Interview mit Adina Porter
15. Februar 2016 | Adina Porter spielte sieben Jahre lang in HBO-Serie "True Blood" Taras Mutter Lettie Mae. In der postapokalyptischen Serie "The 100" ist sie momentan als Indra zu sehen, eine starke und loyale Kriegerin der Grounder. Zudem übernimmt sie im bald startenden Format "Underground" den Part der Pearly Mae. In unserem Interview spricht Adina Porter nicht nur über dieses neue Projekt, sondern auch über das Casting für die Rolle der Indra, welche Aspekte der Grounder-Kultur ihr besonders gefallen und wie es war, Abschied von den "True Blood"-Darstellern zu nehmen.
Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.
Würdest du uns ein bisschen mehr über das Casting für die Rolle als Indra in "The 100" erzählen?
Ich hatte drei Termine für Vorsprechen an diesen Tag. Das Vorsprechen für Indra war das erste. Vorsprechend sind immer ein bisschen stressig. Ich meine aufregend. Ich meine stressig... Wenn es mehrere Termine an einem einzigen Tag gibt, muss ich ein paar Dinge beachten. Passt dieses Outfit für alle Rollen? Kann ich einfach nur die Schuhe für jeden Charakter ändern? Gefühlsmäßig, wer muss ich für jedes Vorsprechen sein? Ich hatte ebenfalls nicht besonders viel Zeit, weil ich immer noch an "The Newsroom" arbeitete. Das Vorsprechen fand an meinem freien Tag statt. Das ist auch der Grund, warum so viele Treffen am gleichen Tag geplant waren.
Ich sprach für Indra vor bei einem Casting-Direktor, der 'mich auf Band aufnahm', was bedeutet, dass diese Aufnahme später von den Produzenten angeschaut wurde. Ich tat es einmal. Sie gab mir Anmerkungen. Ich tat es ein zweites mal und hielt eine kleine emotionale Rede über die Loyalität zu meinem Commander und unseren Leuten. Ich erinnere mich daran gedacht zu haben – von all den Vorsprechen an diesem Tag – war mein Vorsprechen für "The 100" das Schwächste. Ich bin sehr froh, dass ich die einzige Person war, welche diese Meinung hatte.
Die Serie hat viele starke weibliche Charaktere in Führungspositionen und Indra ist nicht nur eine von ihnen, sie ist ebenfalls eine Kriegerin mit Schlachtszenen. Wie hast du dich körperlich für die Rolle vorbereitet und wie arbeitest du an den Kampfszenen?
Es ist wichtig für mich geschmeidig zu bleiben, wenn wir "The 100" drehen. Auf diese Weise bin ich bereit für alles, was sie von mir verlangen. Marshall Virtue ist ein wunderbarer Stuntkoordinator. Er sorgt dafür, dass ich genug Zeit zum proben habe. All unsere Kampfszenen sind choreographiert und im Voraus aufgezeichnet. Das Video wird mir per E-Mail zugeschickt, sodass ich mich damit vertraut machen kann und ein Gespür dafür bekomme, was ich während der Kampfprobe lernen werde.
Indra ist wirklich knallhart, aber sie hat auch eine weiche Seite. Zum Beispiel als sie Lincoln im Finale der zweiten Staffel ein Messer überlässt, damit er seine einige Entscheidung treffen kann. Wird das Publikum noch mehr von der Frau hinter der treuen Kriegerin sehen?
Ja, in der dritten Staffel werdet ihr mehr von der Grounder-Kultur sehen und verstehen, warum wir bestimmte Entscheidungen treffen. Ich glaube ebenfalls, dass ein paar der Vorstellungen der Skaikru und deren Wertschätzung der einzelnen Individuen beginnt das Denken von Indra und anderen Groundern zu beeinflussen.
Warum hat Indra Kane als Verbündeten gewählt und nicht etwa beispielsweise Abby?
Ich kann nicht über die Gründe sprechen, aus denen die Autoren diese Entscheidungen getroffen haben. Als Schauspieler habe ich beschlossen, dass Indra mit Kane anstatt Abby ein Bündnis eingegangen ist, da sie in ihm einen Kameraden sieht, einen erfahrenen Krieger. Indra und Abby hatten ein Treffen bezüglich Finns Überstellung; es verlief nicht wie geplant.
Die dritte Staffel erkundet die Grounder-Kultur. Gibt es einen Aspekt, den du insbesondere magst?
Ich bewundere Traditionen. Meiner Meinung nach bietet es einen gewissen Komfort einem Pfad zu folgen, welcher vor dir abgesteckt wurde. Einiges von dem 'freien Denken', welches bei den Skaikru üblich ist, führt zu viel Chaos.
Gibt es einen Tag am Set von "The 100", welchen du gern noch einmal erleben würdest, weil er so lustig oder außergewöhnlich war?
Ich würde gern jenen Tag noch einmal erleben, als die Armee der Grounder das erste Mal das Gelände der Skaikru betritt. Es regnete in Strömen. Ich musste nicht agieren -- nur -- einfach reagieren. Ich fühlte mich stark und unzerstörbar, als ich durch dieses massive Tor stolzierte mit einer Armee von riesigen Männern hinter mir, welche jedem meiner Worte gehorchten. Das war erstaunlich.
Die Grounder haben ihre eigene Sprache, entwickelt von David J. Peterson, wie war es diese fiktive Sprache zu lernen und zu sprechen?
Es ist sehr schwierig diese Sprache zu lernen und zu benutzen. Es ist eine Sache die Worte phonetisch auswendig zu lernen. Es ist eine ganz andere Herausforderung sich selbst zu vertrauen, diese 'Worte' auch dann zu kennen, wenn es Zeit wird zu schauspielern oder zu kämpfen. Es ist wie ein mentaler Text, welcher mit der Zeit einfacher wird, wie ich festgestellt habe.
Als eine der Bürgerinnen von Bon Temps, was war dein Lieblingspart an der Arbeit am "True Blood"-Set?
Ich habe keine Favoriten. Es war ein Wahnsinnsspaß an dieser Hit-HBO-Serie sieben Jahre lang zu arbeiten. Wir alle freuten uns bei jeder neuen Staffel darauf einander zu sehen. Ich halte immer noch Kontakt mit vielen Leuten und es gibt eine Wiedersehens-Party, die wenige verpassen, außer sie sind gerade außer Landes. Cast und Crew kommen alle um sich auf den neusten Stand zu bringen.
Wie war es, sich von Bon Temps und jedem in "True Blood" zu verabschieden, was vermisst du am meisten?
Ich weinte und ich war nicht die einzige, die Tränen wegwischte. Ich bin glücklich, dass meine letzte Szene mit einem Großteil der Besetzung war, so konnte ich vielen auf Wiedersehen sagen. Ich schaute die letzte Episode an dem Sonntagabend, an welchem sie das erste Mal ausgestrahlt wurde. Ich wollte sie nicht aufnehmen. Ich war überrascht darüber, wie emotional ich war. Diese Serie, Lettie Mae spielen, das veränderte für immer meine Karriere.
Was war bisher in deiner Karriere das Herausforderndste oder das Lohnenswerteste?
Ich denke der Teil meiner Karriere, der am meisten herausfordert und lohnt, ist auch der Herausforderndste und Lohnenswerteste Teil jeder Karriere. Es ist am Ball zu bleiben. Es ist positiv zu bleiben, auch nach einem Rückschlag. Es ist auf langfristige Ziele konzentriert zu bleiben und Risiken einzugehen. Ich bin sehr glücklich darüber durch dieses 'Feuer' gegangen zu sein, weil ich das Gefühl habe, so meinen Kindern eine wichtige Fertigkeit zu vermitteln.
Du spielst Pearly Mae in der bald erscheinenden Serie "Underground" und ihr Spruch auf dem Promotion-Bild lautet übersetzt "Ich werde tun, was auch immer nötig ist." Bitte erzähle uns etwas mehr über deinen Charakter.
Weist du, wenn wir über die amerikanische Sklaverei nachdenken, stellen wir uns Sklaven oft als hilflose Opfer vor. Wir nehmen an nur die Sklavereigegner und Nordstaatensoldaten gaben den Sklaven ihre Freiheit. Im Wirklichkeit jedoch haben diese versklavten Menschen für ihre Freiheit gekämpft. Sie taten, was immer nötig war um zu leben, überleben und sich selbst sowie ihre Familien zu befreien. Ich erzähle die Geschichte eines dieser Individuen, einer Mutter, Ehefrau -- welche tut, was auch immer nötig ist -- um Unabhängigkeit zu erlangen.
Da myFanbase ein Onlinemagazin ist, das sich mit amerikanischen Fernsehserien beschäftigt, würden wir gerne wissen, welche deine Lieblingsserien sind?
Ich habe wirklich keine Favoriten. Es hängt davon ab, wozu ich gerade in der Stimmung bin. Manchmal bin ich in der Stimmung für "Downton Abbey". Manchmal möchte ich ein medizinisches Drama, dann schaue ich "Code Black". Manchmal bin ich in der Stimmung für "The Affair". Manchmal ist es den ganzen Tag HGTV (Anm. der Redaktion: Diese Initialen stehen für Home & Garden Television. Dieser Sender zeigt diverse Ratgeber-Shows zum Thema Haus und Garten). Ich vermisse auch meine Seifenopern "All My Children" und "One Life to Live". Dem Herrn sei dank für "Scandal". Ich bin ein Politik-Junkie, also könnte CNN im Hintergrund laufen. Ich verbrachte kürzlich ein Wochenende damit verbracht alle Staffel von "Luther" zu bingen. Ich schaute die Werbespots des Super Bowl. Das Spiel verstehe ich nicht.
Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast, Adina, wir wünschen dir alles Gute!
Thank you. Or I should say... "Danke."
Charleen Winter - myFanbase
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