Interview mit Sachin Sahel

3. Oktober 2016 | Sachin Sahel studierte Psychologie, bevor er sich schließlich vollkommen auf die Schauspielerei konzentrierte. In der postapokalyptischen Serie "The 100" verkörpert er Jackson seit der ersten Staffel. In unserem Interview spricht Sachin Sahel über seine Lieblingsbücher und TV-Serien, wie es war in Staffel 3 eine ganz neue Version von Jackson zu spielen und welche Erfahrungen er am "Akte X"-Set gemacht hat.

Foto: Sachin Sahel - Copyright: Russel Baer
Sachin Sahel
© Russel Baer

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Du hat eine Rolle in einer Episode der Kult-TV-Serie "Akte X" übernommen, erzähl uns doch bitte ein bisschen über deine Erfahrungen am Set.

Ich war schon immer ein großer "Akte X"-Fan, also war die Möglichkeit einen Charakter in diesem Universum zu verkörpern und direkt mit Mulder und Scully zu arbeiten, eine große Ehre. David und Gillian sind nicht nur extrem talentiert, sondern auch super witzig. Zwischen den Takes haben wir den ganzen Tag Jeff Golfblum nachgemacht und Songs vom "König der Löwen" gesungen. Also abgesehen davon eine tolle Szene zu drehen, war es spaßig mit ihnen herumzuhängen und so herauszufinden, dass sie sogar noch cooler sind, als sie auf dem Bildschirm wirken.

Auf deinem Instagram-Account sehen wir dich oft mit deinen "The 100"-Kollegen Richard Harmon und Jarod Joseph. Wenn du für Jackson eine Szene mit Murphy oder Miller schreiben könntest, was würden die Charaktere zusammen tun?

Gute Frage! Sie sind meine besten Freunde, deshalb ist es lustig daran zu denken, wie unterschiedlich unsere jeweiligen Charaktere sind. Ich denke, unsere Charaktere haben alle so verschiedene Weltansichten, ich würde es ehrlich gesagt gut finden, wenn sie einfach an einem runden Tisch zusammensitzen und über Politik diskutieren. Zu Beginn der Serie sagte ich immer, dass Murphy und Jackson sich jeweils am anderen Ende des Spektrum befinden, mit Miller irgendwo näher bei Murphy. Es wäre interessant für mich zu sehen, wo sie nun nach allem stehen, was sie durchgemacht haben. Murphy musste sich mit Jaha und A.L.I.E. auseinandersetzen und hat nun jemanden, der ihm am Herzen liegt, Miller arbeitet jetzt für die Wache und Jackson halt mit all dem Blut an den Händen von Leuten, die er versucht hat zu retten, und dem Chip, welchen er genommen hat.

Während der Gedankenkontrolle musstest du einen ganz neuen Jackson in Staffel 3 verkörpern. Wie hat es dir gefallen, diesen (temporär) bösen Charakter zu spielen und was war dabei die größte Herausforderung?

Es ist immer ein Spaß etwas anderes zu spielen! Ich war klasse. Das Coole war, dass wir immer noch unsere Charaktere waren, nachdem sie den Chip genommen hatten, nur eine andere Version von ihnen, sodass wir alle die Möglichkeit hatten, den Chip anders zu interpretieren. Jackson, ein ziemlich ernster und etwas depressiver Typ, wurde davon befreit, die Last all dieser Menschenleben auf seinen Schultern zu tragen. Er war fröhlicher! Deshalb immer dieses unheimliche Lächeln.

Bevor du mit der Schauspielerei angefangen hast, studiertest du Psychologie. Basierend darauf, was vermutest du, wie geht Jackson mit all seinen Taten um, welche er unter der Kontrolle von A.L.I.E. begangen hat?

Ihr benutzt meinen Abschluss in Psychologie, um an Spoiler zu kommen?! Haha, wisst ihr, er hat bereits soviel durchgemacht als Arzt, der sich mit den Auswirkungen des Mangels an Vorräten auf der Ark auseinandersetzen musste, dem Absturz, dem Krieg, dem Wunsch nach Mount Weather zurückzukehren und dann wird der Ort in die Luft gesprengt. Ist gibt eine Menge Möglichkeiten.

Ich gebe euch die Antwort, die mir in den Sinn kam, bevor ich die Drehbücher für diese Staffel gelesen habe und ich denke, es könnte auf eine dieser drei Arten ablaufen:
1. Es könnte ihn zerstören und die Schuld aufgrund all dessen, was er getan hat, bringt ihn dazu alles beenden zu wollen.
2. Es könnte sein Verständnis für seine eigenen weltlichen Bedürfnisse erneuern und dafür sorgen, dass er dies aggressiver einfordert.
3 Etwas anderes, das sich die Autoren einfallen lassen.
Wir werden also sehen.

Viele Charaktere der Serie haben einige traumatische Erfahrungen hinter sich. Welcher Charakter würde deiner Meinung nach am meisten von einer Therapie profitieren und warum?

Oh Mann, sie könnten alle auf Lebenszeit Therapie gebrauchen, aber ich denke, Jaha und Bellamy würden am meisten davon profitieren. Jaha hat seinen Sohn verloren, kam selbst in einer Rakete auf die Erde, landete in einer seltsamen neuen Welt, nur um dann von einer künstlichen Intelligenz dazu benutzt zu werden, ihr seine eigenen Leute auszuliefern. Das ist genug, um jeden Mann reif für eine Therapie zu machen. Bellamy musste einige der härtesten moralischen und ethischen Entscheidungen der Serie treffen und keiner muss mit solchen Nachwirkungen klarkommen wie er. Er würde definitiv von einer emotionalen Läuterung profitieren. Ich glaube aber nicht, dass Bell jemals zu seinen Terminen erschienen würde.

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Sachin Sahel
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Wir haben in einem Interview gelesen, dass du zwei Schreibmaschinen besitzt und gern Briefe an deine Freunde schreibst. Wenn du die Möglichkeit hättest Jackson einen Brief zu schicken, was würdest du ihm schreiben?

Es ist dasselbe seit Staffel 1 geblieben: Versuche der Mensch zu bleiben, der du sein möchtest, weil die Welt Leute braucht, welche einfach versuchen sie besser zu machen. Es wird schwer werden und du wirst eine Menge Glück opfern müssen, aber es wird es am Ende wert sein, wenn du die Gesichter deiner Liebsten lächeln siehst.

In Episode #3.10 Der Fall Arkadias erfahren wir, dass Jackson tatsächlich sein Nachname ist. Kennst du seinen Vornamen? Irgendwelche Vorlieben?

Ich habe zwar einen Namen für ihn, aber ich warte gespannt auf den Tag, wenn einer auf dem Papier steht.

Gab es einen Tag am Set von "The 100", welchen du gern noch einmal erleben würdest, weil er so lustig oder außergewöhnlich war?

Das wird wie ein Klischee klingen, aber jeder Tag, den ich am Set verbringe, ist großartig. Nach vier Staffeln sind wir eine eingeschworene Gruppe, ich kann ganz ehrlich sagen, dass der Cast zu meinen besten Freunden gehört und ich eine tolle Zeit habe, wenn ich mit ihnen schauspiele oder ihnen dabei zuschaue. Es ist, als würdest du die Jungs fragen, welcher Tag ihr Lieblingstag ist, um ins "CHEERS" zu gehen? [Anm. d. Redaktion: Die Bar in der gleichnamigen Serie] Der nächste Tag!

Nicht jede Szene, die du drehst, schafft es letztlich auch in die Episode. Gibt es eine Szene, die du sehr mochtest, die aber rausgeschnitten wurde?

Ich erinnere mich, dass ich einmal eine witzige Zeile hatte, bevor ich eine Operation durchführen sollte und die wurde geschnitten, weil sie die Ungezwungenheit in der Szene weggenommen hätte. Obwohl ich die diese lustige Zeile mochte, denke ich, dass es so am besten funktioniert hat. Mache keine Scherze, bevor du eine Operation durchführst!

Neulich hast du ein paar Seiten des Buches "The Age of Magic" von Ben Okri bei Instagram gepostet. Würdest du dich selbst als Bücherwurm bezeichnen? Welche sind deine Lieblingsbücher?

Ich bin definitiv wieder dabei, ein Buch nach dem anderen zu verschlingen. Dieses Buch ist eines, das ich auch noch öfter lesen werde. Andere Bücher, die ich mag, sind: "Hüter der Erinnerung", "Die Talent-Lüge", "Tao des Jeet Kune Do", "Jurassic Park", "Drachenläufer", "Schiffbruch mit Tiger"... Es sind zu viele, um sie alle zu nennen, wie ich gerade merke, aber das sind die, die mir sofort einfallen.

Laut deiner IMDb-Filmography spielst du einen Charakter namens McGill in der kommenden Staffel "Supergirl". Vielleicht kannst du uns etwas mehr über ihn oder ein anderes neues Projekt erzählen?

Nein, kann ich leider nicht! Ich darf überhaupt nicht drüber sprechen! Verschwiegenheitsvereinbarung gibt es überall!

Du bist ebenfalls aktiv bei Twitter und gehst zu Conventions, was macht das aus, Teil einer Serie mit einer passionierten Fangemeinde zu sein?

Ich finde es wichtig, mit den Leuten zu interagieren, die deine Serie anschauen, zuzuhören, was sie zu sagen haben und sich direkt daüber unterhalten zu können, was sie empfinden. Gerade bei einer Serie wie dieser, welche meiner Meinung nach versucht Dinge anzugehen, die sehr fortschrittlich sind. Du musst diesen Leuten von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen und mit ihnen über alles sprechen, was sie denken und fühlen. Das gehört zu den besten Dingen des Lebens und ist mit das Beste daran, Teil einer solchen Serie zu sein.

Da myFanbase ein Onlinemagazin ist, das sich mit amerikanischen Fernsehserien beschäftigt, würden wir gerne wissen, welche deine Lieblingsserien sind?

Wieder die, die mir als erstes einfallen: "Friday Night Lights", "Game of Thrones", "The Wire", "Seinfeld", "Stranger Things", "Breaking Bad", "Firefly", "Sherlock", "The Office" (beide Versionen), "Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark"... Yeah, ich denke, das sollte für heute reichen, haha.

Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast, Sachin, wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft!

Charleen Winter - myFanbase


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