AECON 2 - Samstag, 21. Mai 2011
Mark Sheppard
Achtung: Der Bericht enthält Informationen zu Episoden, die bisher noch nicht in Deutschland ausgestrahlt wurden.
Die Stage Talks von Richard Speight Jr. und Mark Sheppard an den beiden Tagen zu trennen, fiele wohl niemandem im Traum ein, denn diese beiden waren die Joker im Ärmel der AECon2. Schon allein die Tatsache, dass ihre beiden Charaktere so große Publikumslieblinge sind, eben weil Richard und Mark ihnen auf so unvergleichlich raffinierte, freche und gleichzeitig liebenswerte Weise Leben einhauchen, ließ das Publikum hoffen, dass es sich auch bei den Darstellern selbst um interessante Persönlichkeiten handelte. Und ich gehe wohl recht in der Annahme, dass niemand enttäuscht wurde, denn die beiden haben eine Show geboten, die Ihresgleichen sucht, und jeder von ihnen bekäme von mir den heimlichen Titel "King of Convention Entertainment" verliehen. Und das will schon was heißen, wenn man gegen J2 antritt. Diese beiden aber waren Richard und Mark gegenüber einfach insofern im Nachteil, als dass sie sicherlich ein Chaos ausgelöst hätten, wenn sie die Bühne verlassen hätten und im Publikum herumgestreift wären und mit einzelnen Fans interagiert hätten, wie Mark und Richard es getan haben.
Am Samstag verlief es also so, dass Mark Sheppard zunächst seinen Stage Talk solo absolvierte und dann in den anschließenden von Richard Speight Jr. hereinplatzte, der ihn natürlich nicht wieder gehen ließ. Am Sontag spielte sich das Ganze in umgekehrter Reihenfolge ab, Richard stellte sich erst alleine allen Fragen der Fans und tauchte dann auf der Empore auf, als Mark sein Panel begann, der ihn seinerseits natürlich auch voll mit in sein Programm einband. Dennoch sollen hier die informativen Highlights der beiden Solo-Panel nicht zu kurz kommen.
So lautete die erste Frage an Mark selbstredend, wie es für ihn war, Jim Beaver zur Besiegelung des Pakts zu küssen. Mark konnte sich auf seine köstliche sarkastisch zynische Art nicht genug darüber wundern, warum die Fans dieser Aspekt so sehr interessiert. Er verglich die Erfahrung damit, ein Stück Papier zu küssen, schob aber schnell noch die augenzwinkernde Erklärung hinterher: "He's a lovely man. Just not my type." Dann ließ er seine Stimme in den Keller absinken und imitierte damit Jim Beaver, indem er sagte, all die harte Arbeit, die er bisher geleistet habe, habe ihn nun zu einem Punkt geführt, an dem er Mark Sheppard küssen müsse. Wie konnte das bloß passieren?
Auf die Frage nach Crowleys britischem Akzent, erklärte Mark, Crowley stecke zwar im Körper eines Schotten, deshalb muss er aber noch lange keinen schottischen Akzent haben. Schließlich handele es sich hier um eine Serie, die den Namen "Supernatural" trage. Zum Verlauf seiner Storyline war ihm schon frühzeitig bekannt, dass man Crowley zwar töten, ihn aber zurückbringen würde. Das sei von langer Hand geplant gewesen und ihm mit den Worten: "We're gonna kill you, but don't panic!" unterbreitet worden. Eigentlich sollte Crowley auch schon in Episode #6.15 oder #6.16 wiederkommen, letztlich wurde es aber ein wenig nach hinten verschoben. Für ihn bedeutete dies letztlich nichts anderes, als bei den meisten seiner wiederkehrenden Rollen. Er müsse immer lügen, wenn er gefragt werde, ob er nochmal auftauchen würde. Das sei bei "Supernatural" dasselbe wie bei "Leverage" und vielen anderen seiner Serien.
Episode #6.20 zeigte uns Crowleys Version der Hölle: eine Warteschlange, die niemals ein Ende findet, und Mark meinte, diese Version der Hölle, sei sehr ähnlich wie eine Convention, denn dort ständen die Fans schließlich auch Ewigkeiten in Warteschlangen. Für sich selber allerdings beantwortete er die Frage nach seiner persönlichen Hölle folgendermaßen: "My version of hell is a room full of fans who haven't seen the end of season 6." Und damit gab er den Startschuss für einen der Running Gags des Wochenendes, denn es folgten diverse Fragen, wie z.B. nach der Beziehung zwischen Castiel und Crowley, die er nicht richtig beantworten konnte, solange der Großteil der anwesenden Fans die finalen Folgen der sechsten Staffel noch nicht gesehen hatten. Dies war ein Umstand, der ihm nicht in den Kopf wollte: "At some point you're responsible for keeping up." Und er ließ keine Gelegenheit aus, uns dafür zu rügen, dass wir die eigentlich gar nicht vorhandene Zeit nicht dafür genutzt hatten, die Finalfolgen anzuschauen.
Ein weiteres wiederkehrendes Thema war die Frage nach Crowleys Gesinnung und seinen Charaktereigenschaften. Einige Fans fragten, ob es Mark mehr Spaß mache, die Gemeinheiten zu spielen, die Crowley sich einfallen ließe, oder die Momente, wo er sich hilfsbereit zeigt. Mark betonte vehement: "There is no good Crowley or bad Crowley. There's only Crowley". Der Dämon verfolge nichts anderes als seine Ziele, und es werde dabei besonders interessant, wenn Sam und Dean ihn mal brauchen. Besonders am Sonntag wurde "Crowley does what Crowley wants!" zu Marks Leitspruch, der uns immer wieder zum Lachen brachte.
Neben all seinem Sarkasmus, wie zum Beispiel in dem Moment, als jemand aus dem Publikum fragte, wie die Frage eines Fans lautete, die man über die Lautsprecher nicht hatte verstehen können, und er mit gespielter Entrüstung fragte, ob er nun beide Seiten der Konversation bestreiten müsse ("All you ever get in Germany is orders!"), brach aber ab und zu auch Marks ernsthafte und gefühlvolle Seite durch. So beispielsweise, als er uns erklärte, was er so sehr an seinem Beruf mag: "What I really enjoy most about his stuff is that you guys are so kind about it, you guys are so generous about it. That's what's fun for me." Der Grund, warum Mark so gerne bei Conventions auftritt, ist, dass er es aus seiner Zeit am Theater gewöhnt ist, die direkte Reaktion vom Publikum zu erleben. Selbst beim Film habe man noch eher die Chance, davon etwas mitzubekommen, wenn man sich zum Beispiel bei der Premiere ins Kino setzt und die Publikumsreaktion auf sich wirken lässt. Nur beim Fernsehen hat man keine Möglichkeit dazu, das Erlebnis mit dem Publikum zu teilen, diese Möglichkeit habe man nur bei einer Convention. "We make it for you but we don't get to share it with you." Daher ist ein Conventionbesuch die Vervollständigung des Kreises, und meines Erachtens kann man das Conventionerlebnis nicht schöner und passender ausdrücken.
Für einen "Battlestar Galactica"-Fan waren Marks Ausführungen auch ein ganz besonderes Highlight in seinem Stage Talk, da er der Serie das höchstmögliche Lob aussprach: "'Battlestar Galactica' is the only scifi show ever with a beginning, a middle and an end. It was never cancelled. It ended. The story ended. It's the smartest, cleverest scifi show ever. (…) Intelligently written, the acting is extraordinary." Es werde in den nächsten 20 Jahren keine vergleichbar gute und intelligente Scifi-Serie wie BSG geben können, und er erklärte dies so, dass man erst wieder neue Erlebnisse und Erfahrungen aus der Gegenwart ansammeln müsse, um interessante Geschichten für die Zukunft entwickeln zu können. Revolutionäre Neuerungen und Geschehnisse der Gegenwart sind die Basis, um einen in der Zukunft liegenden Konflikt thematisieren zu können, so wie man es bei BSG gesehen hat. Er legte jedem, der die Serie noch nicht gesehen habe, die dringende Bitte ans Herz, dies nachzuholen, und legte sogar noch eine Schippe obendrauf, als er erzählte, dass "Firefly"-Schöpfer Joss Whedon gefragt wurde, ob er eine Episode schreiben wolle und dies abgelehnt habe, als er erfuhr, dass er für diesen Zweck das Ende der Geschichte wissen müsse, und Joss wollte sich dieses außergewöhnliche Serienerlebnis nicht dadurch zerstören lassen, indem man ihm das Ende schon vorwegnehme.
Fortsetzung Mark Sheppard & Richard Speight Jr. folgt...
Nicole Oebel - myFanbase
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr