Abschied von "True Blood"
Die enttäuschendsten Beziehungen
Sie küssen und sie pfählten sich. Die Beziehungen in "True Blood" waren beiliebe nicht immer harmonisch. Mitunter erwiesen sie sich auch für den Zuschauer als ausgesprochen enttäuschtend. Die beiden Paarungen, die uns am wenigsten überzeugen konnten, beschreiben wir hier.
Sookie & Alcide
Sookie und Alcide - beides Charaktere, die ich mochte, die ich in ihrer Chemie als Freunde oft auch gut zusammenfand, die ich als Paar aber nie ernsthaft in Betracht gezogen habe. Die beiden begegnen einander zum ersten Mal nach Bill Entführung. Im Auftrag von Eric begleitet der Werwolf Alcide Sookie nach Mississippi, um Bill zu suchen. Im Rahmen dieser Storyline waren die beiden nett anzusehen, hatten gelungene Momente und unterhielten mich zu dem Zeitpunkt besser als Sookie und Bill. Vor allem, weil Sookie hier mal mit einem eigentlich netten, recht charmanten, übernatürlichen Wesen agieren konnte, das sich nicht sofort in sie verliebt ... dachte ich zumindest. Leider kam es anders. Obwohl Alcide wieder mit Debbie zusammenkommt und Sookie eigentlich schon genug Beziehungsdrama mit Bill und Eric hat, verliebt sich der Werwolf irgendwann in die Elfe, die ihn zumindest so attraktiv findet, dass sie im alkoholisierten Zustand mit ihm schlafen möchte, sich aber übergibt (!!!) – und zur Krönung auch noch Bill und Eric in dem Moment auftauchen. Was sollte man denn als Zuschauer von einer solchen Szene halten?! Was sollte dieses fehlgeschlagene Intermezzo? Wirklich, lange Zeit konnte ich mit dieser Szene nichts anfangen und sie spiegelte für mich die Ratlosigkeit wieder, die die Serienmacher bezüglich dieses "Paares" hatten. So richtig schienen sie nicht zu wissen, ob sie aus den beiden nur sehr gute Freunde machen, oder ihnen die Chance für eine Beziehung einräumen sollten. Schließlich schienen sich die Autoren gegen die beiden zu entscheiden und gaben jedem eine eigene Storyline, die sie voneinander entfernten. Völlig in Ordnung. Schließlich hatte ich die beiden nie als Paar gesehen. Damit sollte die Sache erledigt gewesen sein. Pustekuchen.
Auf Terrys Beerdigung begegnen sich die beiden wieder, verstehen sich und die Chemie passt. Es waren nette Szenen, dennoch reichten sie mir nicht als Begründung, die beiden nach einem Zeitsprung von mehreren Monaten zusammen kommen zu lassen. Schlimmer noch, statt dann die anschließenden Episoden zu nutzen, um zu zeigen, dass die beiden mehr als nur gelegentliche Momente haben, bekommt Sookie plötzlich Zweifel an der Beziehung und stellt fest, dass sie nach all der Zeit noch immer nicht über Bill hinweg ist. Praktisch, dass Alcide nur wenig später von einem Mob niedergeschossen wird und stirbt, so dass Sookie wieder frei für Bill ist. Auf diese Weise gingen die Autoren meines Erachtens den einfachsten Weg und mussten sich nicht mit einer allzu komplizierten Trennung auseinander setzen, sondern konnten Sookies Trauer einfach in ein paar Gesprächen mit Arlene unterbringen. Die Fragen, die nach dieser Beziehung zurückbleiben, sind: Wieso reichte eine sehr gute Freundschaft nicht aus? Wieso brachten die Autoren Sookie und Alcide völlig überraschend zusammen, um ihnen kaum die Gelegenheit zu geben, die Beziehung aufzubauen? | Ceren K.
Tara & Pam
Die Auswahl an enttäuschenden Beziehungen ist bei "True Blood" ein wenig sehr groß. Da wären die überflüssige Paarung Tara & Naomi, das makabere Desaster Jason & Crystal sowie der Rohrkrepierer Jessica & James. Entschieden habe ich mich letztlich für eine Beziehung, die großes Potential hatte, aus der aber viel zu wenig gemacht wurde: Tara & Pam. Die Geschichte der beiden begann als Feindschaft, die im Laufe der vierten Staffel eskalierte. Nachdem Tara angeschossen wurde und nicht überlebt hätte, ließ sich Pam dennoch gegen einen Gefallen von Sookie dazu überreden, Tara in einen Vampir zu verwandeln. Der enge Bindung zwischen Macher und Abkömmling hat sich Pam zunächst verweigert, bis Tara begann, Selbstmordversuche zu unternehmen. Da Pam gerade wegen Problemen mit Eric ohnehin recht einsam war, nahm sie Tara doch noch widerwillig unter ihre Fittiche. So viel zur Vorgeschichte.
Langsam kommen sich Pam und Tara in der fünften Staffel näher, allerdings überwiegend außerhalb der Blicke des Zuschauers. Erst als die beiden sich leidenschaftlich küssen, nachdem Pam aus der Gefangenschaft der Vampirautorität befreit wurde, ist klar, dass die beiden Vampirinnen ein Paar geworden sind. Beim Zuschauer entwickelt sich eine gewisse Vorfreude auf zukünftige Szenen mit den beiden. Tatsächlich deutet sich die streitlustige Beziehung als recht unterhaltsam an. Als Tara mit einer neuen Antivampir-Munition angeschossen wird und große Schmerzen hat, wird Pams Zuneigung und Sorge um ihren Abkömmling/ihre Geliebte sehr offensichtlich. Das war dann aber leider schon der Höhepunkt. Pams Fokussierung auf Eric zerstört ihr Verhältnis zu Tara komplett. Ich war ursprünglich auch ein Fan der seltsamen Vater/Tochter-Beziehung von Eric und Pam, aber ihre Unfähigkeit, sich von ihm zu lösen, auch nachdem er sie offiziell freigegeben und sie Tara "bekommen" hat, erweist sich als frustrierend und schädlich. Sie lässt Tara schließlich im Stich, um nach Eric zu suchen, was damit endet, dass Tara vernichtet wird. Von Pams Trauer sehen wir wenig, Reue gar nicht. Es ist einfach schade, dass Tara & Pam als Paar/Familie so aufs Abstellgleis geschoben wurden. | Maret Hosemann
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Tara & Pam | |
Eine andere Beziehung (sagt uns in den Kommentaren, welche es für euch war) |
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