Interview mit Ian Bohen

19. Oktober, 2013 | Der charismatische Ian Bohen spielt in der MTV-Mysteryserie "Teen Wolf" die Rolle des raffinierten und schlagfertigen Peter Hale. Manche werden ihn auch noch aus der ersten Staffel von "Mad Men" kennen, wo er als Roy Hazelitt zu sehen war. In unserem Interview spricht Ian ein wenig über das Erfolgsrezept von "Teen Wolf", macht ein paar Andeutungen über die zweite Hälfte der Staffel 3, die im Winter beginnt, und verrät, wer seine Lieblingsperson am Set ist.

Achtung: Das Interview enthält Spoiler zu "Teen Wolf" Staffel 3!

Foto: Ian Bohen. WereWolfCon - Copyright: Nicole Oebel
Ian Bohen. WereWolfCon
© Nicole Oebel

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

1. Dein Charakter Peter Hale ist in "Teen Wolf" ein intriganter, gerissener Bad Guy, den die Zuschauer nicht nur hassen zu lieben, sondern wirklich lieben. Was gefällt dir am besten daran, seit drei Staffeln Peter Hale zu spielen?

Von allen Charakteren der Serie hat Peter einige der besten Textzeilen. Es ist wunderbar, einen so manipulativen angeblichen "Bad Guy" zu spielen, ganz ohne meinerseits ein Urteil über ihn zu fällen. Ich darf ihn mit all seinen Wünschen, Motivationen und Marotten er selbst sein lassen und dabei versuchen, eine komplette Person aus jemanden zu machen, der normalerweise für sein Handeln verabscheut würde. Es macht großen Spaß, sich nicht für sich selbst entschuldigen zu müssen.

2. Peter Hales Entwicklung ist immer noch ein Rätsel. Anfangs war er wirklich böse, dann absolut undurchschaubar in Staffel 2, und in Staffel 3 tat er sogar mal was Gutes ohne offensichtliche Hintergedanken. Was denkst du, steckt ein wenig Gutes in Peter Hale?

In jedem steckt etwas Gutes. Niemand denkt, dass er böse ist. Nichtmal die wahrhaftigsten Bad Guys. Peter ist absolut von sich selbst eingenommen und in diesem Sinne bleibt er ehrlich zu sich selbst. Es kommt bloß dazu, dass er andere verletzt, während er seinen Zielen nachgeht. Aber ich garantiere euch, ihr werdet sehen, dass es Liebe in seinem Herzen für jemand anderen als ihn selbst gibt.

3. Peter hat Lydia ganz schön durch die Hölle geschickt, damit sie ihn zurückholt. Als er sie aber in Staffel 3A wiedersieht, war da nicht ein wenig Reue bei ihm zu spüren?

War es. Wir haben ein paar Variationen dieser Szene gedreht und die, die ihr gesehen habt, war die letzte Variante. Wenn wir gebeten werden, unterschiedliche Varianten darzustellen, weiß ich, dass sie noch mit der Ausarbeitung beschäftigt sind, und so tue ich mein Bestes, ihnen eine Auswahl zu geben, damit am Ende das Gesamtbild die Wirkung bestimmen kann.

4. Wenn die "You? - Me!"-Szene ein wenig weitergegangen wäre, hätte ein brillanter Schlagabtausch entstehen können. Ist da noch eine Fortsetzung am Horizont?

In der Episode, die wir gerade drehen, werdet ihr eine ganze Menge mehr Peter/Lydia sehen.

5. In der Rückblick-Episode in Staffel 3A fühlte sich die Art, wie Peter Dereks Geschichte erzählte, so an, als wäre es vielmehr seine eigene. War das Absicht?

Peter ist sich seiner Sache immer sicher. Er erzählt dir seine eigenen Versionen, um den Ausgang der Geschichte so zu beeinfluss, wie er am besten für ihn ist. Sei Plan ist von langer Hand angelegt und ich glaube, dass wir sein Ziel noch sehr lange nicht kennenlernen werden.

6. Derek war als Alpha nie so mächtig wie Peter in Staffel 1. Erfahren wir, ob das im Zusammenhang mit Peters "Ich bin immer der Alpha gewesen!", was er im Finale schreit, steht oder ob das etwas mit Peter und seiner Schwester Talia zu tun hat?

Ich habe Jeff diese Frage schon viele Male gestellt. Und sie wird immer gleich beantwortet. Mit einem frechen Grinsen und einem schnellen Abgang.

7. "Teen Wolf" ist phantastisch darin, die Erwachsenen in die Handlung einzubeziehen, und die Figuren sind so gut ausgearbeitet, dass nicht nur die jungen Zuschauer mit ihnen mitfiebern, sondern auch Zuschauer über 25. Was denkst du, was die Erwachsenen so unwiderstehlich macht?

Die Autoren sind sich bewusst, dass eine erwachsene Komponente unglaublich wichtig für die Serie ist. Dadurch erhält "Teen Wolf" seine Legitimation und bewahrt es davor, als Kinderserie abgestempelt zu werden. Außerdem, junge Leute sind schlau. Sie leben / interagieren ständig mit Erwachsenen. Sie sind Teil derselben Welt. Diese Dynamik auszuklammern, wäre ein Fehler. Glücklicherweise sind unsere Charaktere und Geschichten mit Sorgfalt und Voraussicht ausgearbeitet. Mit talentierten Schauspielern zu arbeiten, haucht dem Ganzen leben ein, und das Resultat ist das, was ihr seht.

Foto: Ian Bohen
Ian Bohen

8. Dein TV-Neffe Tyler Hoechlin scheint ein sehr bodenständiger Mensch zu sein, der zufrieden, bescheiden und zugänglich rüberkommt. Auf den ersten Blick hat er also nicht viel mit Derek gemein. Gibt es trotzdem Eigenschaften, die Tyler und Derek teilen?

Sie sind beide sehr leidenschaftlich darin, was sie tun. Bis hin zum Punkt des Wetteiferns und einem Drang nach Erfolg. Verlieren / Versagen vertragen sie beide nicht gut. Außerdem, ich bin fast sicher, dass sie beide gleich viel Zeit brauchen, um sich fertig zum Ausgehen zu machen. Ungefähr eine Stunde und zehn Minuten.

9. Jeff Davis holt für diese spannende Serie das Beste aus allem und jedem heraus und als jemand, der mit Russell Mulcahys 80er Musikvideos und "Highlander" aufgewachsen ist, erkennt man seinen Stil im Look der Episoden. Vom Skript zum Bildschirm, was denkst du, macht "Teen Wolf" so besonders?

Erstens, Russell Mulcahy ist meine Lieblingsperson am Set. Zweitens, die Vision der Serienschöpfer hat sich schließlich erfüllt. Ihre Ideen und der Ton sind fesselnd. Die Leute finden sich in den Themen wieder. Sie haben die Serie makellos besetzt, sie wissen, wie sie ihre Vorstellungen umsetzen können, und das vielleicht Wichtigste ist, wir haben viel Spaß bei der Arbeit. Es ist ein Privileg, dieser Art von Arbeit nachzugehen und jeder will wirklich dabei sein. Nimm das alles zusammen und es funktioniert einfach.

10. Du hast Roy Hazelitt in der Hobo-Storyline von "Mad Men" Staffel 1 gespielt. Der Typ, der Don Draper die Geliebte ausspannt. Wie war es am Set in den frühen Tagen von "Mad Men"?

"Mad Men" war klasse. Damals wusste noch keiner, was daraus werden würde, und so hatte man diese Typen (Matthew Weiner) mit einer Idee, und sie setzten ihre Vision um, die nunmehr für sich selbst spricht. Ich war einfach dabei mit diesen großartigen Schauspielern und hab probiert, keinen Mist zu bauen. Jon Hamm war auch super. Wir spielen am Wochenende zusammen Softball. Der Typ kann schlagen.

11. Verrätst du uns drei Dinge, die du bis zu deinem Lebensende gemacht haben möchtest?

3 Wochen Safari in Afrika.

Regie bei einem Film führen.

Mama ein Haus kaufen.

12. Reist du gerne? Warst du schon mal in Deutschland? Was hast du gesehen oder was würdest du gerne besichtigen?

Reisen ist meine Lieblingstätigkeit, wenn ich nicht arbeite. Ich hatte das Glück, alles von Neuseeland, Indien, Hong Kong, Peru bis Norwegen und Halifax bereisen und / oder dort arbeiten zu können. Italien ist der beste Ort der Welt. In Deutschland war ich noch nicht, aber ich habe nächstes Jahr etwas in Österreich zu tun und ich bin sicher, ich komme dann mal auf einen Strudel rüber.

13. myFanbase ist ein Onlinemagazine, das sich mit US-Serien beschäftigt. Was sind deine Lieblingsserien?

"American Horror Story"

"New Girl"

"Modern Family"

"Game of Thrones"

Und diese neue Serie "The Blacklist" ist toll. James Spader ist ein krasser Typ.

Vielen Dank, Ian, wir wünschen dir alles Beste für deine Zukunft!

Nicole Oebel - myFanbase


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