Bridget Jones - Vergleich von Film und Buch
Für Fans der Bücher ist es immer eine Gratwanderung, wenn eine ihrer liebsten Geschichten verfilmt werden soll. Einerseits freut man sich natürlich, die Figuren, die man ins Herz geschlossen hat und deren Werdegang nun auch live und in Farbe sehen zu können, nachdem man sich zuvor immer nur ausmalen konnte, wie sie wohl aussehen und sich in ihren Abenteuern anstellen. Findet man die richtige Besetzung? Hält man sich an die Romanvorlage? Wie weit weicht man vom Original ab? Auf diese Fragen findet ihr bei uns die Antworten.
Schokolade zum Frühstück
Im ersten Teil der "Bridget Jones"-Reihe dreht sich alles um das Leben der Britin, die nicht nur über 30 und Single ist, sondern auch einen ausgesprochenen Hang dazu hat, ein Tollpatsch zu sein und sich damit gern selbst Steine in den Weg legt. Bridget Jones ist ist trotz vieler Fehlschläge und Niederlagen eine selbstsichere Frau, was uns nicht nur das Buch sondern auch der Film verdeutlicht. Natürlich gibt es hier und da kleine Abweichungen, so ist Bridget im Film ein Einzelkind, während sie in der Romanvorlage einen Bruder hat, mit dem sie und ihr Vater sich gern vor den Partys ihrer Mutter verstecken, aber man erzählt uns genau die gleiche Geschichte.
Auf einer der Partys ihrer Mutter trifft Bridget auf den Anwalt für Menschenrechte Mark Darcy, den sie zunächst für den größten Snob auf Erden hält und lieber mit ihren Boss Daniel Cleaver, einem ausgesprochenen Playboy, ins Bett steigt. Wie sich bald herausstellt, ist auf Daniel kein Verlass und Bridget entwickelt schließlich Gefühle für Mark, der trotz seiner typisch britischen Art und äußerlichen Unterkühltet das Herz der Blondine erobern kann. Im dem Gefühlswirrwarr versucht Bridget auf amüsante Weise, ihr Gewicht unter Kontrolle zu bekommen und auch ihren Alkohol- und Zigarettenkonsum einzustellen. Es ist genau diese Unfähigkeit, die Bridget in Buch und Film so sympathisch macht. Sie ist eine Frau, die wie jede andere an sich herumkrittelt und vor ihrem Mann in einem möglichst guten Licht dastehen möchte, was natürlich nicht immer gelingt.
Für Bridget halten sowohl Film und Buch ein Happyend parat, da sie trotz vieler Hindernisse und Peinlichkeiten, die witziger nicht sein könnten, mit ihrem Traummann vereint wird.
Am Rande des Wahnsinns
Kurz nach dem erfolgreichen Auftakt geht "Bridget Jones" in die zweite Runde. Für den ersten Teil konnte man sich Renée Zellweger, Hugh Grant und Colin Firth in den Hauptrollen sichern und alle drei konnten Überzeugen. Daher ist die Freude groß, als die Schauspieler auch im zweiten Teil der Romanverfilmung wieder in ihre Rollen schlüpfen. Erneut futtert sich Renée Zellweger ein paar zusätzliche Kilos an, um Bridget auch körperlich authentisch darzustellen, während Colin Firth in die Rolle des steifen Briten schlüpft, die ihm so gut steht und Hugh Grant erneut als Frauenheld Daniel zu sehen ist, ganz wie er es im wahren Leben vorzieht.
Bei Bridget geht es auch in diesem Teil auf und ab. Ihr Beziehung läuft aus dem Ruder uns sie findet sich erneut zwischen den Stühlen wieder. Dieses Mal fühlt sich Bridget durch die für ihren Geschmack viel zu attraktive und perfekte Rebecca bedroht. Bridget setzt alles daran, mit Rebecca mithalten zu können, nur im zum Schluss festzustellen, dass ihr im Herzen ihres Traummannes niemand Konkurrenz machen kann.
Verrückt nach ihm - Bridget Jones's Baby
Die ersten beiden Filmen gleichen den Büchern zwar nicht aufs Haar, aber sie waren sehr nach an einander angelehnt. Nun folgt der erste Teil, in dem Buchleser nicht wissen, was sie im Film erwartet und Kinogänger noch eine Überraschung erleben können, wenn sie sich den dritten Teil der Bücher-Reihe vornehmen. Das liegt nicht etwas daran, dass man sich dieses Mal dazu entschlossen hat, die Zügel etwas zu lockern, der Grund liegt darin begraben, dass "Bridget Jones' Baby" eine vollkommen neue Geschichte erzählt und an sich nichts mit "Verrückt nach ihm" zu tun hat.
Im Buch legt man einen gewaltigen Zeitsprung hin und zeigt uns eine 50-jährige Bridget. Sie ist mittlerweile Mutter von zwei Kindern und hat ihren Traummann Mark Darcy nicht nur geheiratet und dessen Namen angenommen, sondern ist nun auch verwitwet, da Mark kurz nach der Geburt des zweiten Kindes zu Tode gekommen ist. Bridget ist erneut Single, doch unter vollkommen anderen Umständen. Neben ihren charakteristischen Neurosen muss Bridget nun auch den Alltag als Alleinerziehende Mutter bewältigen, wobei sie sich, wie könnte es auch anders sein, manchmal recht fragwürdig anstellt. Doch auch wenn Bridget um einiges gealtert ist, heißt das nicht, dass in ihrem Liebesleben Ruhe eingekehrt ist. Sie beginnt eine Beziehung mit einem Mann, der knapp halb so alt ist wie sie, was nicht nur Bridgets Hormone gehörig in Wallung geraten lässt. Auf die altbekannte Weise erzählt uns Helen Fielding, wie unbehende sich Bridget durch ihren Alltag manövriert.
Auch im dritten Film ist einige Zeit vergangen und auch darin ist Bridget nicht mehr glücklich mit Mark liiert, doch jener ist noch immer quicklebendig. Während Daniel Cleaver im Buch der Patenonkel ihrer Kinder ist und sich gern, wenn auch nicht altersgerecht, um diese kümmert, ist Hugh Grant in diesem Film nicht zu sehen. Stattdessen hat man sich Patrick Dempsey geangelt, der Bridgets zweiten Verehrer darstellen wird. Im Verlauf der Geschichte wird Bridget, wie der Titel bereits verrät, schwanger und weiß nicht, ob Mark oder der von Dempsey gespielt Jack der Vater ist. Weitestgehend erzählt man uns zwar eine ähnliche Geschichte, in der Bridget Mutter ist/ wird, doch alle Begleitumstände ähneln sich nicht im geringsten.
Das muss jedoch nichts schlechtes bedeuten, oder? Wem das dritte Buch nicht gefallen hat, der bekommt mit dem Film eine weitere Alternative zu einem Happyend für Bridget Jones geboten. Und wenn man es nicht gut findet, dass Daniel Cleaver nicht mehr dabei ist, kann man auf das Buch zurückgreifen, um noch ein paar mehr seiner charmant-anrüchigen Sprüche zu hören.
Wie gefällt euch die Umsetzung der Romane?
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