Beste charakterliche Entwicklung

Foto:

Sieben Jahre sind eine lange Zeit. Harry Potter ist in der Zeit der sieben Bücher vom elfjährigem Jungzauberer zum 18-jährigen jungen Erwachsenen geworden. Wie er entwickelten sich auch alle anderen Charaktere weiter, doch welche Entwicklung ist am meisten im Gedächtnis geblieben und hat uns fasziniert?

Foto: Copyright: Warner Bros. Ent.
© Warner Bros. Ent.

Draco Malfoy
Ich möchte Tom Felton an dieser Stelle für seine Leistung würdigen, weil es ihm wirklich gut gelungen ist, den Zwiespalt seines Charakters darzustellen. Vom ersten Film an ist er eine Art Fiesling, der Harry das Leben schwer macht, zunächst aus Prinzip, später weil er ihn einfach hasst, dann weil er keine andere Wahl mehr hat. Dass in ihm drin trotzdem ein Mensch steckt, der Ehrfurcht besitzt und das Böse gar nicht wirklich gutheißt, sondern nur glaubt, diese Rolle erfüllen zu müssen, weil sein Umfeld das erwartet, habe ich ihm immer abgenommen. Diese Opferrolle machte Malfoy zu einem wirklich interessanten Charakter, der besonders im sechsten Teil seine Höhepunkte hatte. | Emil Groth

Severus Snape
Eigentlich ist Snapes Wandlung im Auge des Zuschauers nicht wirklich eine charakterliche Entwicklung, denn eigentlich hat er sich ja nicht verändert - nur die Zuschauer erfahren mehr über ihn. Die wohl traurigste und großartigste Figur des Potter-Universums hat die Wandlung vom Antagonisten der ersten Bücher/Filme, hin zum Liebling aller geschafft. Gerade, wenn der Zuschauer dank des Denkariums in die Erinnerungen von Snape blicken können und erfahren, dass er Harry nur "hasste", da er seine Mutter so sehr liebte, kann man ihn nur gerne haben. Doch gerade, dass er Harry zum Ende doch noch die Wahrheit zeigt, bedeutet eine Entwicklung. | Eva Klose

Hermine Granger
Man begleitete die Charaktere des Harry Potter Universums beim Erwachsenwerden, wurde Zeuge ihrer charakterlichen Entwicklung und dabei als Zuschauer selbst erwachsen. Das machte auch einen großen Reiz dieses popkulturellen Phänomens aus. Die Entwicklung die mich dabei am meisten fasziniert und begeistert hat, war die der Hermine Granger. Von einem besserwisserischen, übereifrigen, kleinen Strerberlein wandelte sie sich zu einer starken erwachsenen Frau. Unvergessen die Szene im ersten Teil der Heiligtümer des Todes, in der sie sich entscheidet das Gedächtnis ihrer Eltern zu löschen und sie damit vor größerem Schmerz zu bewahren. Da wurde einem endgültig bewusst was für einen langen Weg diese außergewöhnliche junge Frau gegangen war. Umso schöner sie dann in der letzten Szene als glückliche Mutter und Ehefrau zu erleben. Sie hat es sich verdient glücklich zu sein! | Moritz Stock

Foto: Copyright: Warner Bros. Ent.
© Warner Bros. Ent.

Severus Snape
Für manche scheint Snape immer noch eine schreckliche Figur zu sein, doch dann haben sie ihn und seine Art nicht richtig verstanden. Im letzten Teil jedoch, haben wir vieles über ihn erfahren. Nachdem er in den ersten Filmen eine undurchsichtige, überaus negative Figur war, der Harry scheinbar verabscheute, zeigte sich am Ende der "Harry Potter"-Reihe, dass er lediglich ein guter Schauspieler war. Schon immer stand er auf der Seite des Guten und beschützte Harry in vielen Lebenslagen. Um Dumbledores Plan Voldemort zu besiegen zu erfüllen, hat er letzten Endes sein Leben geopfert. Somit hat Snape die beste charakterliche Entwicklung gemacht, da wir ihn endlich verstanden haben. | Manuela Fertich

Draco Malfoy
Zu Beginn war Draco Malfoy nicht viel mehr als der Junge, der Harry ohne viele Gründe gemobbt hat. Im Verlauf der Zeit wurde jedoch klar, dass viel mehr dahintersteckt und Draco in Wirklichkeit gar nicht so bösartig ist, wie er immer sein möchte. Als Voldemort zurückkehrte und Dracos Eltern wieder an der Seite des dunklen Lords stehen, muss Draco die Rolle des Todessers erfüllen. Um das Überleben seiner Eltern und sich selber zu garantieren, erfüllt er diese Rolle perfekt, obwohl der Zwiespalt niemals verschwindet, so dass er einem fast Leid tut - für die Rolle, die er all die Jahre einnehmen musste. | Pia Klose

Harry Potter
So naheliegend es auch ist, für mich hat Harry die größte charakterliche Entwicklung durchgemacht. Vielleicht konnte man seine Entwicklung auch nur am besten beobachten, weil man von ihm als Hauptcharakter am meisten gesehen hat. Aber ich finde, über sieben Jahre hinweg hat er sich vom eher durchschnittlichen kleinen Zauberlehrling zu einem mutigen, entschlossenen und selbstlosen jungen Mann entwickelt. Dass diese Entwicklung nicht geradlinig verlaufen kann, ist nur natürlich. Gerade deshalb fand ich sein Hadern mit seiner Rolle als Auserwählter, das er immer wieder an den Tag legte, nur authentisch und nachvollziehbar. Und im entscheidenenden Moment zeigte er dann die beeindruckende Reife, die einen starken Charakter ausmacht.| Vera Stächelin

Zur "Harry Potter"-Rückblicksübersicht

Zur "Harry Potter"-Übersicht