Bewertung

Review: #6.23 Gute und Böse Welt (2)

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Die Machern von "Charmed - Zauberhafte Hexen" haben regelrecht Gefallen daran gefunden Doppelepisoden in Spielfilmlänge umzusetzen. Auch das Finale von Staffel sechs wird uns auf diese Weise gezeigt. Was zuletzt im Finale der fünften und im Auftakt der sechsten Staffel außerordentlich gut funktioniert hat, fällt nun etwas schwächer aus. Die Finalepisoden hier sind keinesfalls mies. Dennoch gibt es nun zu wenige Handlungsstränge, die beide Folgen vollständig auffüllen können. So haben wir nun das Bild vor uns, dass #6.22 Gute und böse Welt (1) stärker ausfällt, da hier noch die Spannungskurve weiter nach oben getrieben wird, während #6.23 Gute und böse Welt (2) nun etwas abfällt. Sehr überzeugend fällt jedoch der Abschluss der Gideon-Storyline aus, die die letzte Episode der sechsten Staffel in den grünen Bereich trägt.

Insgesamt ist die sechste Staffel von "Charmed" ziemlich durchwachsen ausgefallen, sodass es nicht einmal die Erwartung ermöglichen konnte, mit einem anständigen Finale rechnen zu können. Da man jedoch in der zweiten Staffelhälfte Gideon und mit seinem geheimen Plan um Wyatt Spannung eingeführt hat, ist nun das Potential für einen guten Abschluss da.

Vorweg genommen der Cliffhanger von der Vorfolge: Ist nicht wirklich spannend, da man gleich wusste, dass Phoebe nicht sterben wird. Die künstlich erzeugte Spannung funktioniert so leider nicht wirklich. Zum Glück ist das schneller abgehakt als es eingebracht wurde.

Verdrehte Welten

Was sich in der Vorfolge als erfrischende Abwechslung erwiesen hatte wird hier zum Punkteverlust. Am meisten kritisch stehe ich dem gegenüber, dass die Situation um die Weltverdrehung zuviel Raum einnimmt. Sie bremst die Hauptstory rund um Gideon ein und das ärgert etwas. Zumal die Leute sich als sehr anstrengend erweisen mit dem übertriebenen, überfreundlichen, schrägen Getue. Auch Piper hat es erwischt, die aufgrund von Barbas' Manipulation auch noch gleich ihre Schwestern mittels Zauber damit ansteckt. Ich finde es hätte auch eine andere, sicherlich bessere Methode gegeben, die Halliwell-Schwestern abzulenken. Beziehungsweise hätte es hier dazu einfach nicht soviele Szenen benötigt. Am Ende kann man richtig froh darüber sein, dass sich alles wieder normalisiert. Ich wünschte die Halliwell-Schwestern, Chris und Leo oder Gideon hätten gleich zu Beginn der Folge einen Weg gefunden, das Problem um die Weltverschiebung zu lösen. Die Jagd der Halliwells auf Gideon um Wyatt zu retten wäre eine gute Alternative gewesen und dazu diverse Fallen Gideons und Barbas, jene die Spannung noch mehr auf die Spitze getrieben hätten.

Chris stirbt durch Gideon

Ich komme somit zum richtig guten Teil der Finalfolge. Gideons Plan Wyatt zu töten verfolgt dieser in besessener Weise weiter. Nun flüchtet er nach #6.21 Witch Wars erneut in die Unterwelt um sich diesmal mit Barbas zu verbünden. Eine Kombination die natürlich Spannung verspricht und so sind alle Szenen mit den Beiden interessant mitzuverfolgen auch wenn Barbas schon besser in Action zu sehen war. Dennoch nimmt deren gemeinsame Planverwirklichung im Verlauf immer mehr dramatisches Ausmaß an. Gipfelt darin, dass Leo zum ungünstigsten Zeitpunkt von Barbas abgelenkt wird, während sich Gideon Wyatt schnappt und Chris bei der Verteidigung dazu schwer verletzt. Ab dann ist die Finalfolge absolut dem würdig und reißt einen mit. Wie Leo daraufhin verzweifelt Phoebe und Paige von Pipers Zauber befreit. Paige daraufhin sich Nachhause beamt und von Darryl und Sheridan böse überrascht und von dieser zu Boden geschlagen wird. Oder im späteren Verlauf Chris direkt in Leos Armen stirbt und dieser komplett ausrastet sind alles erinnerungswürdige Szenen.

Brian Krause wird hier ziemlich gefordert als Schauspieler und bringt den vor Wut schäumenden, tobenden Leo bestens zur Geltung. Mittels Trick als getarnter Barbas, kann Leo daraufhin Gideon überfallen und zur Strecke bringen. Wenn auch nicht total offensichtlich haben die Autoren es hiermit geschafft eine neue Storyline für die anstehende siebte Staffel zu kreieren. Eventuell sogar zwei Storys, die absolut Potential bieten. Es bleibt nämlich offen, wie Leo mit dem Mord an Gideon zurecht kommen wird? Er als Ältester und eigentlich übermäßig gutmütigen Wesen. Dass die Rache an Gideon nicht ohne Folgen bleiben wird ist definitiv klar. Die zweite interessante Sache ist, ob Wyatt vielleicht genau durch diese Situation ins Böse getrieben wird? Hoffentlich geht man auch in Staffel sieben weiterhin auf die Situation rund um Wyatt ein.

Der kleine Chris wird geboren

Auch die Nebenstory rund um Pipers Geburt von Chris erweist sich als überaus dramatisch. Sofort wird klar, dass bei ihr irgendetwas nicht stimmt und sich das zuspitzt, da in der verdrehten Welt der Arzt nicht wirklich hilfreich ist. Als dieser später auch noch erwähnt, dass Piper sämtliche innere Blutungen habe und sie sowohl auch das Baby zu sterben drohen, ist die Spannung definitiv da. Abzusehen ist da jedoch, dass Piper selbst nicht sterben würde. Sie ist einer der Hauptcharaktere. Dennoch ist es bei Baby Chris etwas ungewiss. Schließlich hat sein erwachsenes Ich die Vergangenheit verändert was als Regelverstoß in Charmed eigentlich gilt. Zudem begegnete ihm in der sechsten Staffel der Engel des Todes. Letztendlich wäre es aber zu hart ausgefallen, wenn auch der kleine Chris nicht überlebt hätte. So bin ich, genauso wie hier die Halliwell-Familie am Ende der Folge, darüber happy, dass Pipers Geburt erfolgreich ablief.

In der neuen Staffel würde ich mich darüber außerdem erfreuen, wenn Phoebe und Paige neue Storylines zugeordnet bekommen. Denn gerade in einer Finalfolge sollten dazu eigentlich schon Ansätze kreiert werden. Bei den Beiden ist nun alles offen und das Potential da den Charakteren gute Storys unterzujubeln.

Piper wird wohl als Vollzeitmutter zu sehen sein und sich vermutlich auch mit Leos Tat an Gideon auseinandersetzen müssen. Am meisten zuversichtlich sehe ich der Situation von Leo selbst entgegen. Dem Finale hier fehlt tatsächlich der Punkt bezüglich Ausblick in die neue Staffel.

Fazit

Der Abschluss der Gideon-Story ist sehr gelungen inszeniert. Sie enthält viele erinnerungswürdige, dramatische und bewegende Momente. Dadurch wirkt auf mich die Folge sehr mitreißend. Da bleibt es beinahe unbemerkt, dass sonst die Finalfolge Mängel aufweist. Die verdrehte Welt erweist sich hier diesmal als eher nervig, dazu fehlt die Eröffnung neuer Storylines für die anstehende Season. Lediglich bei Leo und Wyatt wird spannend offen gelassen, was Leos Verzweiflungstat an Gideon wohl für Auswirkungen haben wird.

Samuel W. - myFanbase

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