Cologne Conference 2015
"Mr. Robot"-Premiere

Foto: Rami Malek, Christian Slater, Cologne Conference 2015 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Rami Malek, Christian Slater, Cologne Conference 2015
© myFanbase/Nicole Oebel

Es ist die US-Serienentdeckung dieses Sommers: Das unter die Haut gehende Hackerdrama "Mr. Robot"! Und Montagabend kam man im Rahmen der 25. Cologne Conference in den Genuss, Stars und Schöpfer dieser USA-Network-Serie, welche ab November in Deutschland bei Amazon Instant Video zu sehen sein wird, kennenzulernen: Serienmacher Sam Esmail und die beiden Hauptdarsteller Rami Malek und Christian Slater besuchten das Kölner Residenz-Kino zur SXSW-Night, welche in Kooperation mit dem texanischen South-by-Southwest-Festival veranstaltet wurde. Gemeinsam wurde der Serienpilot auf der großen Leinwand angeschaut und anschließend stellten sich die Stars den Fragen zur Entstehung der Serie, die u.a. aus dem Publikum kamen.

Foto: "Mr. Robot"-Deutschlandpremiere, Cologne Conference 2015 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
"Mr. Robot"-Deutschlandpremiere, Cologne Conference 2015
© myFanbase/Nicole Oebel

Elliot (Rami Malek) ist ein unscheinbarer junger Mann, der als IT-Techniker bei der Sicherheitsfirma AllSafe arbeitet. In seiner Freizeit hackt er sich in die Daten anderer Leute und zieht diese, wenn nötig, zur Rechenschaft. Seine einzige wirkliche Freundin ist Angela (Portia Doubleday), ansonsten ist Elliot sehr zurückgezogen, mental labil und neigt zu Depressionen. Sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als er plötzlich den mysteriösen Mr. Robot (Christian Slater) kennenlernt, der ihn für die anarchistische Hackergruppe Fsociety rekrutieren will, die mit einem großen Hack plant, den globalen Konzern E-Corp zu zerstören und so die Gesellschaft zu verändern... Review weiterlesen

Schon auf dem roten Teppich war gleich zu spüren, dass zwischen den drei Kollegen eine großartige Chemie entstanden ist. Gut gelaunt gab es den ein oder anderen coolen Spruch zur Jacke, die Rami trug, und zum guten Aussehen Christian Slaters. Letzterer stellte sich, ganz der alte Hase, lässig als erster den Fotografen, während Malek gleichzeitig Coolness und Zerstreuung ausstrahlte, als er zunächst mal an allen vorbeischlenderte, als gehöre er gar nicht dazu. Auch bei der Begrüßung auf der Bühne übertrug sich die entspannt-spaßige Atmosphäre gleich aufs Publikum, als Malek sich gemütlich ein schönes Kölsch mitbrachte und Slater mit verschmitzem Grinsen um Moderator Ingo Schmoll herumtänzelte, um nicht neben dessen Körpergröße verloren zu gehen.

"Es hat mich unglaublich verändert!", sagte Malek über die Darstellung seiner labilen, hochintelligenten Serienfigur. Mit Schalk im Nacken erzählte er davon, wie groß die Versuchung gewesen sei, sich zur Vorbereitung seiner Rolle unter dem Namen seines Charakters Elliot zur Psychotherapie anzumelden. Letztlich hat er der Versuchung jedoch nicht nachgegeben und stattdessen sein Portrait dieses herausragenden Charakters mit einer Psychologin durchgesprochen, welche auch den Drehbuchautoren mit Rat und Tat zur Seite stand. Grenzen gab es für ihn bei der Darstellung keine, im Gegenteil, er legte dar, wie er Esmail wissen ließ: "Mach mit diesem Charakter, was du willst, ich werde schon einen Weg finden, seine menschliche Seite zu zeigen."

Auf die Frage aus dem Publikum, ob Sam Esmail mit dieser Serie die Welt verändern wolle, erklärte dieser, ganz so groß sei sein Ego letztlich doch nicht, dass er sich einen so großen Einfluss anmaßen würde, aber am Hacken habe er sich während seines Studiums selbst (ohne Erfolg) versucht und sei nicht zuletzt daran interessiert gewesen, ein akkurateres Bild dieses Treibens auf den Bildschirm zu bringen. Malek griff den Gedanken des Veränderns jedoch auf und legte dar, dass er glaubt, die Serie verändere jeden, der sie anschaut, zu einem gewissen Grad, weil sie zum Nachdenken anregt und im besten Fall zum Handeln. Er selbst sei überrascht gewesen, wie viel Inspiration und Hoffnung er aus seiner Serienfigur schöpfen konnte.

Über die gemeinsame Arbeit waren alle drei voll des Lobs, was leicht ins Kitschige hätte rutschen können, wenn die drei sich nicht selber gegenseitig auf den Arm genommen hätten. Malek sprach von Slater als einem sehr großzügigen und entgegenkommenden Schauspieler, der einem die gemeinsamen Szenen ungeheuer leicht macht, und als Slater auch Maleks Darstellung lobte, warf Esmail dazwischen: "Get a room, you two!"

Esmail hatte "Mr. Robot" ursprünglich als Film geplant und hat entsprechend einen übergeordneten Plan zum Verlauf und zum Ende der Geschichte. Beim Schreiben des Drehbuchs jedoch merkte er, dass er sich bei Seite 90 immer noch im ersten Akt befand, und entschied sich dann für eine Umsetzung in Serienform. Malek riet in diesem Zusammenhang jedoch eindringlich, die Serie nicht zu binge-watchen, da die Folgen ungemein gewännen, wenn man sie ein-zwei Tage wirken ließe. Die zweite Staffel der Serie wird übrigens Anfang 2016 gedreht.

Zum Abschluss machten die Stars noch Selfies mit den Fans und Christian Slater gab dem Leuten zum Abschied dieses gelungenen Abends den passenden Ratschlag mit den auf den Weg: "Change your passwords!"

Nicole Oebel - myFanbase

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