Bewertung

Review: #1.03 Blind Date

Foto: Tina Fey, 30 Rock - Copyright: 2009 Universal Pictures
Tina Fey, 30 Rock
© 2009 Universal Pictures

Nachdem mir am Piloten nichts besonderes aufgefallen war und die zweite Episode mich aber überzeugt hatte, "30 Rock" eine Chance zu geben, ging ich mit gemischten Gefühlen an die dritte Episode heran.

Sieger in der Kategorie "Beste Storyline" war ganz klar Jacks Pokerkrieg. Was mit einer schamlosen Selbsteinladung anfängt, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem Paradebeispiel der Psychologischen Kriegsführung. In der dritten Episode kann man zum Glück noch Rituale zeigen, die angeblich schon immer da gewesen sind. Es passt zur Crew, einen Abend so ausklingen zu lassen, da alle insgesamt immer sehr freundlich zu einander sind. Deshalb war Tracy wieder nur ein Störfaktor, wenn auch nicht so schlimm wie in den letzten beiden Episoden. Seine Selbsteinladung blieb allerdings mehr in Erinnerung als Jacks. Apropos Jack: Seine Entlarvung der ganzen Schwächen seiner Mitspieler war grandios. Franks ungewollter Beweis dafür, was Jack über ihn gesagt hatte, und die resignierte Aufgabe passten perfekt ins Bild. Tracy konnte die Gelegenheit natürlich nicht verpassen, seine Dummheit zu beweisen, aber man muss Jack zu Gute halten, dass er Tracy nur auf seine (zum Teil) aufgedeckten Karten aufmerksam und keine hämischen Kommentare gemacht hat; andererseits liegt das irgendwie auch in seinem Charakter.

Wie es so kommen musste, brauchte der Bösewicht von oben, der jeden aus- und alles wegnimmt, inklusive Petes Ehering (wieso ist er auch so dumm, ihn zu verspielen?), einen Gegner, einen Vertreter und Beschützer des Volkes. Und überraschenderweise wurde der in Kenneth gefunden, mit einer lustigen Anspielung auf sein Dauergrinsen, das Jack nicht durchschauen kann. Hier muss man auch anmerken, dass Kenneth nur angefangen hat zu spielen, um Pete zu helfen, nicht aus eigener Bereicherung.

Jack, der daraufhin alle möglichen Informationen über Kenneth recherchiert, wirkte wie besessen, Kenneths Schwachpunkt zu finden. Das war schon richtig Stalker-like und ich konnte mit dem armen Kenneth mitfühlen, als dieser Jack beim Endspiel sagt "You're scaring me". Im Gegensatz zu ihm hätte ich aber nicht meinen Job als Einsatz benutzt, vor allem nicht, wenn ich meinen Job so sehr lieben würde wie Kenneth. Dass Jack Kenneth am Ende nicht feuert, war abzusehen. Was würde NBC auch ohne seine Grinsekatze machen?

Die andere Storyline ging um Liz, wobei ich da nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie so viele Menschen denken konnten, sie wäre lesbisch. Gut, "30 Rock" ist eine Comedy-Serie und in denen wird bekanntermaßen gerne mal übertrieben, aber nur weil sie nicht in High Heels durch die Gegend stöckelt, heißt das noch lange nicht, dass sie lesbisch ist. Es passt allerdings zum Charakter, dass die nette, von allen geliebte Chefin/Freundin/Kollegin keinen guten Männergeschmack hat. Gretchen Thomas war aber eine nette Ergänzung zum Cast in dieser Folge.

Ich konnte allerdings nicht verstehen, warum Liz so sehr nach einer Freundin gelechzt hat, wenn sie doch Jenna hat, die wir in dieser Folge übrigens nicht zu Gesicht bekommen haben. Ist Jenna immer noch sauer auf Liz? Selbst wenn, müsste sie zum Set erscheinen, man hat Tracy und Josh ja einen Sketch üben sehen.

Fazit

#1.03 Blind Date hat mich überzeugt, die Serie weiter zu verfolgen, vor allem, weil ich wissen will, wie sich die Charaktere Jack, Liz und Kenneth weiterentwickeln. Die Serie hat durchaus Potenzial und die Chancen stehen gut, dass sie dieses auch ausnutzt.

Ameli H. - myFanbase

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