Wolf's Bane 2015
Tyler Posey & Dylan Sprayberry
Hat man "Teen Wolf"-Hauptdarsteller Tyler Posey schonmal bei "Wolf Watch" gesehen, weiß man, dass er ganz schön aufdrehen kann. Da hält ihn kaum etwas auf dem Stuhl, seine Stimme überschlägt sich und sein Humor grenzt nicht selten an Albernheit. Bei den Panels der Comic-Con, sowie in mancherlei Interviews im kleineren Kreis jedoch kommt auch immer wieder zum Vorschein, was für ein herzlicher Mensch er ist, der seine Arbeit und seine Kollegen liebt, der seine Begeisterung ausdrücken kann und dankbar für alles ist, was er erreicht hat. Daher war ich ungeheuer gespannt, ihn bei der Wolf’s Bane 3 in Birmingham endlich einmal kennenlernen zu können. Und eines ist ganz klar: Tyler Posey ist auf der Bühne zuhause, aber es gibt ihn dort nicht nur in überdrehter Form. Ganz im Gegenteil, er war offen, zugänglich, gesprächig, mal sehr ernst, mal fröhlich und seine Antworten auf die Fragen der Fans wirkten ehrlich und nicht vorgefertigt oder glattgebügelt. Er kam jedoch nicht allein auf die Bühne, obwohl das in einem Panel so geplant gewesen wäre. Dylan Sprayberry blieb an seiner Seite, worüber aber vermutlich auch niemand böse war, da die beiden eine sehr spaßige Kombi bilden.
Trotz des Altersunterschiedes von sechs Jahren zwischen Posey und Sprayberry erklärten beide, dass Dylan sich nicht wie der kleine Bruder am Set fühlt, der von den älteren Geschwistern angeleitet werden muss. Sie schauen gegenseitig zu einander auf und lernen voneinander. Dabei treffen sie sich irgendwie in der Mitte, Dylan sei ziemlich erwachsen für sein Alter, während die Erwachsenen am Set für jeden Spaß zu haben sind. Ein Fan wollte wissen, wie Isaac und Liam miteinander auskämen, da es einige Parallelen bei den beiden Figuren gibt. Posey ist sich sicher, dass die beiden eifersüchtig aufeinander wären und sich daher ständig streiten würden. Könnten sie eine Eigenschaft ihres Charakters verändern, wodurch "Teen Wolf" komplett verändert wäre, würde Posey sich wünschen, Scott wäre schwul und mit Stiles zusammen. Dylan gefiel die Idee genau so gut wie dem Publikum und er schlug vor, dass Liam dann das erste Kind der beiden wäre. Posey formte gleich den passenden Namen: Liam McInski. Auf die Frage nach Scotts Hineinwachsen in die Mentorenrolle für Liam, erklärte Posey, dass Scott dies alles von Derek gelernt habe. Selbst wenn Dereks Methoden manchmal mehr als fragwürdig waren, hat Scott zu ihm aufgeschaut und möchte nun der bestmögliche Mentor für Liam sein. Als das Publikum auf die Erwähnung von Dereks Abwesenheit mit einem traurigen Seufzer reagierte, betonte Posey übrigens nochmal, dass Derek nicht für immer fort ist.
Während Sprayberry gerne Mason mal als den Bösen in "Teen Wolf" sehen würde, fiele Poseys Wahl für den unerwarteten Bad Guy auf Scott. Dylan wand ein, dass Scott als Berserker immerhin schon böse war, aber da Scott da nicht er selbst war, fand Posey, zählte das nicht. Prompt verfielen die beiden in eine verulkte Version der Szene "You're not a monster. You're a werewolf, like me!", woraufhin Posey erklärte, in diesem Moment habe er sich in Sprayberry verliebt, seine Maske hochgezogen und ihn geküsst. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage wurde nicht geklärt, aber so oft wie die beiden sich umarmten, nachspielten, wie sie einander aus der Hand fressen, und Liebeserklärungen aller Art machten, ist wirklich nichts unmöglich. Einfach zuckersüß, die beiden!
Zum zweiten Panel brachte Posey nicht nur wie oben erwähnt überraschend Sprayberry mit, sondern auch seine Ukulele und stellte uns seinen Song "Kicking myself when I’m down" vor. Über den ohrenbetäubenden Jubel im Anschluss an seine Darbietung freute er sich sehr und erklärte, dass das Lied sich darum dreht, wenn man sich einem seelischen Tief befindet und sich selbst herausziehen muss. Im nächsten Moment stimmte er spontan "Hey, Soul Sister" an und sang Sprayberry, der ihm das Mikro hielt, direkt an. Und spätestens bei der Textzeile "And so I went and let you blow my mind” konnte Sprayberry sich nicht mehr ernst halten und versuchte, das Grinsen zu unterdrücken, indem er sich die Hand vor den Mund hielt. Da Posey jedoch nicht den gesamten Text auswendig kannte, endete diese lustige Situation leider viel zu bald, obwohl Posey erklärte, er würde am liebsten den ganzen Tag für uns Ukulele spielen. Aber da die Fans bereits am Mikro warteten, widmeten sie sich wieder ganz den Fragen.
Auf die Frage eines kleinen Mädchens im Grundschulalter, was Poseys an seiner Arbeit an "Teen Wolf" am meisten gefalle, antwortete er, die Freundschaften, die er am Set geschlossen habe. Er arbeitet seit 17 Jahren als Schauspieler, aber hat nie etwas vergleichbares wie die "Teen Wolf"-Familie erlebt. Er ist sehr stolz darauf, dass die schöne Arbeitsatmosphäre, die er mit Dylan O'Brien in der ersten Staffel am Set erschaffen konnte, noch nach all den Jahren blüht und gedeiht und sie sich selbst treu bleiben können. Jeder, der schonmal die Gelegenheit hatte, die "Teen Wolf"-Darsteller kennenzulernen, wird unterschreiben können, was Posey abschließend über seine Freunde zu dem kleinen Mädchen sagte: "I love them all. You would love them, too, if you met all of them." Dylan antwortete in ähnlicher Richtung auf meine Frage nach der größten Überraschung bei der Arbeit an der Serie. Er traf Posey und O'Brien bei seinem Vorsprechen und wurde von den beiden sofort in Empfang genommen. Wie herzlich sie sich darum bemühten, ihn gleich richtig kennenzulernen, war für ihn die größte Überraschung.
Von Posey wollte ich gerne wissen, was seine neuen Aufgaben in der Rolle als Produzent sind. Er erklärte, er liebe diese neue Rolle. Bisher hatten sie keinen Produzenten am Set und er ist froh, auf diese Art etwas zu der Serie beitragen zu können, die er so sehr liebt. Er bekommt Anweisungen direkt von Jeff Davis und hilft gegebenenfalls dem Regisseur oder auch dem Kameramann bei den Einstellungen, wenn beispielsweise eine Kamerafahrt zu langsam ist, um cool zu wirken. Er vermittelt zwischen den Schauspielern und dem kreativen Team und macht auch selbst mal kreative Vorschläge. Wo Posey Scott in zehn Jahren sieht? Er hofft, dass Scott sich beruflich als Tierarzt verwirklichen kann, und dass das Rudel noch zusammen ist. Er wünscht ihnen jedoch, dass sie etwas besser mit allem klarkommen, ihr Leben zu leben und gleichzeitig Leben zu retten. Tyler wurde auch auf die beiden großartigen Scott-Stiles-Szenen angesprochen, die in #3.06 Motel California und in #3.18 Riddled. Er erklärte, die zweite dieser Szenen berührte ihn mehr noch als die erste, da Scott in #3.06 unter dem Einfluss von Eisenhut stand und nicht wirklich er selbst war. In #3.18 jedoch waren die Emotionen der Figuren durch und durch echt.
© Nicole Oebel
Ein besonders schöner Moment entstand, als die beiden gefragt wurden, was das Beste sei, was sie jemals von Fans bekommen haben. Beiden bedeutet es am meisten, wenn sie erfahren, dass sie inspiriert haben. Tyler führte aus, dass es ihn tief berührt, wenn Fans ihm sagen, dass er mit seiner Arbeit und seinem Handeln ein Vorbild dafür ist, das eigene Leben zu verändern. Und Dylan ergänzte, dass auch er sehr stolz darauf ist, wenn Teenager seines Alters durch ihn dazu angeregt werden, ihre Träume zu verfolgen. Neben den "Teen Wolf"-Fragen sprachen die beiden sehr viel über Musik und ihre Lieblingsbands und verfielen immer mal wieder eine kleine Geräuschkonzerte. Zu sehen wie verspielt sie sind, hat großen Spaß gemacht und auch abseits der Bühne war es eine Freude, die beiden jeweils zu erleben, obwohl fraglos feststeht, dass Dylan alleine in der Interaktion mit den Fans noch sehr schüchtern ist. In der Autogrammstunde wirkte selbst Tyler ein wenig überfordert, dafür aber wird man kaum jemanden finden, der mit mehr Einsatz bei den Fotoshootings für jeden Spaß zu haben ist. Hier entfaltete sich wirklich seine volle Herzlichkeit und es war eine reine Freude, den Teen Wolf, den zentralen Hauptdarsteller, der die Serie seit fünf Jahren trägt, endlich einmal richtig drücken zu können!
Und dann kam da noch der Moment, den wohl niemand so schnell vergessen dürfte. Der Moment, als Tyler Posey im letzten Panel des Wochenendes, dem Gruppenpanel der Jungs, auf das Thema Inspiration im Zusammenhang mit Depression angesprochen wurde. Posey wiegelte das Thema nicht ab. Vor all den für ihn im Grunde fremden Leuten legte er dar, dass er seit dem Tod seiner Mutter im letzten Winter in einer Depression steckt und es für ihn ein ständiges Hinein- und Herausrutschen aus diesem Zustand ist. Er verglich dies mit dem Gefühl, unter Wasser zu sein und über sich eine Hand zu sehen, die helfen will, aber diese nicht ergreifen zu können oder sogar wollen. Im Saal wurde es mucksmäuschen still und man konnte nur gebannt verfolgen, mit wie viel Offenheit und Ehrlichkeit dieser junge Mann ausführlich das Gefühl von Hilf- und Antrieblosigkeit beschrieb, aus dem einem nichtmals Freunde heraushelfen können. Nur man selbst. Er erklärte, für ihn sei es entscheidend gewesen zu akzeptieren, dass es immer Hochs und Tiefs geben wird und er diesbezüglich ehrlich zu sich selbst sein muss. Zudem plädierte er für eine Entstigmatisierung von Therapie und erntete dafür sofort großen Applaus. Er schloss seine Ausführungen mit den Worten "Share your feelings, be honest with yourself, follow your gut and you'll figure it out", und ich vermute, ich werde im Publikum nicht die einzige mit Tränen in den Augen gewesen sein. So viel Mut, solche Einblicke gewähren und so viel von sich preisgeben zu können, verdient Anerkennung. Falls das überhaupt möglich ist, schaue ich "Teen Wolf" jetzt noch lieber!
Zum Panel-Bericht von Colton Haynes
Nicole Oebel - myFanbase
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