Screening-Event "Marvel's Agent Carter" mit Stargast Hayley Atwell am 29.04.2015 im Gloria Palast, München

"Women can be heroes, too!" (Hayley Atwell)

Foto: Hayley Atwell, Screening-Event "Marvel's Agent Carter" in München 2015 - Copyright: Hannes Magerstädt für Syfy
Hayley Atwell, Screening-Event "Marvel's Agent Carter" in München 2015
© Hannes Magerstädt für Syfy

Selten hat eine Location so gut zu den Feierlichkeiten des Abends gepasst: Der Gloria Palast, selbst 1956 erbaut, besticht mit Kronleuchtern und rotem Teppich, Haarspray auf der Damentoilette und großen, bequemen Ledersesseln. Mit diesem edlen Flair vergangener Tage kommt man so richtig in den Genuss der ersten Folge von "Marvel's Agent Carter". Zuvor läuft Musik aus den Vierziger Jahren – die Serie spielt um 1946, direkt nach Kriegsende in New York –, auf der Leinwand prangt das Titelbild der Serie. Hayley Atwell, mit signifikantem roten Hut und patriotischem Hutband, der Blazer stimmig dunkelblau. Und dann kommt sie für eine kurze Begrüßung: Hayley Atwell, mit roten, hohen Stilettos, deren Absätze so dünn sind, dass sie geführt wird, dazu ein dunkelblaues Kleid in passender Silhouette. Während sich die Zuschauer – unter anderem Vertreter von Syfy und die Gewinner des myFanbase-Gewinnspiels – in den Sitzen zurücklehnen dürfen, verschwindet sie wieder für Interviews. In etwa einem Monat – also am 27. Mai 2015 – startet Syfy die Serie um 21 Uhr, acht Folgen lang Spannung pur. Der Auftakt ist packend, der Galgenhumor, den Peggy Carter in der Nachkriegszeit an den Tag legt, sitzt. Vor allem ihre Dynamik mit Butler Jarvis (James D'Arcy) ist herrlich und Chad Michael Murray besticht als schleimiger Gegenspieler Agent Jack Thompson.

"Marvel's Agent Carter" knüpft an die Handlung des Kinofilms "Captain America - The First Avenger" an: Agent Peggy Carter fühlt sich zurückgesetzt, weil ihr als Frau nur noch anspruchslose Verwaltungsaufgaben zugetraut werden, zudem trauert sie um Captain America. Doch dann beginnt sie, geheime Aufträge für Howard Stark (auch wieder mit dabei: Dominic Cooper aus "Mamma Mia!"), Vater des späteren "Iron Man" Tony Stark, zu übernehmen. Dabei spielt Hayley, die an der London Guildhall School of Music and Drama eine klassische Ausbildung genossen hat, mal mit den weiblichen Reizen, mal mit derben Humor.

Foto: Hayley Atwell, Screening-Event "Marvel's Agent Carter" in München 2015 - Copyright: Hannes Magerstädt für Syfy
Hayley Atwell, Screening-Event "Marvel's Agent Carter" in München 2015
© Hannes Magerstädt für Syfy

Als das Starlet des Abends zurück auf der Bühne erscheint, ist es positiv beeindruckt davon, wie gut sie in der Folge deutsch konnte und lobt ihre Synchronsprecherin Berenice Weichert. Fragen konnten getwittert werden, doch überwiegend werden die anwesenden Fans dazu aufgerufen, ihr Idol zu löchern. Die erste Frage des Q&A ist gleich die brennendste: Mit wem wird Peggy wohl schlussendlich zusammen kommen, Kellnerin Angie Martinelli (Lyndsy Fonseca) oder Kollege Daniel Sousa (Enver Gjokaj)? Das will dem Moderator nicht so recht eingehen, er übersetzt mit der Frage damit, welchen von zwei Männern Peggy wählen soll – lauter Protest berichtigt ihn: "Nein, Angie!". "Niemand wird für Peggy in Steves Fußstapfen treten können, aber sowohl Sousa als auch Angie sind völlig in Ordnung!", ist Hayleys diplomatische Antwort. Doch eins ist entschieden klar: "Never Thompson, never Stark!"

Für Howard Stark hatte Hayley ihren ganz eigenen Vorschlag. Von ihr stammt nämlich sein erster Satz in der Serie ("Hast du mich vermisst?", nachdem Peggy Stark in den teuren Reifenwagen geschossen hat). Sie hat sich auch sonst ganz in ihren Charakter und Peggys Welt gearbeitet – so erzählt sie von einem Buch, das sie über weibliche Spione gelesen hat. Diese haben wirklich vor rund 75 Jahren ihre "passive Weiblichkeit" genutzt, um heimlich Informationen abzugreifen und zu benutzen.

Die Zeit, die Hayley auf Promotiontour für die Serie verbringt, möchte in München gut genutzt werden: Würstchen essen und Bier trinken. Da passt die Frage nach der Superkraft, die Hayley gerne haben würde, da Peggy Carter ohne jegliche auskommt: Essen, was sie will – ohne schwerfällig zu werden oder aufgebläht und viermal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen. Sympathisch, das finden sie natürlich alle mit dieser Antwort. Bei einem Promotionstop in Dubai schrieb sie einem Fan in Burka übrigens das Autogramm "Frauen können auch Heldinnen sein". Ganz ohne Superkraft, in roten Stilettos.

Simone Bauer - myFanbase

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