Bewertung

Review: #1.17 Der Schädel in der Wüste

In der 17. Episode der ersten Staffel rückt Angela mal etwas in den Fokus, die in ihrem Urlaub mit ihrem Freund entspannt, bis dieser verschwindet und ein Schädel gefunden wird.

Freundschaften

Wenn man sich schon mal die Mühe macht, Angela ins Zentrum der Episode zu stellen, dann macht man es aber auch gleich richtig. Nicht nur die Mitarbeiter im Jeffersonian sind verwundert, dass sie einen Freund hat (wenn auch nur drei Wochen im Jahr). Auch mich hat das überrascht, weil die Serie mit privaten Dinge gerne geizt. Das hätte ich definitiv nicht so erwartet, zumal es noch viel intensiver war, als man annehmen konnte. Es ist zwar für Angela eine Art Alltagspause, aber es hätte auch viel mehr sein können. Dass sie sogar einen Heiratsantrag bekommen hatte, selbst aber diejenige war, die den Abstand immer bewusst groß gehalten hatte, sind weitere interessante Fakten, die jetzt zwar kein völlig neues Bild von Angela zeichnen, sie aber schon in einem anderen Licht erscheinen lassen. Gelungen ist dann vor allem noch ihre abschließende Sorge, dass sie vielleicht den Mann ihres Lebens verloren hat, weil sie sich nicht getraut hatte. Natürlich kam da sofort ein aufmunterndes Wort. Ich finde ja auch, dass es nicht der Mann gewesen sein kann, wenn man nur ein paar Wochen im Jahr das Bedürfnis nach ihm hatte. Die kleine Romanze war aber recht erfrischend für die Charaktere und ich kann mir gut vorstellen, dass da weiter mit gearbeitet wird. Ob es nun die Familie von Booth ist, ein Date für Bones oder eben so etwas. Es verleiht den Charakteren mehr Tiefe, wenn man auch mehr vom Privatleben mitbekommt und das macht für mich persönlich dann eine Serie auch interessanter.

Noch schöner fand ich aber die Reaktion von Bones auf Angelas Anruf. Dass sie sofort alles stehen und liegen lässt, um ihrer Freundin beizustehen, ist eine tolle Geste und ausdrucksstark. Es ist zwar schon immer klar gewesen, dass sie mehr als nur Kollegen sind, aber solche Aktionen stützen so etwas immer noch mal besonders und gehören auch einfach dazu, um die Charaktere ins Herz zu schließen. Die Kette geht aber noch weiter, denn Bones zieht Booth heran, weil Angela so mitgenommen ist und auch hier zeigt sich, dass hier inzwischen ein richtig gutes Team zusammengewachsen ist, welches sich beisteht. Auch das ist jetzt nicht neu, denn gerade Booth hat schon häufiger bewiesen, dass er für Bones alles tun würde, aber konsequent durchgesetzte Charakterzüge wiederholen sich und ich halte es für wesentlich, wenn solche Dinge immer wieder ins Spiel gebracht werden. Das zeigt auch, dass sich alle Drehbuchautoren in der Grundausrichtung einig sind.

Wüstenfund

So gelungen ich den zwischenmenschlichen Schwerpunkt in dieser Episode fand, so wenig Interesse hatte ich an der Auflösung des Falles. Dass Angelas Freund tot ist, war auf der einen Seite zu erwarten und auf der anderen Seite auch recht schnell bekannt. Die Suche nach dem Mörder war dann irgendwie nur nebensächlich. Die anderen Charaktere der Episode konnten mich nie überzeugen. Es fehlte was Besonderes, die Aktionen des Sheriffs waren teilweise nicht ganz nachvollziehbar und die Verdächtigen waren mir auch alle egal. Die Episode hat es irgendwie zu keinem Zeitpunkt geschafft, mein Interesse am Fall zu wecken. Vielleicht war ich einfach nicht in der richtigen Stimmung, aber wenn nicht der ein oder andere Kommentar oder beispielsweise der witzige kleine Streit von Hodgins und Zach gewesen wären, wäre ich vielleicht sogar eingeschlafen. Die Fata Morgana von Angela, die als innere Stimme verkauft wurde und so zur Rettung der Schwester geführt hat, sorgte dann auch nicht dafür, dass der Fall doch noch Pluspunkte sammeln konnte. Das war dieses Mal einfach nicht mein Fall. Umso mehr freue ich mich aber auf die nächste Folge, weil ich überzeugt bin, dass diese Episode nur ein Ausrutscher war, entweder von mir oder eben doch von den Autoren des Falles.

Fazit

Zwiespältig lässt mich diese Episode zurück, denn der Schwerpunkt auf Angela hat mir sehr gefallen, der Fall selbst konnte mich aber zu keinem Zeitpunkt überzeugen oder überhaupt mein Interesse wecken.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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