Worst Week - Reviews
#1.01 Der Held der Schwiegereltern

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"Worst Week" ist einer dieser Standard-Comedy-Piloten, die es jedes Jahr wieder gibt. Man schaltet ein, sieht es sich an, schaltet wieder aus und hat danach bereits wieder vergessen, was man sich überhaupt angesehen hat. Der Humor ist flach und praktisch nicht existent, bei den Schauspielern können zumindest die furchtbaren Eltern überzeugen und man kann sich schon darauf einstellen, sich in jeder Folge - auf die eine oder andere Weise leicht variiert - denselben Mist anzusehen. Ich muss sagen, dass ich generell kein Fan von diesen "Sympathischer Tollpatsch stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste"-Comedys bin. Slapstick funktioniert in meinen Augen nur mit einer saftigen Prise Selbstironie und dem leichten Augenzwinkern. Wenn man sich Kyle Bornheimer in "Worst Week" anschaut, ist das jedoch teilweise eher eine Variation von "Bitte lächeln!" oder, wie es heute heißt, "Upps! Die Pannenshow". Aber solche Shows sollen ja angeblich auch Leute lustig finden...

Ich persönlich kann mich allerdings nicht wirklich darüber amüsieren, wenn jemand auf Grund eines Stromausfalls versehentlich in das Festessen pinkelt und beim Versuch, dies wettzumachen, die Brühe verschüttet, auf der daraufhin jemand anderes ausrutscht. Kurtwood Smith ist zwar der einzige Lichtblick der Serie, kann jedoch nicht so brillieren, wie er es in "Die Wilden Siebziger" getan hat. Dafür gibt es hier einfach nicht genug Spielraum für ihn, seinen trockene, fiese Art zu zeigen. Allgemein finde ich, dass das Konzept nur funktioniert, wenn der Trottel im Mittelpunkt des Geschehens wenigstens besonders liebenswert oder sympathisch erscheint. Leider wurde in den ersten 21 Minuten der Serie mehr Wert darauf gelegt, möglichst viele Aneinanderreihungen abstruser Vorfälle zu konstruieren, statt dem Zuschauer tatsächlich einmal die Charaktere näher zu bringen. So kann ich bisher leider nicht sagen, warum Melanie überhaupt mit Sam verlobt ist und warum es mir als Zuschauer nicht einfach egal sein sollte, dass Sam von seinen zukünftigen Schwiegereltern gehasst wird. Warum sollte ich mich überhaupt für ihn interessieren? Für mich ist die Basis einer solchen Slapstick-Comedy, dass man mit den Charakteren sympathisieren kann und sie wenigstens etwas Tiefe zeigen. Damit hat "Worst Week" hier auf ganzer Linie versagt.

Damit kommen wir auch schon zu meiner nächsten Frage, die sich mir sofort stellte, als ich den Titel las. Wie will man eine Serie über die schlimmste Woche im Leben einer Person in mehr als sieben Episoden unterbringen? Im britischen Original ist "The Worst Week of My Life" zumindest eine Miniserie, die allerdings auch mehr als sieben Folgen hat. Keine Ahnung, wie das dort geregelt ist, aber es würde mich schon interessieren, was die Serie vorhat und wohin es gehen soll. Meine Vermutung ist jedoch ohnehin, dass sich die Serie auf Dauer keine wirklich großen Sorgen machen muss, wo die Storys herkommen. Wer weiß, ob sie überhaupt die erste Staffel überlebt...

Fazit

Eingeschaltet, angesehen, ausgeschaltet, vergessen. Viel mehr bleibt nicht zu sagen. Die Serie ist so nichtssagend, dass ich, bis die nächste Episode anläuft, ohnehin schon wieder vergessen haben werde, dass sie überhaupt existiert.

Nadine Watz - myFanbase

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