Review: #3.01 Glashaus

Der Staffelauftakt kommt im alten Walker-Kostüm daher. Doch trotz aller lustigen Momente sowie der kleinen und großen Geheimnisse ist dies für einige Charaktere eine höchst dramatische Episode. Doch der Reihe nach...

Es ist raus!

Das wichtigste gleich am Anfang: entgegen meiner Befürchtungen, ist die Existenz von Ryan gleich in der ersten Folge erfolgreich allen Walkers mitgeteilt worden. Danke Sarah (für die Beichte an Kitty) und Danke Kitty (für die Beichte an den Rest der Familie). Damit bleibt uns ein Eiertanz um die Geheimhaltung dieses Fehltritts von Wiliam Walker erspart.

Family at its best: The Perfect Walkers

Die ersten Minuten der Episode sind äußerst amüsant. Alle werden, breit grinsend, als die perfekte Familie dargestellt, die sich liebt und nie Streit hat. Nora wird als die beste Mutter beschrieben, die die ganze "Brut" zusammenhält. Doch wir werden schnell in die Realität zurückgeholt und stellen fest, dass Kitty nur das Empfehlungsschreiben für eine Adoption, angeblich geschrieben von Sarah, in den Händen hält und diese als wenig glaubwürdig erachtet:

Kitty: "Bla bla bla, bla bla bla...and it goes on like this! For six pages! [...] You gotta admit, this is laying on pretty thick!"

Dass es dann Nora war, die das SECHS(!!!)-seitige Empfehlungsschreiben schrieb, macht einiges klar. Auch Kittys Enttäuschung über Sarah ist verständlich, auch wenn diese wirklich kaum Zeit zu haben scheint. Am Ende schafft es Sarah zwar doch noch, den Brief zu schreiben, doch Kitty ist noch gekränkt. Und das nicht nur, weil Sarah den Brief nicht selbst schrieb, sondern viel mehr deshalb, da Sarah der Meinung zu sein scheint, dass in Kittys Leben alles einfach ist und in ihrem alles schwierig. Doch wie Kitty richtig herausstellt, musste auch sie hart für ihre Errungenschaften arbeiten und so ist Sarahs Betrachtungsweise unfair. Warum es aber zwischen den beiden an Vertrauen fehlt, ist mir nicht klar. Ich denke, sie sollten einfach mehr miteinander reden und sich dabei auch wirklich zuhören!

There’s not enough room at the table for Ex-girlfriends and Ex-sisters

Justin und Rebecca haben in diesen Folge so ihre Probleme, mit der neuen Situation umzugehen. Offensichtlich sind die beiden fest zusammen und im siebten Himmel. Doch wie im Laufe der Folge deutlich wird, haben beide Angst etwas zu verlieren: zum einen ihre Freundschaft und für Rebecca zum anderen die Familie Walker. Denn sie hat recht: Wenn sich die beiden trennen, wird es schwer für sie noch am Leben der Walkers teilzuhaben. Und sie macht sich berechtigterweise Sorgen, wie es mit ihrem "Ersatz" (wie sie Ryan selbst nennt) weitergeht. Justin tut sein bestes, um ihr die Angst zu nehmen, und zumindest diese Storyline wird am Ende positiv beendet: die beiden stimmen überein, dass es das Risiko wert ist. Und da Justin den anderen Walkers im Eifer des Gefechts bereits alles gebeichtet hat, steht dem jetzt auch nichts mehr im Weg.

Dass Rebecca jetzt ihre eigene Wohnung hat, finde ich übrigens gut. Nachdem sie sich mit Holly komplett zerstritten hat, kann sie bei ihrer Mutter nicht mehr wohnen. Und bei Nora unterzukommen war auch immer nur eine Notlösung.

Mr. ‚I’ve got the keys to a fabulous beach-house, soon-to-be partner of a major LA-law-firm‘ – You forgot ‚just married‘

Der arme Kevin! Am Anfang der Folge war er noch der glücklichste Walker, scheinbar ohne Probleme, und jetzt? Tommy schmeißt ihn raus und sein Chef sah am Ende auch nicht begeistert aus, sodass er das "soon-to-be partner" auch streichen kann. Und das alles unverschuldet, um das mal festzustellen. Er ist sozusagen gezwungen, sein Wochenende mit Scotty zu opfern und die ganze Familie in das Strandhaus einzuladen. Und als ob das nicht genug wäre, geht lauter teures Glas zu Bruch und Tommy kündigt ihm. Überhaupt war Tommy in dieser Folge mal wieder der unsympathischste Walker. Zwar versucht er seine Entscheidung stets damit zu rechtfertigen, dass er nur das beste für die Familie wolle, aber einen kleinen negativen Beigeschmack trägt das ganze trotzdem. Ich verstehe da natürlich Kevins krasse Reaktion, dass das nicht rückgängig zu machen sei, doch auch wenn ich es nicht gern zugebe: ein bisschen Recht hat Tommy dann doch. Obwohl es sicher andere Möglichkeiten gäbe, Geld zu sparen (Stichwort: Klimaanlagen).

I don’t believe you! – Yes you do.

Die alte Geschichte wird wieder aufgewärmt... Nach #1.21 Früchte des Zorns dachte man ja eigentlich, dass die groben Unstimmigkeiten zwischen den beiden Frauen in Wiliam Walkers Leben einigermaßen geklärt wären, doch Nora sieht in Holly wohl den Teufel, der ihrer Familie schaden will. Nach der ersten Begegnung geht Nora geschlagen nach Hause, wurde sie von Holly doch belehrt, dass in Ojai kein Platz für Sentimentalitäten sei. Doch die zweite Runde geht an Nora, die es richtig genießt, Holly von Wiliams anderer Affäre zu berichten. Ich denke, zwischen den beiden wird es noch so einige Konflikte und Wortgefechte geben (räumt alle Schüsseln mit Essensresten beiseite!) und wenn es so gut begründet bleibt, wie in dieser Episode, bin ich grundsätzlich von so etwas angetan. Schließlich ist es utopisch, dass sie irgendwann alle gut verstehen.

Ya had a hell of a weekend, didn’t ya?

Was soll man sagen? Viel Drama, genau wie es sich gehört. Doch auch die amüsanten Momente blieben nicht aus. Im Großen und Ganzen eine wirklich gute Folge, in der mal wieder das Walker-Feeling aufkam. Wohin das ganze um Kevin/Tommy und um Sarah/Kitty sowie um Nora/Holly noch führt, bleibt abzuwarten, doch ich bin gespannt auf die 3. Staffel "Brothers & Sisters"!

Christian Bönisch - myFanbase

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