Elliott Smith

Als Steven Paul Smith am 6. August 1969 in Omaha, Nebraska das Licht der Welt erblickte, wurden ihm dank seiner Mutter die musikalischen Talente schon direkt in die Wiege gelegt, denn sie war Musiklehrerin. Auch seine Großeltern waren in der Freizeit Musiker.

Nachdem die Mutter sich von Stevens Vater scheiden ließ, zog sie mit ihrem Sohn nach Duncanville, Texas, in der Nähe von Dallas. Doch auch mit dem zweiten Ehemann lief es schlecht, er war zu beiden gewalttätig, was er später auch zugab. Ob er Steven missbraucht hatte, konnte nie sicher gesagt werden, da Smiths Erinnerungen daran nicht klar genug waren. Doch diese düstere Zeit verarbeitete Smith oft in seinen späteren Liedern, wie zum Beispiel in "Some Song".

Der erste bewusste musikalische Einfluss auf Steven kam, als er mit vier Jahren begann Songs der Beatles zu hören. Mit der Musik lief für ihn alles gut, mit zehn Jahren lernte er auf der Gitarre zu spielen, die er von seinem Vater geschenkt bekam. Etwa zur die gleiche Zeit schrieb er bereits ein Klavierstück namens "Fantasy", mit dem er sogar einen Preis gewann.

Mit 14 erlebte Smith einen großen Schnitt in seinem Leben. Er zog nach Portland, um bei seinem Vater zu leben. Dort nahm er zum ersten Mal Drogen und begann Alkohol zu trinken. Aber er hatte auch seine erste Band namens "Stranger Than Fiction" und nahm die ersten Songs auf. Außerdem begann Steven sich auch in dieser Zeit von seinem Vornamen zu lösen und den Namen Elliott anzunehmen. Entweder lässt er sich auf einen Straßennamen in seinem Wohnort oder auf den Vorschlag seiner damaligen Freundin zurückführen.

Nach der High School ging Elliott aufs College in Massachusetts um dort Philosophie und Politikwissenschaften zu studieren. Er zog sein Studium innerhalb kürzester Zeit durch und schloss nach vier Jahren, im Jahr 1991, ab. Obwohl er dann einen Bachelor hatte, zog es ihn zurück nach Portland um in einer Bäckerei zu arbeiten.

Wichtiger war jedoch, dass er zusammen mit Neil Gust, Tony Lash und Brandt Peterson die Grunge-/Punkrockband "Heatmiser" gründete. Nach vier Jahren, zwei Platten und einer EP trennten sich die Jungs und Smith blieb dank einer Klausel auf dem Plattendeal mit Virgin sitzen. Smith und Gust blieben jedoch Freunde erledigten zusammen einen ungewöhnlichen Job nach dem anderen, zum Beispiel Bambus verpflanzen, um einen davon zu nennen.

Schon vor dem Split der Band machte Elliott einige Soloaufnahmen, die deutlich depressiver waren als die Sachen, die er mit der Band gemacht hatte. "Roman Candle", sein erstes Soloalbum, erschien im gleichen Jahr. Dies war eine Sammlung von Liedern, die er auf Anraten seiner damaligen Freundin an eine Plattenfirma schickte, die sie dann auch veröffentlichten.

Auch der erste Auftritt ließ nicht lange auf sich warten, er fand im September 1994 vor 15 Zuschauern statt. Doch dadurch wurde er gefragt, ob er die Vorband von Mary Lou Lord auf ihrer Tour sein wollte. Und dieser Tour folgten weitere.

Im Jahr darauf veröffentlichte Smith die selbstbetitelte Nachfolgeplatte, die er wieder größtenteils alleine einspielte, bis auf einige Gastauftritte von Freunden. Mit dieser CD deuteten sich bereits seine Drogenprobleme an. Auf dem nächsten Album "Either/Or", welches nach einem Werk des Dänischen Philosophs Sören Kierkegaard benannt ist, spielte Smith sogar alle Instrumente wie Bass, Schlagzeug, Gitarre und Keyboard selbst ein.

1997 kam ein bekannter Bewohner Portlands auf Elliott zu, um ihn zu bitten beim Soundtrack zu seinem Film "Good Will Hunting" mitzumachen, nämlich Gus Van Sant. Daraufhin lieferte Smith "Miss Misery" und eine Orchesterversion von "Between The Bars", außerdem noch ein paar Songs vorangegangener Platten dafür. Dank dem Erfolg des Filmes wurde Smith mit "Miss Misery" sogar für den Oscar nominiert. Obwohl er nicht versessen darauf war, spielte er den Song bei der Verleihung live, sonst hätte es ein anderer getan. Gewonnen hat er die Auszeichnung dann nicht, der Oscar ging an "My heart will go on" vom Titanic-Soundtrack.

Auch auf einem anderen Soundtrack eines erfolgreichen Films war er vertreten: Amercian Beauty. Hierfür coverte er den Beatles Song "Because". Auch live spielte er oft die Songs seiner Vorbilder, doch dieser ist der Einzige, den er aufgenommen hat, obwohl es Gerüchte gab, dass er "Hey Jude" für "Die Royal Tenenbaums" aufgenommen haben soll.

Im folgenden Jahr bewies Smith, dass er einen wahren Schutzengel hat. Während einer seiner Depressionen rannte er von einer Klippe. Glücklicherweise dämpfte ein Baum seinen Fall und rettete ihm das Leben.

Die vierte Platte "XO" erschien nun zum ersten Mal beim Majorlabel Dream Works und wurde mit 200.000 verkauften Exemplaren sein größter Verkaufserfolg. Darauf folgte im Jahr 2000 die "Figure 8", welche sogar teilweise in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde, in denen schon die Beatles zu Gast waren.

Sah es nach Abschluss der Aufnahmen gesundheitlich noch gut für ihn aus, verschlechterte sich sein Zustand im Laufe der anschließenden Tour deutlich. Er wurde abhängig von Herion und bekam seine Auftritte immer schlechter über die Bühne.

Das sechste Album nahm Smith zuerst zusammen mit Jon Brion als Produzent auf, der ihn schließlich mit seiner Drogensucht und seinem Alkoholkonsum aufmerksam machte. Daraufhin kündigte Elliott ihm die Freundschaft und er warf alles bisher Geschriebene für das Album fort, weil er es nicht ertragen konnte die Songs weiterhin zu hören. Alle weiteren Aufnahmen für das Album führte Smith praktisch alleine durch.

Während dieser Zeit konsumierte er Unmengen an Crack und Herion, redete immer öfter von Selbstmord und versuchte es sogar mit einer Überdosis.

So langsam machten sich auch Zeichen von Paranoia breit, er fürchtete ständig, von einem weißen Van verfolgt zu werden, was ihn zu zahlreichen Abschüttelaktionen veranlasste. In dieser Zeit nahm er praktisch keine Nahrung mehr zu sich, außer Eiscreme. Auch sein Schlafrhythmus war deutlich gestört. Oft wollte er in den Entzug gehen, aber es scheiterte schon an dem Schritt, dass er dort zugeben musste, dass er abhängig ist. Erst in 2002 ging er schließlich in Behandlung. Im Sommer des folgenden Jahres gab er dann sowohl Alkohol und Koffein auf, als auch seine Medikamente für die Psyche. Außerdem fing er an Pläne für die Zukunft zu schmieden, er konzentrierte sich auf neue Projekte. Viele hielten ihn für clean in dieser Zeit, es ging mit ihm stark bergauf.

Im Oktober des gleichen Jahres starb Smith jedoch, durch Stichwunden. Er hatte sich mit seiner Freundin Jennifer Chiba gestritten. Sie schloss sich im Bad ein, und als sie herauskam, sah sie Elliott mit einem Steakmesser in seiner Brust. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Ob es wirklich Selbstmord war, oder doch Mord, konnte nicht genau geklärt werden, jedoch fand man einen kurzen Abschiedszettel in der Küche. Auch hatte er eine Woche zuvor erst Produzent Larry Crane angerufen, um ihn zu bitten mit ihm das sechste Album fertigzustellen, was wiederum eher in das Bild des gesunden Smith passt, der er eigentlich zu dieser Zeit gewesen sein soll.

Seit seinem Tod haben ihm viele Musiker eine Ehre erwiesen und einen Song für ihn geschrieben, so zum Beispiel Rilo Kiley, Sparta oder Ben Folds. Das sechste Album "From A Basement On A Hill" wurde schließlich posthum veröffentlicht, im Oktober 2004.

Eva Friedenberger - myFanbase

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Discographie

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2007Elliott Smith (Biographie)
Autumn de Wilde
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2004From A Basement On A Hill
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2000Figure 8
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1998XO
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1997Either/Or
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1995Elliott Smith
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1994Roman Candle
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