What About Brian - Review des Piloten
Barry Watson, Matthew Davis und Sarah Lancaster – allein diese drei Namen haben mein Interesse für die ABC-Dramedy "What About Brian" geweckt und mich (nachdem ich auch noch erfahren habe, dass Jon Hamm eine Nebenrolle spielt) dazu gebracht, die Pilotfolge anzuschauen. Doch danach muss ich sagen, dass ich eigentlich kein Bedürfnis verspüre, weiterzuschauen, was vor allem daran liegt, dass ich gar keine Idee habe, was denn in den kommenden Folgen noch Spannendes erzählt werden soll.
Die Handlung des Piloten entspricht der einer Romantic Comedy, wie man sie schon gefühlte hundert Mal im Kino gesehen hat: der Protagonist ist unsterblich in die Freundin eines anderen Manns verliebt und muss 90 Minuten lang leidend deren Beziehung mitansehen, bis besagte Freundin endlich auch das erkennt, was dem Publikum schon seit der Titeleinblendung klar ist, nämlich dass der Protagonist viel besser zu ihr passt. Natürlich ändern die Autoren von "What About Brian" die Story dahingehend, dass es am Ende der Pilotfolge kein Happy End für Brian und Marjorie gibt und Brian weiterhin leidend die Beziehung von Marjorie und Adam mitansehen muss. Aber trotzdem kommt mir die ganze Story für den Auftakt einer Serie viel zu abgeschlossen vor, denn der Spannungsbogen, den diese Art von Handlung für mich bietet, hat durch Brians Liebesgeständnis an Marjorie und sein gleichzeitiges Versprechen, sich nicht in ihre Beziehung mit Adam einzumischen, seinen Höhepunkt schon überschritten. Und ich habe wenig Interesse daran, nun zu sehen wie Brian ständig von seinen Freunden mit anderen Frauen verkuppelt wird, während er doch eigentlich in Majorie verliebt ist.
Dazu kommt, dass außer Brian eigentlich alle Charaktere viel zu blass bleiben, allen voran Adam und daraus resultierend auch Marjorie. Denn für den Zuschauer ist es absolut unverständlich, wieso sie überhaupt mit Adam zusammen ist, wenn sie im Prinzip schon von Anfang an Brian viel sympathischer fand. Natürlich soll nicht jede Figur gleich in der Pilotfolge einen Seelenstriptease hinlegen, aber es sollte eben auch nicht so sein, dass einem die Charaktere egal sind, was bei "What About Brian" zumindest bei mir der Fall war. Wie soll ich zum Beispiel mit Nic und Angelo bei der Fehlgeburt mitleiden, wenn ich von beiden bis zu dem Zeitpunkt gerade mal drei Sätze gehört habe? Etwas besser sieht es bei Deena und Dave und ihren Eheproblemen aus, aber während man von der Hauptstory um Brian, Adam und Marjorie wie erwähnt zu viel erfährt, um am Ball bleiben zu wollen, ist es bei Deena und Dave zu wenig – hier hätte ich mir gewünscht, dass die Storys etwas ausbalanciert werden, vielleicht wäre dann der Gesamteindruck der Folge besser gewesen.
Aber es gibt natürlich auch Positives in diesem Piloten und hier steht an oberster Stelle Dave. Er ist für mich nach dieser Folge der einzig greifbare, komplexe Charakter neben Brian und kann noch mehr Facetten zeigen als der Protagonist selbst. Egal ob als Ratgeber für Brian, als unsicherer und später betrogener Ehemann oder beim Tanzen durchs Büro – Dave wirkt in allen Szenen unglaublich authentisch und bekommt als einzige Figur die nötige Tiefe, um mein Interesse zu wecken. Außerdem gefällt mir der Erzählstil der Serie gut: die Verknüpfung der Szenen durch sich überschneidende Dialoge und die Rückblicke wirken frisch und sorgen dafür, dass trotz der nicht gerade spannenden Storylines kaum Langeweile aufkommt.
Fazit
Auch wenn die Pilotfolge unterhaltend ist, bin ich mir nicht sicher, ob sich ein Weiterschauen der Serie lohnt. Die Handlungsstränge der Hauptcharaktere wurden entweder zu ausführlich oder zu spärlich erzählt, um ein wirkliches Interesse für die Charaktere und ihre Storys zu entwickeln. Allerdings liegt hierin auch ein Argument, die Serie doch weiter zu verfolgen: was die Figurenzeichnung angeht, ist noch reichlich Platz nach oben und vielleicht kommen in den nächsten Episoden die nötigen Hintergrundinformationen, um die Handlungen und Motivationen der Charaktere nachvollziehbarer zu machen. Aber mit dem Piloten hat "What About Brian" es trotz der tollen Schauspielerriege nicht geschafft, mich so zu fesseln, dass die Serie einen Platz auf meiner Must-See-Liste bekommt.
Lena Stadelmann - myFanbase
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