Bewertung

Review: #3.01 Die neue Welt (1)

Wir erinnern uns: die Regierung wollte die Rückkehrer, besser bekannt als "die 4400", unter Kontrolle halten und verabreichte ihnen heimlich einen Wirkstoff, der ihre außergewöhnlichen Kräfte blockierte, jedoch nach einer Weile tödliche Nebenwirkungen hatte. Nun muss sich Dennis Ryland vor Gericht für die geheime Aktion verantworten, während die Kräfte der 4400 nach der Absetzung des Wirkstoffs zunehmen. Gleichzeitig geschieht unglaubliches mit der kleinen Isabelle: das Baby wächst von einer Sekunde auf die andere zu einer jungen Frau heran...

An diesem Punkt geht es in der Episode #3.01 weiter und schnell wird deutlich, dass Krieg herrscht. Als "wir gegen die" bezeichnet es Ryland. Aus der Sicht der Zuschauer heißt das soviel wie "normale Menschen gegen die 4400". Seit mehrere der 4400 durch den Wirkstoff ums Leben gekommen sind, betrachten sie alle anderen Menschen, bzw. deren gewählte Regierung, als Feinde. Wir erfahren in dieser Episode, dass sich mehrere 4400 zu einer geheimen Organisation namens NOVA zusammengeschlossen haben und sich als Verteidigungsflügel der 4400 betrachten. Was für die einen ein Verteidigungsflügel ist, ist für die anderen eine Terrororganisation. Es dauert nicht lange und die NOVA-Gruppe setzt ihre außergewöhnlichen Kräfte ein, um Anschläge auf Ryland und seine Leute zu verüben. Terroristen, die Gedanken lesen, Menschen manipulieren und Tiere zu reißenden Bestien mutieren lassen können – willkommen in der "neuen Welt".

Diese erste Episode der 3. Staffel entfaltet von Beginn an eine beunruhigende Atmosphäre, die mir persönlich sehr gut gefällt. Es wird immer mehr deutlich, dass sich die 4400 als eine eigene Volksgruppe betrachten, die um ihr Überleben kämpfen muss. Die 4400 sind eine Minderheit, die wegen ihrer Andersartigkeit von der Mehrheit gefürchtet oder sogar gehasst wird. Schließlich werden die 4400 das Opfer von Gewalt durch die verängstigte Mehrheit – und beginnen sich zu wehren. Diese Konstellation steckt voller Parallelen zu unserer realen Gesellschaft und ist deshalb sehr faszinierend.

Als Zuschauer befindet man sich in einem Zwiespalt, denn man weiß nicht genau, wer eigentlich die Guten und wer die Bösen sind, wen man nun hassen und mit wem man sympathisieren soll. Wir kennen einige der 4400 sehr gut und mögen sie doch recht gerne, wie etwa Shawn, Maia und mein persönlicher Favorit Richard. Auf der anderen Seite ist da eine Rückkehrerin wie T.J. Kim, die der NOVA-Gruppe angehört und mit ihren Kräften Männer dazu bringen kann, in brutale Gewalt auszubrechen, so dass ein Anwalt mal eben seinen Mandanten mit Schreibutensilien niedersticht. Von Sympathie kann hier keine Rede sein. Bei den Nicht-4400, also den normalen Menschen, sieht es ähnlich aus. Da wären zum einen Tom und Diana, die natürlich absolute Sympathieträger sind, doch andererseits haben wir auch einen Dennis Ryland, auf den die Bezeichnung "Fiesling" durchaus zutrifft.

In "4400 - Die Rückkehrer" ist die Grenze zwischen gut und böse fließend, was den Reiz der Serie ausmacht. Die Episode #3.01 deutet an, dass die weitere Staffel geprägt sein wird von dem Bruderkrieg zwischen normalen Menschen und den 4400. Ich freu mich drauf...

Maret Hosemann - myFanbase

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