Bewertung

Review: #3.04 Vierecksbeziehung

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Da hat Hank nun den Salat, denn zwei Frauen können nicht wirklich von ihm lassen. Doch für Hank sind alle (guten) Dinge drei und er stockt seine Liste noch weiter auf, dabei ist ihm eine ganz andere Frau wichtig.

Unwiderstehlich

Sowohl Felicia als auch Jill machen Hank sofort klar, was er auf der Party angestellt hat. Mehr als eindeutig erhoffen sie sich Wiederholung beziehungsweise Intensivierung der Ereignisse. Nur erfahren sollte es besser niemand. Manchmal fragt man sich, ob es denn wirklich keine anderen Männer in Californien gibt, deren Charme man erliegen könnte. Hank kann sich also wieder kaum retten und seine Männlichkeit versucht das auch nicht wirklich. Schweigen und Genießen. Doch es geht auch noch komplizierter. Auf der Suche nach der verschollenen Jackie, die lieber arbeiten geht, statt Hanks Kurs zu besuchen, kommen sich beide erst professionell und dann privat näher. Ein paar Komplimente und der vermeintlich uneigennützige Einsatz gegen eine ganze Gang, die verdächtig ein Vorhaben in Richtung Bang vermuten ließ, reichen aus, um auch hier die letzten Hüllen zum Fallen zu bringen. Es war auch Hank nicht mehr möglich, der jungen, aufreizenden Studentin zu widerstehen, aber Widerstand war noch nie Hanks Stärke. Nur selbst unwiderstehlich sein, das fällt ihm weiterhin leicht. So hat er ein großes Problem, dass man als Zuschauer so inzwischen erwarten konnte. Sowohl die Anfangsszene als auch das Ende, besonders der genüssliche Biss in den Apfel, waren sehr amüsant, der Zwischenpart war in erster Linie charakterzeichnend und hatte durchaus seine Längen. Allerdings ist auch das mal notwendig. Immerhin hat man jetzt die besten Voraussetzungen für einen Kleinkrieg um Hank geschaffen und das verspricht sehr viel Freude.

Interessant wird in dieser Hinsicht auch die Rolle von Karen sein, die in dieser Episode ein längeres Telefongespräch mit Hank führen durfte, wobei deutlich wurde, dass man sie durchaus vermisst. Die Chemie zwischen ihr und Hank ist und bleibt hervorragend, weil man spürt, wie sehr sich die Charaktere kennen und verbunden fühlen. Karen verhält sich auch selbstschützend richtig, denn wenn Hank schon nachts zu einer kleinen Beichte ausholt, weiß sie genau, dass es um etwas geht, dass sie besser nicht wissen sollte. Inwieweit sie damit aber wirklich leben kann, wird sich zeigen. Ich hatte am Ende fast darauf gewartet, dass man als Zuschauer einen anderen Mann in Karens Wohnung zu Gesicht bekommt. Über die längere Szene zwischen den beiden, die auch wieder mit wunderbarer Musik unterlegt wurde, bin ich jedenfalls dankbar und ich hoffe, dass dies nur der Anfang war, um der Hauptdarstellerbesetzung von Natascha McElhone durch Screentime gerecht zu werden, denn so ein bisschen fehlt sie schon, um Hank mal wieder zu zügeln.

Ein Zeichen?

Da haben die Runkles Interessenten für ihr Haus gefunden und dann geht es so nach hinten los. Marcy verstopft die Toilette mit einem Tampon und es ergibt sich ein wirklich widerlicher, blutrot-schimmernder Anblick, der wohl jeden Menschen in die Flucht geschlagen hätte. Im Kummer um die vertane Chance kommen sich Marcy und Charlie wieder näher. Das ging doch etwas schneller, als ich erwartet habe, aber vielleicht ist es auch nur eine spontane Reaktion auf die Umstände gewesen und der nächste Tag sieht schon wieder ganz anders aus. Irgendwie wäre es aber typisch für die beiden, wenn dieses Toiletten-Ereignis den Startschuss für einen Neuanfang darstellen sollte. Nun kann man überlegen, ob Marcy vielleicht sogar bewusst unüberlegt agiert hatte, um das Schicksal sprechen zu lassen. Dieses ist jedenfalls für den Moment auf der Seite des Paares, denn das Haus werden sie vorerst nicht los, was auch ganz in Charlies Sinne ist, selbst wenn er behauptet, dass ihm einzig und allein das Wohl seiner Noch-Frau am Herzen liegt. Was dieser Teil wirklich gebracht hat, wird erst mit der nächsten Episode klar werden. Als Szene an sich war es eher ereignislos und wenig begeisternd, wenn man sich an viele andere Runkle-Momente der Serie erinnert. Am besten war da noch Charlies Strip-Club-Besuch, bei dem er mal wieder vorzeitig fertig wurde. In der Hinsicht ändert sich nicht viel.

Fazit

Eine gute Episode, die aber Phasen hatte, die den Schwung rausnahmen und den Pep der ersten Episoden nicht aufrechterhalten konnten. Trotzdem gehen die Handlungsstränge in Richtungen, die weiterhin frohlocken lassen.

Emil Groth – myFanbase

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