Will & Grace - Review
Ein bisschen schwer fällt es mir doch, genau zu benennen, warum "Will & Grace" einer der sehenswertesten und charmantesten Serien ist, die nicht nur im letzten Jahrzehnt lief, sondern auch heute noch eine wahre Feel-good-Serie ist. Doch allein der Fakt, dass sie acht Staffeln zusammenbrachte, bevor der Dreh eingestellt wurde, sagt einiges über sie aus. Ähnlich wie "Friends" ist auch "Will & Grace" eine Sitcom, die man einfach irgendwie lieben muss – trotz der künstlichen Lacher im Hintergrund, die ich irgendwann einfach zu überhören begonnen habe.
"I'm not gonna marry someone just because I want a nice apartment."
Natürlich liegt es einerseits daran, dass die weibliche Hauptdarstellerin Grace (Debra Messing) für andere Frauen schon einiges an Identifikationspotential bietet; so eine innige Freundschaft wie die ihre zu Will (Eric McCormack) wünscht sich schließlich jeder. Das klingt aber weitaus abgedroschener, als es in Wirklichkeit in der Serie dargestellt wird, denn hier haben Will und Grace nicht einfach nur so per Zufall zueinander gefunden, sondern es verbindet sie eine bedeutungsschwere Vergangenheit, die fast schon ein bisschen tragisch ist. Beide waren im College ein Paar und waren aus Versehen sogar verlobt, als Will bemerkte, dass er eben schwul ist. Dennoch stellte er im selben Atemzug fest, dass Grace wohl auch die wichtigste Frau in seinem Leben ist und nach einiger Zeit haben es beide tatsächlich geschafft, sich wieder zusammen zu raufen.
So sind die beiden nicht nur dank dem Titel sondern auch in Wirklichkeit die Charaktere, die einen durch die Serie tragen und einen mit den Ereignissen mitfiebern lassen. Man selbst als Zuschauer sieht dabei über jede Streitigkeit hinweg, denn schließlich gibt es die beiden nur im Doppelpack und man weiß, dass sich Will und Grace irgendwann sowieso wieder in die Arme fallen und das Kriegsbeil begraben. Und in den acht Staffeln gibt es wahrlich einiges an Geschichten, bei denen man für jeden einzeln, oder auch beiden zusammen, die Daumen drückt, mit ihnen schmunzelt oder sogar aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Da sind nicht nur die Fast-Hochzeiten und Fast-Kinder, über deren Verlust sich beide hinweghelfen, sondern auch die Geschichten, in denen dann doch alles funktioniert und beispielsweise tatsächlich geheiratet wird. Die Handlungen sind mal tragisch, mal komisch, mal überspitzt und mal bierernst.
Ihnen zur Seite (oder auch gegenüber?) stehen Jack (Sean Hayes) und Karen (Megan Mullally), die irgendwie immer einen durchgeknallten Eindruck hinterlassen. Besonders ernst nehmen kann man sie in vielen der fast 200 Episoden nicht und irgendwie ist es ja auch schön, so ein paar Semi-Antagonisten in der Serie zu wissen, die einen letztendlich doch überraschen. Die beiden werden nicht gerade als die besten Menschen dargestellt, aber trotzdem kommt man nicht umhin, die beiden trotzdem ins Herz zu schließen und sie, ebenso wie Will und Grace, mit ihren Macken zu akzeptieren.
Die Serie "Will & Grace" ansehen:
Fazit
Eigentlich ist es fast schade behaupten zu müssen, dass solche Serien wie "Will & Grace" heute so nicht mehr produziert werden. Die Geschichten in der Serie sind Geschichten, wie man sie möglicherweise selbst schon einmal erlebt hat und das macht auch den Spaß aus, den man beim Schauen der Serie hat. Die tollen Charaktere tragen natürlich ihren Teil dazu bei.
Luisa Schmidt - myFanbase
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