Walton Goggins

2011 ist das Jahr, in dem sich für Walton Goggins etwas eingestellt hat, was lange überfällig war: Er wurde für einen Emmy nominiert. Nachdem er sieben Jahre lang für seine herausragende Darstellung des Det. Shane Vendrell in der FX-Serie "The Shield - Gesetz der Gewalt" nicht berücksichtig wurde, konnte er die Aufmerksamkeit des Emmy-Komitees endlich auf sich lenken mit seinem Portrait des poetischen Bösewichts Boyd Crowder in FX' Kentucky Crime-Drama "Justified". Und dann ist er ein solch wohlwollendner und neidloser Mensch, dass er die Verkündung seiner eigenen Nominierung nichtmal mitbekommt, da er vor lauter Freude über die Nominierung seines Kollegen und Hauptdarstellers der Serie, Timothy Olyphant, in lautes Freudengeschrei ausbricht und dabei, wie er Entertainment Weekly berichtet, sogar seinen kleinen Sohn und seine Verlobte Nadia Conners aus dem Schlaf reißt.

Zur Welt kam Walton 1971 in Birmingham, Alabama, und wuchs in einem Farmhaus in Lithia Springs, Georgia, auf. Als 10-Jähriger war er zusammen mit seiner Mutter Georgia-Meister im nordamerikanischen Steptanz Clogging und eröffnete mit diesem Tanz ein Konzert von B.B. King im Atlanta Fulton County-Gefängnis. Er machte seinen High School-Abschluss 1989 an der Lithia Springs High School. Schon als Teenager interessierte Walton sich für die Schauspielerei und bereits im selben Jahr, 1989, ergatterte er seine erste Rolle als Darrel in der TV-Serie "In der Hitze der Nacht". Über die Jahre verkörperte er die unterschiedlichsten Rollen zum Beispiel neben Robert Duvall in "Apostel!" (1997), in "Shang-High Noon" (2000) mit Jackie Chan und Owen Wilson, in "Die Bourne Identität" (2002) mit Matt Damon, sowie neben Anthony Hopkins in "Mit Herz und Hand"(2005). Auch in diversen TV-Serien hatte er Gastauftritte, so zum Beispiel in David Milchs "New York Cops - NYPD Blue", bevor er 2002 schließlich eine der Hauptrollen in "The Shield" landen konnte.

Bei seinen Kollegen der "The Shield"-Besetzung war er als 'Method Man' bekannt, da er sich besonders intensiv auf seine Rolle vorbereitete und entsprechend stark mit ihr verschmolz. Einem Zitat zufolge fühlt er sich bei der Darstellung eines schwierigen Charakters besonders in dessen Menschlichkeit ein und empfindet seine Gewinne und Verluste nach. Für seine darauf basierende, ausgesprochen realistische Darstellung erhielt er viel Lob und war immer wieder auf den Listen einiger US-TV-Kritiker zu finden, die ihn persönlich gern unter den Emmy-Nominierten gesehen hätten.

Neben seiner langjährigen Tätigkeit vor der Kamera ist Walton Goggins aber auch ein erfolgreicher Filmemacher. Mit seiner Produktionsfirma, Ginny Mule Pictures, die er gemeinsam mit Ray McKinnon betreibt, gewann er für den Kurzfilm "The Accountant" (2001), in dem er selber auch neben Ray McKinnon zu sehen war, den Oscar für Best Live Action Short Film. Gemeinsam mit Ray McKinnon und Lisa Blount nahm er den Preis in Empfang.

Goggins engagiert sich politisch für die Demokratische Partei und unterstütze Barack Obama 2008 in dessen Präsidentschaftskampagne. Auch hilft er aktiv bei Wohltätigkeitsorganisationen mit, die sich mit Umwelt- sowie humanitären Fragen beschäftigen. Bei den Veranstaltungen der Global Green USA ist er regelmäßig zugegen, und er veranstaltete eine spezielle Vorführung des Films "That Evening Sun" (2009), um Global Greens Bemühungen zu unterstützen, den Erdbebenopfern in Haiti zu helfen. In Berührung mit Umweltthemen kam Goggins durch seine Verlobte Nadia Conners, die bei der Dokumentation "The 11th Hour" Regie führte.

Im Privatleben musste Goggins bereits eine schwere Tragödie wegstecken. Am Set von "Shang-High Noon" heiratete Goggings 2001 Leanne, welche ein sogenanntes 'Dog Walking Business' betrieb. Leanne litt allerdings an Depressionen und nahm sich am 12. November 2004 kurz nach einer Therapie selbst das Leben. Zur Trauerfeier wurde Goggins damals von all seinen Kollegen des "The Shield"-Casts begleitet.

Im Frühjahr 2011 kam Goggins' Sohn Augustus Somerset zu Welt, und es ist ihm zu wünschen, dass er in seinem Privatleben von nun an von großen Schicksalsschlägen verschont bleibt. Goggins beschäftigt sich ansonsten privat gerne mit Fotografie und Reisen. In seinem Blog zeigt und bespricht er seine Eindrücke von seiner Reise durch Indien, und er war u.a. auch schon in Vietnam, Kambodscha, Thailand und Marokko.