mit einbringen, und er betrachtete das Vatersein als die wichtigste Eigenschaft Bards, um die herum sich alles andere aufbaut.

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Luke Evans, HobbitCon 2015
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Luke war auch ungeheuer stolz darauf, dass durch ihn der walisische Akzent in einem Film dieser Größenordnung verewigt wurde, was nicht zuletzt mit sich brachte, dass die Darsteller seiner Kinder und der Bewohner von Dale den Akzent lernen bzw. walisische Statisten gesucht werden mussten. Für Luke hatte das zur Folge, dass Dale sich für ihn für immer wie Zuhause anfühlen wird. Die Dynamik zwischen Bard und einem der Hauptcharaktere, die er Luke am tiefsten beeindruckt hat, war mit Thorin in der Szene, als die beiden durch die Wand miteinander sprechen. Er sagte, es sei ihm ans Herz gegangen, wie der eine versuchte, den anderen zum Verstehen zu bringen. Die Szene wurde erst später ins Drehbuch reingeschrieben und Luke ist sehr froh darüber. Was das Bogenschießen angeht, so war einfach herrlich süß, wie Luke meinte: "Oh I really wanna say, yeah it was really hard and I wasn’t very good at it… but I was really good at it!" Als Aiden, Dean und das erste Mal zusammen üben sollten, traf Luke gleich mit dem ersten Pfeil das Ziel und Aiden und Dean fragten ihn nur ungläubig, ob er sie auf den Arm nehmen wolle.

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Luke Evans, HobbitCon 2015
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Nach Bards Motivation wurde gefragt, warum er auf dem Turm den Pfeil auf die Schulter seines Sohnes legte. Luke sieht den Grund dafür darin, dass Bard wusste, dass sie eh beide sterben würden und er wollte seinen Sohn nicht wegschicken, um alleine in den Tod zu rennen. Er wollte, dass sie diesen Moment zusammen erleben, da Bain so stolz auf seinen Vater war.

Die Szene, als die Zwerge in Bards Haus kommen, war für Luke eine "alienating experience", wie er sagte. Am Morgen wurde die Szene einmal geprobt, damit er die Reaktionen der anderen Darsteller einmal sehen konnte, aber dann gingen die Zwerge alle zum Set, in dem Bards Haus ein Drittel größer war, damit sie eben wie Zwerge aussehen, während er den gesamten Tag allein vor der Green Screen verbrachte, wo er über Kopfhörer hörte, wie viel Spaß die anderen gemeinsam am Set hatten, während er seine Emotionen mit grünen Stöcken mit grünen Bällen drauf aufbauen musste. Er findet es jedoch gerade auch deshalb besonders magisch, wie gut und kraftvoll die Szene am Ende geworden ist.

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Etwas fürs Herz war auch der Moment, als Luke gefragt wurde, ob er "I see fire" mit dem Publikum zusammen singt, und er erstmal erzählte, dass Ed Sheeran und er seit zwei Jahren, seit sie einander auf dem roten Teppich in L.A. kennenlernten, gute Freunde seien und Ed Sheeran ihn sogar mit ihm gemeinsam singen lassen würde. Als er das sagte, schwang richtig der Fan in ihm mit. Als das Publikum dann mit ihm den Song anstimmte, war er begeistert, wie schön der Gesang klang und meinte spontan, er nehme uns mit zu seinem nächsten Film "Beauty and the Beast", wo er Gaston spielt und wir den Chorgesang übernehmen könnten.

Da er schon so einige ikonische Figuren und Wesen gespielt hat, freut er sich jetzt besonders darauf Gaston zu spielen und kein neues übernatürliches Wesen. Nicht nur kann er bei der Rolle endlich Gesang und Schauspiel vor der Kamera verbinden, es handelt sich auch wieder um eine Rolle, die vielen Leuten seit ihrer Kindheit etwas bedeuten, so auch ihm selbst. "So no unicorns, no mermaids – Gaston the Great, thank you very much!” Nach allem, was wir von Luke auf der HobbitCon-Bühne erleben durften, all das spontane Ansingen, der markante Charme, der mitreißende Witz, wird er großartig sein als selbstverliebter Fiesling Gaston. Ich kann es kaum erwarten!

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Luke Evans, HobbitCon 2015
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Luke Evans war an beiden Abenden in der Bar des Maritims zu den legendären Convention-Parties zugegen, und auch wenn zwei Beschützer auf ihn achtgegeben haben, so war er nicht so abgeschirmt, dass er nicht ansprechbar gewesen wäre. Im Gegenteil, er hatte seinen Spaß dabei, Filmsohn Bain alias John Bell auf der Tanzfläche umringt von Bewunderinnen zu sehen, "selfieing the hell out of this con", und er war so begeistert vom künstlerischen Talent der Fans, dass er verschiedene Fangeschenke, die er erhielt, auf Social Media postete. Besonders beeindruckt war er von der Tatsache, dass unzählige Fans ihm Grüße von Freunden ausrichteten oder Geschenke von Freunden überreichten, ihre Zeit mit ihm im Grunde also anderen widmeten. Das empfand er als sehr selbstlos und sagte bewundernd: "Don't ever change!" Bei den Foto-Sessions war er für verrückte Grimassen und herzliche Umarmungen zu haben ("I like to think I'm quite a good hugger!") und erzählte auf der Bühne mit ganz viel Herz von Paul Walker, den er bei der gemeinsamen Arbeit am Set von "Fast & Furious 6" als tiefverwurzelten Menschen kennengelernt hat, der sich trotz des Starrummels immer mit Familie und alten Freunden umgab.

Und bevor das Wochenende zu Ende war hatte er noch "We are the Champions", "Delilah" und "Music of the Night" auf der Bühne gesungen; von seinem Traum gesprochen, eines Tages mit seiner Familie eine Farm mit einer Kuh, Ziegen und einem Pferd zu besitzen; ein Fan-Geschenk-Shirt mit dem Aufdruck "I am the Dragon Slayer" angezogen; sich selber in seiner Rolle des Apollo in "Kampf der Titanen" als C-3PO mit Perücke bezeichnet und wirklich jedes Herz im Sturm erobert! Der Applaus bei seinem letzten Erscheinen auf der Bühne im Rahmen der Abschiedszeremonie war entsprechend überwältigend. Er rang ein wenig um Worte und erklärte dann, er habe mit seiner ersten Con sehr lange gewartet und sei nun sehr sehr froh, zur HobbitCon zusagt zu haben. Er habe in seinem Leben noch nie so oft Gänsehaut gehabt wie an diesem Wochenende. Mir geht es da genauso. Ein atemberaubender Mann, den kennenlernen zu dürfen, eine wahre Freude war! Don't ever change!

Nicole Oebel - myFanbase

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