Bewertung

Review: #3.01 Ein denkwürdiges Dinner

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Die Wartezeit zwischen den Staffeln von "Californication" ist lang, viel zu lang. Entsprechend hat sich in den letzten Wochen die Vorfreude enorm gesteigert, weil endlich wieder eine neue Episode am Horizont erschien. Kaum hat man sie dann gesehen, fragt man sich fast, wie man die letzten Monate überhaupt ohne diese Serie leben konnte. Eine Antwort muss erstmal nicht gefunden werden, denn "Californication" ist mit seiner dritten Staffel wieder zurück.

Erziehungsprobleme

Hank ist nun schon einige Monate mit seiner Tochter allein, während Karen in New York ihrem Traumjob nachgeht. Leider scheint Hank keinen Treueschwur gegeben zu haben und ist wieder fröhlich dabei, anderen Frauen zu geben, was er hat, wenn er nicht gerade zu müde ist. Alles andere wäre aber auch untypisch für diesen Charakter gewesen, der einfach sexbesessen ist und um seine unglaubliche Attraktivität weiß. Immerhin hat die letzte Szene verdeutlicht, dass die emotionale Verbundenheit zwischen Hank und Karen wie immer Bestand hat. Auf die Sexkomponente muss also gewiss auch in dieser Staffel nicht verzichtet werden. Weiterhin werden auch fleißig Drogen konsumiert. Hier kommt auch Becca ins Spiel, die mit einer neuen Freundin nun endgültig die Pubertät erreicht und ihre Grenzen austestet. Dass sie die Drogen von Hank geklaut hat, war natürlich ein gelungener Return. Hier zeichnet sich schon ab, dass zwischen Hank und Becca diese Staffel wohl viele Konflikte ausgetragen werden und es vielleicht sogar für beide mal einige Lektionen zu lernen geben wird.

Jobprobleme

Hanks neues Buch findet überhaupt keinen Verlag. Leider ist nicht geklärt, um welches Buch es sich handelt, wobei eher ausgeschlossen ist, dass es seine Biographie von Lew Ashby ist. Die sollte eigentlich sehr gut gelaufen sein. Es ist aber schade, dass darüber so gar kein Wort verloren wurde. Vielleicht bietet sich aber an anderer Stelle eine kurze Randnotiz noch an. Charlie ist jedenfalls etwas verzweifelt, hofft er doch darauf, über Hank wieder als Agent Fuß zu fassen. Hank nimmt das alles noch sehr locker und lässt wie immer einfach alles auf sich zukommen, was ihm glatt ein Jobangebot an der Uni einbringt. Die Art und Weise ist dabei wieder so was von "Californication"-typisch durch Zufälle und Hanks lockere Lebensweise bestimmt, dass man nun echt nicht sagen kann, dass Hank Pech an den Schuhen kleben hätte. Charlie ist damit noch nicht so ganz geholfen. Für ihn ist der Job derweil alles, woran er sich klammern und sein Selbstbewusstsein aufbauen kann. Ob seine Chefin dabei wirklich hilfreich ist, muss man abwarten. Ihre Annäherungsversuche könnten Charlie eigentlich nur schaden.

Scheidungsprobleme

Nun hat Charlie bereits in Staffel eins recht viel Mist gebaut, dies aber in Staffel zwei ordentlich getoppt, als er Marcy für die deutlich jüngere Daisy verlassen hatte, um kurz darauf festzustellen, dass diese für ihr Leben noch gar keinen Plan geschweige denn ihre Emotionen im Griff hat. Diesen Fehler bereut Charlie nun zutiefst, aber eine Entschuldigung reicht da nicht. Charlie will sein altes Leben zurück, doch Marcy bleibt hart und forciert die Scheidung, bei der sie sogar noch gut abkassieren kann. Charlie kann einem dabei noch so Leid tun, er hat es auch nicht anders verdient. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass Charlies Leidenszeit irgendwann ein Ende haben wird. Als Charlie betrunken zu Marcy fährt und sich Eintritt erbettelt, fällt es auch Marcy schwer, ihre konsequente Anti-Haltung gegen Charlie aufrecht zu erhalten. Er ist und bleibt für sie ihr großes, glatzköpfiges Baby. Es besteht also durchaus noch Hoffnung, aber glatt wird das ganz sicher nicht ablaufen. Dafür wird Marcy auch noch sehr mit sich zu kämpfen haben und immerhin handelt es sich um "Californication".

Alkoholprobleme

Die beste Storyline der Episode stellt uns einige neue Charaktere der Staffel vor. Chelseas Mutter spricht Hank auf den Drogenkonsum von ihrer Tochter und Becca an, was zu einer Einladung zum Essen führt. Hier hat Peter Gallagher einen sehr belustigenden Auftritt, der gleich auf viele weitere, amüsante Situationen mit Hank hoffen lässt. Diane Farr macht als Jill Robinson im wahrsten Sinne des Wortes auch sofort eine gute Figur und wirft verführerische Blicke in Richtung Hank. Das ist doch ungewohnt, kenne ich sie bisher nur als Agentin in "Numb3rs – Die Logik des Verbrechens" und als Marias Mutter in "Roswell". Jason Beghe ist in der prominenten Gruppe dann das Highlight. Hank will mit ihm gleich mal einen Tropfen trinken und kann ihn mit seinem Charme zu einem Gläschen verleiten. Was er nicht wusste: Er hat damit einem Mann zu einem herben Rückfall getrieben und ihm somit den Weg in die Entzugsklinik geebnet. Vorher kann Beghe als nackter Freilandhüpfer aber noch für großes Gelächter vor dem Fernseher sorgen. Spätestens an dieser Stelle ist klar, dass man auch um diese Staffel nicht herum kommt und man wohl noch viel Freude haben wird.

Fazit

Viel versprechende neue Charaktere und Handlungsstränge sowie die gewohnt hervorragenden Dialoge und Situationskomiken sorgen für einen außerordentlich gelungenen Start der dritten Staffel.

Emil Groth – myFanbase

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