Die vermissten Momente
Buch vs. Film, bei dem Vergleich kann ein Film nur selten mithalten, werden doch immer wieder Szenen weggelassen, die man als Leser für wichtig hielt. Doch welcher Moment fehlt unseren Autoren am Meisten in den Buchverfilmungen der "Harry Potter"-Reihe?
Dumbledores Beerdigung ("Harry Potter und der Halbblutprinz")
Dumbledore war Harry stets ein Mentor und ein Freund und Harry stand stets auf der Seite des oftmals auch umstrittenen Zauberers. Als dann jedoch Snape diesen umbrachte und damit Harrys Hass auf sich zog, machten die Verfilmungen von "Harry Potter" den größten Patzer. Während das Buch mit der traurigen, rührseeligen und großartigen Beerdigung des Zauberers endet, fehlt diese im Film komplett. Vielleicht aus Geldgründen, vielleicht aus anderen Gründen, aber so ganz nachvollziehbar ist diese Streichung keinesfalls. | Eva Klose
Dumbledores Erinnerungen ("Harry Potter und der Orden des Phönix")
Neben vielen weiteren fehlenden Situationen hat Regisseur David Yates in diesem Film aber vor allem die wichtigen Rückblicke, sichtbar gemacht durch Dumbledores Denkarium, auf ein Minimum reduziert. Während es im Buch sehr viele waren, haben es lediglich zwei auf die Leinwand geschafft. Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass es dem fünften Film an inhaltlicher Tiefe und Exaktheit fehlt, die diese Rückblenden gebracht hätten. Während die Leser der Bücher Voldemorts Kindheit detailliert erfahren durften, hat sich Yates auf nur wenige Details verlassen, in der Hoffnung, die Kinobesucher würden Voldemort genauso verstehen, wie die Leser es tun. | Manuela Fertich
St. Mungos-Hospital ("Harry Potter und der Orden des Phönix")
Natürlich gibt es bei jedem Film der "Harry Potter"-Reihe Szenen aus dem Buch, die ich gern dabei gehabt hätte, aber die gekürzt werden mussten. Am schmerzlichsten vermisst habe ich jedoch den Besuch von Harry und den Weasleys im St. Mungo-Hospital, bei dem sie auf Nevilles Eltern trafen. Das Schicksal seiner Eltern ist ein essentieller und wichtiger Teil von Nevilles Biografie, der durch die Kappung dieser Szene einfach verloren geht. Ich habe im Buch tiefes Mitleid für Neville empfunden und war berührt vom Schmerz, den Harrys Mitschüler ertragen muss – und dieses Gefühl wurde mir im Film genommen. | Vera Stächelin
Beziehung von Harry und Ginny
Man muss immer irgendwo den Stift ansetzen, wenn man aus einem Buch einen Film machen will. Dass man das aber so rigoros ausgerechnet bei Ginny und Harry macht, hat mich arg enttäuscht. Im sechsten Teil hat man immer nur kurze Andeutungen gebracht und den Rest dem wissenden Leser überlassen. Besonders am Ende dieses Films fehlte mir Ginny komplett. Auch im siebten Teil hatte ich eher den Eindruck, dass man diese Story wie ein unliebsames Anhängsel behandelte, sodass ich mir manchmal gewünscht hätte, man hätte es ganz weggelassen. Wirklich schade, dass man diese Figur so stiefmütterlich behandelte. | Emil Groth
Dudley verabschiedet sich ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1")
Dudley war - wie seine Eltern - niemals ein großer Freund von Harry. Trotz der Tatsache, dass Harry bereits als Baby zu ihnen kam und dort aufwuchs, so hat er seinen "Bruder" niemals akzeptiert und war immer an erster Front dabei, wenn es darum ging, ihn fertigzumachen. Doch dann rettete Harry ihm das Leben und die Sichtweise von Dudley änderte sich. Als der Absdchied nahte, zeigte Dudley im Buch eine herrliche Entwicklung, verabschiedete sich von Harry und wünschte ihm - auch zum Erstaunen seiner Eltern - alles Gute. Im Film fehlt dies leider völlig, dabei hatten wir uns so auf das Gesicht von Venon und Petunia gefreut. | Pia Klose
Dumbledores Beerdigung ("Harry Potter und der Halbblutprinz")
Bei einer solch komplexen und umfangreichen Romanvorlage ist es natürlich nicht verwunderlich, dass zahlreiche Buchpassagen gekürzt, zusammengefasst oder ganz raus gelassen werden. Leider fallen dann auch manchmal persönliche Lieblingsmomente der Schere zum Opfer. Geschehen im sechsten Teil der Filmreihe: Hier endete der Film leider nicht mit der äußerst rührenden und emotional aufwühlenden Beerdigung Dumbledores, die für mich eine der stärksten Momente der Romane darstellte. So wird dem Filmzuschauer ein Abschied von diesem wegweisenden und zentralen Charakter verwehrt. Bei vielen Szenen konnte ich im Ansatz verstehen, warum sie für den Film nicht in Frage kamen, bei dieser ist mir das bis heute unklar. | Moritz Stock
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