Geschwister im TV

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Geschwister sind zum Lachen da

In Sitcoms stehen häufig Familien mit mehreren Kindern im Vordergrund und so spielen die Streitereien zwischen den Geschwistern, aber auch ihr Zusammenhalt, wenn es darum geht, die Eltern hin und wieder an der Nase herumzuführen, eine wichtige Rolle. Man denke nur an die legendäre "Bill-Cosby-Show" (1984 - 1992), in der die Familie Huxtable gleich mit fünf Kindern gesegnet ist. Kleine Streitereien unter den Geschwistern gehören da zur Tagesordnung und machen einen Teil des Charmes dieser immer noch beliebten und oft wiederholten Serie aus.

Auch die Sitcom "Unser lautes Heim" (1985–1992) lebt von der Dynamik zwischen den drei, später vier Kindern der Familie, besonders zwischen dem ältesten Sohn Mike und der ältesten Tochter Carol, die sich im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass Mike ein etwas naiver Chaot und Carol eine hochintelligente Musterschülerin ist. Statt auf Gemeinsamkeiten von Geschwistern, wie das häufig in Mysteryserien der Fall ist, setzen Sitcoms gerne auf die Unterschiede zwischen den Geschwistern.

Als ein besonders geeignetes Mittel, kleine Konflikte zwischen den Kindern einer TV-Familie zu erzeugen, gilt - wie in "Unser lautes Heim" vorgemacht - einen der Sprösslinge als besonders intelligent und die anderen Kinder als weniger begabt darzustellen. So dreht sich die Sitcom "Malcolm mittendrin" (2000 – 2006) um einen Jungen, der hochbegabt und überdurchschnittlich intelligent ist, was man von seinen Brüdern wahrlich nicht behaupten kann. Auch in "Eine schrecklich nette Familie" (1987 – 1997) zanken sich der oberschlaue Bud und seine dümmliche Schwester Kelly was das Zeug hält. Sogar in der erfolgreichen Cartoonserie "Simpsons" haben wir auf der einen Seite die hochintelligente Musterschülerin Lisa und auf der anderen Seite ihren Bruder Bart, den personifizierten Alptraum aller Lehrer.

Geschwister oder nicht Geschwister?

In vielen Serien sind Geschwister jedoch nicht gleich Geschwister. Immer öfter werden auch so genannte "Patchworkfamilien" thematisiert, in die Kinder aus vorhergegangenen Partnerschaften eingebracht werden. Ein Musterbeispiel ist die Sitcom "Eine starke Familie" (1991–1998), in der ein dreifacher Vater und eine dreifache Mutter heiraten und die Kinder lernen müssen, sich zusammenzuraufen und zu einer Familie zu werden. Dieser schwierige Prozess ist geprägt von Streitigkeiten und gegenseitigen Streichen, doch Sitcoms haben prinzipiell eine positive Ausrichtung, so dass trotz aller Konflikte am Ende eine funktionierende, liebevolle Familie entsteht.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Sitcom "Alles total normal - Die Bilderbuchfamilie" (1990 – 1992), in der ein Afroamerikaner mit zwei Söhnen eine weiße Frau heiratet, die bereits eine Tochter hat. Die kulturellen Unterschiede zwischen den Neu-Geschwistern werden in dieser kurzlebigen Serie ebenso thematisiert, wie gängige Familienprobleme.

Doch nicht nur in Sitcoms werden Patchworkfamilien behandelt. In der Dramaserie "Noch mal mit Gefühl" (1999 – 2002) verliebt sich die Mutter zweier Töchter in einen Mann, der bereits einen Sohn und eine Tochter aus erster Ehe hat. Auch hier müssen die Kinder lernen, sich zusammenzuraufen und zu Geschwistern zu werden. In der Serie "Eine himmlische Familie" haben wir zwar keine Patchworkfamilie im eigentlichen Sinne, doch auch die zehnköpfige Familie Camden wird über die Jahre durch Pflegekinder erweitert und in "O.C., California" nimmt die Familie Cohen den problembeladenen Teenager Ryan auf, der in Seth, den Sohn der Cohens, einen besten Freund und Bruder findet.

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