Ken Jeong in "Worst Week"
#1.02 Die Pumpe und der Vogel & #1.10 Die Köchin und die Tauben
Die kurzlebige CBS-Sitcom "Worst Week" lief in der TV-Season 2008/2009 unmittelbar im Anschluss an den Publikumsmagneten "Two and a Half Men". Von der Qualität her wusste der auf der BBC-Produktion "The Worst Week of My Life" basierende Halbstünder nie so recht zu überzeugen, weshalb es nach nur 16 Episoden zur Absetzung kam. In Deutschland wurde die Serie erstmals Anfang 2011 auf Sat.1 ausgestrahlt, entpuppte sich jedoch als Quoten-Flop. Nähere Details zum Inhalt und zu den Hauptdarstellern sind, ebenso wie eine Review des Piloten, im Serienlexikoneintrag zu "Worst Week" nachzulesen.
"I am Phil, birdman of Manassas. Hello, pigeons of DC!"
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Kurz bevor Ken Jeong im Herbst 2009 beim NBC-Neustart "Community" in die Rolle des durchgeknallten Spanisch-Professors am Greendale Community College schlüpfte, war er in zwei Folgen von "Worst Week" als Vogelhändler Phil mit von der Partie. Im Nachhinein betrachtet kann diese Figur getrost als perfekte Einstimmung auf seinen Part als Señor Chang bezeichnet werden, denn die beiden Charaktere stehen einander in puncto Irrsinn und Exzentrik in nichts nach. Das erste Mal kommt Phil ins Spiel, als der vom Pech verfolgte Protagonist der Serie, Sam Briggs (Kyle Bornheimer), versehentlich den über alles geliebten Kanarienvogel seines angehenden Schwiegervaters Dick (Kurtwood Smith) um die Ecke bringt. In Panik wendet Sam sich an den stadtbekannten Vogelhändler, um einen ebenbürtigen Ersatz für das tote Tier aufzutreiben und so seine Missetat zu vertuschen. Phil erklärt sich gerne bereit, dem verzweifelten Kunden weiterzuhelfen, rastet allerdings komplett aus, als dieser anstelle einer mündlichen Beschreibung des gesuchten Tieres den verstorbenen Kanarienvogel aus seiner Hosentasche hervorkramt. Es sei vollkommen unverantwortlich, inmitten eines Geschäfts voller Vögel die Leiche eines Artverwandten dermaßen unverhohlen zur Schau zu stellen, wirft Phil dem verdutzten Sam an den Kopf. Erst nachdem der schräge Vogelhändler seine vermeintlich aufgewühlten gefiederten Freunde durch gutes Zureden wieder beruhigt hat, händigt er Sam missmutig das gewünschte Federvieh aus.
Einige Tage später muss Sam ein zweites Mal die Hilfe von Phil in Anspruch nehmen, und das in einer noch bizarreren Angelegenheit: Aus Versehen hat er in einer frisch renovierten Wohnung das Fenster offen gelassen, was dazu führt, dass sich ein ganzer Schwarm Tauben in dem leer stehenden Objekt einnistet. Als sei das Chaos, das die munter exkrementierenden Großstadtvögel hinterlassen, nicht schon schlimm genug, wollen die Tiere ihr neues Zuhause offenbar nicht mehr verlassen. Ohne Zögern nimmt der selbsternannte Vogelflüsterer Phil die Herausforderung an und versucht, die sturen Biester durch eine eigenwillige Kombination aus wilder Gestikulation und meisterhafter Taubenstimmen-Imitation zu vertreiben - mit Erfolg. Ken Jeong kann in dieser Highlight-Szene seiner Verrücktheit freien Lauf lassen und nicht zuletzt dank seiner herrlich exaltierten Körpersprache voll punkten. Letztere Qualität sollte ihm später auch bei "Community" wiederholt zugutekommen, gilt es doch in der von Señor Chang vermittelten spanischen Sprache, das Gesagte durch passende Handbewegungen zu verstärken. Was "Worst Week" betrifft, so hätte man gewiss gut daran getan, Vogelhändler Phil öfters als nur in besagten zwei Szenen zu zeigen. Für ähnlich gute Lacher, wie sie dem "birdman of Manassas" zu verdanken sind, hat nämlich kaum ein anderer Charakter gesorgt.
Fazit
Ken Jeongs Gastspiel als ein nicht ganz alltäglicher Vogelhändler, der selbst eine gewaltige Meise hat, zählt zweifellos zu den gelungeneren Momenten, die die insgesamt bestenfalls mittelprächtige Sitcom "Worst Week" hervorgebracht hat. Wer den Schauspieler gerne einmal von einer anderen Seite als jener, die er in "Community" zeigt, erleben möchte, ist jedoch an anderer Stelle bestimmt besser aufgehoben. Unterm Strich ähnelt die Figur des Phil nämlich Señor Chang zu sehr, um dem hauptsächlich an ihm interessierten Zuschauer einen echten Mehrwert zu bieten.
Willi S. - myFanbase
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