Bewertung

Review: #10.17 Mobbingopfer Molly?

Foto: John Boyd & David Boreanaz, Bones - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX
John Boyd & David Boreanaz, Bones
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX

Wann ist der richtige Moment wieder an die Zukunft zu denken, nachdem der Lebensgefährte gestorben ist? Und ist es verantwortungsvoll, einen gefährlichen Beruf und eine Familie zu haben? Diesen Fragen stellt sich "Bones" und schafft es trotz dieser ernsten Themen einen lockeren und vor allem optimistischen Tonfall in diese Folge einfließen zu lassen.

"When I was isolated like Molly, it was difficult to imagine that I would ever find a life that I would enjoy living."

Ein sehr ungewöhnlicher Fall wird uns da präsentiert. Von Anfang an sympathisiert man mit Molly Delson, die ohne Freunde in einer Privatschule lebt und regelmäßig von ihren Mitschülerinnen drangsaliert wird. Und dazu kommt auch noch ein Typ, der sie heimlich fotografiert und die Bilder ins Netz stellt. Diese Geschichten dürfte wohl jeder kennen, schließlich wird Mobbing zu einem immer größeren Thema. Passende Verdächtige, die auch noch wunderbar unsympathisch sind, werden dem Zuschauer auch gleich geliefert. Und doch, so einfach macht man es dem Team diesmal nicht. Letztlich stellt sich der vermeintliche Mord als Suizid heraus und man stellt fest, dass Molly ihre Mitschülerinnen dafür ausliefern wollte. Das war dann doch unerwartet. Irgendwie hat das die Geschichte noch trauriger gemacht. Und so gibt es ausnahmsweise einmal keinen Mörder, der hinter Gittern gebracht werden kann.

Während der Ermittlung konnte sich Brennan mit dem Opfer identifizieren. Wie wir durch #5.17 Die Klasse von 1994 wissen, hatte sie es selbst auch nicht leicht in der Schule, war die Außenseiterin und wurde von ihren Mitschülern eher gemieden. Immerhin hatte sie zumindest noch den Hausmeister als Ansprechpartner. Und dann hat Molly auch noch jedes Buch von Brennan und damit wohl auch ähnliche Interessen. Der große Unterschied zwischen den beiden ist, dass Brennan es geschafft hat, durch das Jeffersonian Institute echte Freunde und ein schönes Leben zu finden. Und so bleibt es Brennan nur noch übrig, zu bedauern, dass Molly das selbst nie erfahren konnte.

"You mean the situation with me and Jake and Lance and you and your baby and Booth and love and death?"

Diese Woche waren alle Charaktere so von ihrer eigenen Welt abgelenkt, dass es mich wundert, dass sie den Fall trotzdem gelöst haben - ein Hoch auf Multitasking! Das hat letztlich zu einigen lustigen Momenten geführt, in denen alle aneinander vorbei geredet haben. Mal spricht der eine über den Fall und die anderen sehen die Aussagen auf ihr Privatleben bezogen, oder genau umgekehrt. Ja, es herrschte viel Verwirrung, mal sehen, ob wir es schaffen, die einzelnen Handlungsfäden auseinander zu fädeln.

Zunächst ist da Daisy, die sich mit einem potentiellen Verehrer herumschlagen muss. Soll sie ihn daten oder nicht? Und natürlich wäre Daisy nicht Daisy, wenn sie ihre Gedanken nicht mit allen anderen teilen würde. Gut gefallen hat mir hier ihr Gespräch mit Brennan, die Daisy erst ganz rational antwortet und dann aber doch zugibt, dass sie an ihrer Stelle trotz aller Logik noch nichts Neues anfangen würde. Und dem schließt sich Daisy, zumindest für den Moment, an.

"The more our family grows the more we have to lose." - "Yeah, on the flipside, we have more to gain."

Die erste Hälfte der Folge habe ich mich gefragt, worauf die Autoren bei Brennans Geschichte hinaus wollen. Irgendwie war die ganze Sache doch etwas "out of character", mit Brennan, die doch ziemlich offensichtliche Fakten ignoriert. Das Thema hätte man wohl auch anders aufbringen können. Nichts desto trotz bekamen wir eine schöne Szene zwischen Angela und Brennan, solche Momente gab es in letzter Zeit eher selten. Es freut mich, die beiden wieder als beste Freundinnen zu sehen.

In ihrem Gespräch mit Booth am Schluss der Folge wurde die Frage, inwieweit es für sie verantwortungsbewusst ist, ihre Familie weiter zu vergrößern, thematisiert. Grundsätzlich durchaus berechtigt, gerade wenn man bedenkt, was ihnen im letzten Jahr so alles passiert ist. Außerdem gab es bei Brennans letzter Schwangerschaft nicht wirklich Gelegenheit, solch grundlegende Probleme anzusprechen, zumindest bekam sie der Zuschauer durch den Zeitsprung nicht mit. Hier sehen wir die beiden in ihrer klassischen Rollenverteilung: Brennan geht die Sache ganz rational an, während Booth eher emotional-optimistisch vorgeht. Und irgendwie treffen sie sich in der Mitte.

Fazit

In dieser Folge wurden tiefgründige Themen in einen außergewöhnlichen Fall und interessante Gespräche zwischen den Charakteren eingewoben. Durch die kleinen Schönheitsfehler, vor allem was Brennans Handlungsstrang anbetrifft, siedelt sich die Episode für mich im oberen Durchschnitt an.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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