Bewertung

Review: #2.10 Die kopflose Hexe im Wald

Foto: Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Emily Deschanel & David Boreanaz, Bones
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Bringen wir es auf den Punkt: diese Folge lehnt sich stark an den Kinohit "Blair Witch Project" von 1999 an. Sehr stark sogar. Für meinen Geschmack leider zu stark.

Prinzipiell gefällt es mir durchaus, wenn Serien auf Filme anspielen, doch es kommt auf das richtige Maß an. In dieser Folge wird die Handlung von "Blair Witch Project" praktisch zu 90% übernommen. Letztlich wurde die ganze Grundstory des Films kopiert, was einfach zuviel ist. In "Blair Witch Project" geht es, für alle, die es nicht wissen, um drei Filmstudenten – ein Mädchen und zwei Jungs - die mit Kameras in den Wald gehen, um der Legende einer Hexe nachzuspüren. In dieser "Bones"-Folge geht es um drei Filmstudenten – ein Mädchen und zwei Jungs - die mit Kameras in den Wald gehen, um der Legende einer Hexe nachzuspüren. Noch Fragen? Selbst die verwackelten Kamerabilder von "Blair Witch Project" und dieser "Bones"-Episode gleichen sich auf extreme Weise.

Hinzukommt, dass in dieser Folge zwar Filme wie "Der Exorzist" und "Shining" genannt werden, nicht jedoch "Blair Witch Project"! Dementsprechend gibt es den Film "Blair Witch Project" im "Bones"-Serienuniversum nicht, wodurch dieses starke Abkupfern noch unangenehmer auffällt. Die Story des Films wird nicht parodiert oder aufgearbeitet, sondern einfach nur stur übernommen. Das überzeugt mich nicht wirklich.

Ebenfalls nicht überzeugt hat mich Bones’ kleine Romanze mit dem Bruder des Opfers, der sich letztlich als der Täter entpuppt. Dass Bones sich zu ihm hingezogen fühlt, da seine Familiengeschichte praktisch das Gegenstück zu ihrer Familiengeschichte ist, verstehe ich ja noch, doch der Typ strahlte einfach nichts aus, was nachvollziehbar macht, dass Bones ihn nicht durchschauen konnte. Auf mich wirkte er einfach nur glatt wie eine Glasscheibe. Spätestens als er von der starken Arroganz seines verstorbenen Bruder gesprochen hat, hätte Bones mal misstrauisch werden können, ganz abgesehen davon, dass von Trauer bei ihm auch herzlich wenig zu sehen war.

Das Ende hat diese Episode dann endgültig ruiniert. Als Angela und Hodgins doch noch eine Art Geist auf dem Videoband entdeckt haben, musste ich doch leicht frustriert seufzen. "Bones" ist eine Serie über brillante Ermittler und Wissenschaftler, hätte man es dann nicht einfach mal bei einer rationalen Erklärung der Vorgänge belassen können? Musste es noch unbedingt diesen abschließenden Gag in Richtung Übersinnlichkeit geben? Es wäre mal schön konsequent gewesen, wenn einfach gezeigt worden wäre, dass die Ereignisse im Wald das Werk von lebenden Menschen und nicht von einer toten Hexe waren und dann Schluss. Dieses unnötige Sahnehäubchen oben drauf schmeckte eher bitter.

Unterm Strich bleibt eine Episode, die zu sehr bei einem Kinofilm abkupfert und einige Elemente zu bieten hat, die einfach nicht überzeugen. Mehr als 3 Punkte sind da leider nicht drin.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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