Interview mit Linden Ashby

1. Oktober 2014 | Er ist unser Lieblings-TV-Sheriff, weil er ein herausragender Ermittler ist, weil seine gelegentliche Fassungslosigkeit genauso menschlich und liebenswert ist wie sein Mitgefühl, Mut und seine Tatkraft und weil er ein toller Vater ist, für den die Freunde seines Sohnes keine Monster sind. Vor allem aber ist Sheriff Stilinski aus "Teen Wolf" so einmalig warmherzig und witzig, weil er von Linden Ashby gespielt wird. Linden Ashby liegt viel an diesem verwitweten Sheriff, der ein unschlagbares Team mit seinem Sohn Stiles bildet, und das spürt man. Bei unserem Telefongespräch war er bester Laune und beantwortete unsere Fragen auf eine Art und Weise, die wunderbar das "Teen Wolf"-Familiengefühl widerspiegelt, welches der Serie das besondere Etwas verleiht.

Das Interview enthält Spoiler zu "Teen Wolf" Staffel 3B und 4!

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Als du mit dem Schauspielen anfingst, hattest du sicher einige Vorstellungen von dem Job. Ist es so geworden, wie du es erwartet hattest?

Das ist eine gute Frage. Ich weiß nicht, ob es im Leben jemals so kommt wie erwartet, weil man sich nicht vorstellen kann, wie die Welt sich entwickelt. Als ich angefagen habe - ich bin alt - war es 1983. Die Welt war damals noch ganz anders. Ich genieße den Job so sehr, wie ich es mir vorgestellt habe, mehr noch wahrscheinleich und auf unterschiedliche Art und Weise. Ich glaube nicht, dass ich genaue Vorstellungen davon hatte, wie der Job sich entwickeln würde. Ich hatte keine vorgefasste Meinung, wie die Dinge laufen sollten und ich nehme es, wie es kommt.

Viele Leute waren anfangs skeptisch, als sie von einer Serie namens "Teen Wolf" auf MTV hörten. Wann traf dich die Erkenntnis, dass du Teil von etwas ganz Besonderem bist?

Mich traf die Erkenntnis gleich zweimal. Zum einen als ich das wirklich gute Skript las, denn anfangs, als ich zu dem Termin kam, ging es mir wie euch. Ich dachte "Teen Wolf", du liebe Güte! Ich dachte an den Film aus den 1980ern und dass das nur furchtbar werden könne. Aber dann las ich das Skript und es war wirklich gut. Zum anderen bei der ersten Leseprobe mit der gesamten Besetzung, als ich meine neuen Kollegen traf. Ich war so verblüfft, wie talentiert und wahrhaft außergewöhnlich diese Kids sind. Da wurde mir wirklich klar, dass etwas ganz Besonderes daraus werden könnte. Ich ahnte nicht, dass es ein solcher Hit werden würde, wie es geworden ist, aber mir war klar, dass wir etwas wirklich Gutes erschufen.

"Teen Wolf" hat sich von einer romantischen Teen-Mysteryserie zu einem echten Action-Horror-Drama mit eigener Mythologie entwickelt. Wie siehst du die Entwicklung der Serie?

Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Ich liebe Jeff Davis. Abgesehen davon, was für ein guter Freund er ist... was für eine Vorstellungskraft! Die Fähigkeit zu haben, diese Welt zu erschaffen... Für mich gibt es nichts Beängstigerendes, als ein leeres Blatt Papier vor sich zu haben. Und du fängst an zu schreiben und erschaffst eine Welt, die so hervorragend ist. Und die Tatsache, dass ihm soviel an der Mythologie liegt und er soviel Wert auf die Details legt, hat sich meines Erachtens ungeheuer gelohnt. Ich staune am laufenden Band. Und ich bin ein großer Fan des Genres, insofern bin ich nicht so leicht zufrieden zu stellen.

In Staffel 4 war Sheriff Stilinski ein bisschen wie die Stimme des Publikums, als er von der schockierenden Anzahl an Monstern in der Kleinstadt Beacon Hills sprach. Was denkst du, wird es langsam unübersichtlich?

Es gibt viele unterschiedliche Monster und ich denke, es kann verwirrende Momente geben, wenn Dinge nicht erklärt werden, aber wenn man dranbleibt, werden sie erklärt. Daher denke ich, es ist ein Teil des Vergnügens, dass man sich auf diesen Ritt einlassen und Vertrauen haben muss, denn dieses Vertrauen wird in der Regel belohnt. Wir lassen euch nicht hängen. Aber ich frag mich immernoch "Was ist Parrish?", und Jeff war so kurz davor, es Ryan Kelley zu verraten. Aber dann "Nein, ich verrate es dir nicht. Parrish weiß es nicht, also solltest du es auch nicht wissen." [lacht] Alle haben mit dem Rätseln darüber begonnen, was er ist, aber ich denke, es wird eine sehr interessante Staffel 5. Dies wird eine der großen Fragen sein, die zu klären sind, und ich glaube, es wird auf keinen Fall etwas Offensichtlichches sein. Und dann haben wir noch den Desert Wolf, ich hab keine Ahnung, was der Desert Wolf ist. Ist es Malias Mutter? Die nächste Staffel wird ein großes Abenteuer! Kann's kaum erwarten, die ersten Skripte zu lesen.

...und wir können es nicht erwarten, die Folgen zu sehen! Eine großartige Sache bei "Teen Wolf" ist, wie die Eltern ihre Kinder erziehen. Die Eltern sind wirklich für ihre Kinder da. Tauschst du manchmal mit Sheriff Stilinski Gedanken aus? Ich meine, gibst du Ratschlag für seine Szene oder nimmst du auch mal einen Ratschlag mit nach Hause?

Mache ich manchmal. Stilinski ist ein wirklich guter Vater! Ich denke, ich habe auch meine eigenen Kinder ganz gut hinbekommen, Susan und ich haben das ganz gut gemacht. Aber ich habe sicher Einfluss auf Stilinski und Stilinski auf mich. Selber Vater zu sein, hat mir bei dieser Rolle ungeheuer geholfen. Was diese Serie von einigen anderen unterscheidet, ist dass die Eltern echte Leute sind. Sie haben Meinungen und sie sind wichtig im Leben ihrer Kinder. In diesem Genre sind die Eltern oft nur Pappfiguren, um die Handlung weiterzutreiben, oder sogar fast nur Lückenfüller. Hier aber haben wir ausgereifte CHaraktere, an denen den Leuten etwas liegt, an denen uns etwas liegt. Sie sind ein Teil der Handlung und sie sind ein wesentlicher Teil dieser Welt. Ich finde, das zu sehen ist großartig.

Foto: Susan Walters, Linden Ashby, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Susan Walters, Linden Ashby, Alpha Con 2014
© myFanbase/Nicole Oebel

Die Stilinski-Familienszenen sind immer pures Gold, so wie die Krankenhausszene in dieser Staffel. Dylan O'Brien sagte mir in Wien, er bereite sich in der Regel nicht auf emotionale Szenen vor. Wir arbeitet ihr gemeinsam an diesen Szenen? Habt ihr eine ähnliche Vorgehensweise?

Ich versuche, mich bei einer Szene niemals auf das Resultat zu konzentrieren. Ich weiß, was ich will in einer Szene... Wie mache ich sowas? Ich spreche normalerweise nicht über meine Arbeitsweise als Schauspieler. Wir beide kennen diese Charaktere und wir nutzen die Realität des Moments. Was kommt, das kommt, und das ist ehrlich. Wir selbst, Dylan und ich, wir mögen einander unheimlich gerne, ich lieb ihn, er liebt mich, wir sind wirklich gute Freunde. Es ist großartig, so gute Drehbücher zu haben, denn wenn man diesen Text spricht, eine Szene spielt, dann scheint die Realität ihrer imaginären Situation durch und man lässt sich darauf ein. Alles kann passieren, daher bereitete ich mich nie auf ein Resultat vor wie zum Beispiel, dass ich in einer Szene weinen will. Ich bereite mich auf eine Szene vor mit dem Wissen, worum es geht, was ich erreichen will, und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, das zu erreichen, was du ihm Leben willst, und manchmal dreht und wendet sich das Leben und daraus entstehen wundervolle Momente.

Nachdem der Sheriff in die übernatürlichen Begebenheiten eingeweiht wurde, beschäftigte er sich sofort mit der Lösung des Falls rund um Malia, dem Mädchen, das bald darauf die erste Freundin seines Sohnes wurde. Und mittlerweile wirkt er so glücklich, ein Mädchen mehr oder weniger in der Familie zu haben. Könnte er dadurch auch wieder eine Frau in sein Leben lassen?

Ich denke, wir werden ganz bestimmt etwas in der Art zu sehen bekommen. Ich denke, wir haben einen Punkt in der Geschichte erreicht, dass es auf jeden Fall jemanden gibt, auf den er ein Auge geworfen hat. Und ich glaube, wir werden nicht enttäuscht werden. Ich bin bereit, ich meine, Stilinski ist bereit. Das Lustige daran wird werden, wie Scott und Stiles damit umgehen [lacht]. Ich meine, sie sind beste Freunde, aber möchte man wirklich, dass Vater und Mutter miteinander ausgehen, wenn man so eng befreundet ist?

Seite 2 unseres Interviews mit Linden Ashby


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