Bewertung

Review: #1.09 Unter Waffen

Mit #1.09 Unter Waffen konzentriert sich "Chicago Justice" diesmal vor allem auf die Vorverurteilung von Personen und wie sehr man sich auf eine Person fokussiert, für die man alles tun würde, wodurch ein recht interessanter Fall kreiert wird.

Der Escape-Room

Fangen wir mal mit dem interessanten Teil an, wie aus einem Spiel auf einmal bitterer Ernst werden kann. Oder sollte ich besser sagen, dass der Escape-Room der Ort war, an dem der Mord begannen wurde, der zu einem spannenden Prozess geführt hat. Ehrlich gesagt hat mich dieser simulierte Gefängnisausbruch etwas an "Prison Break" erinnert, aber das nur am Rande. Ich frage mich, ob Bethany Pierson den Mord an Kennedy Malloy letztlich doch geplant hat. Sicherlich hat sie versucht, sie umzustimmen, dass sie ihre Audio-Datei nicht veröffentlicht und damit Hall seinem Job entledigt. Auf der anderen Seite wusste sie aber auch, dass Kennedy ihre Schusswaffe immer bei sich trägt. Aber diese Frage wird wohl auch nicht mehr beantwortet werden.

Vorverurteilung, Prozess, Verurteilung

Viel interessanter war für mich die Vorgehensweise, den Mörder zu finden. Dabei ging die Staatsanwaltschaft in meinen Augen zum Teil sehr voreingenommen vor. Denn bei diesem Spiel im Escape-Room befinden sich in einem Team zwei Frauen, die für den Verlauf wichtig sind: Kennedy und Abigail Chapman. Eigentlich ist dabei nichts ungewöhnlich. Allerdings kehrte Abigail erst vor drei Monaten nach einem dreijährigen Gefängnisaufenthalt aus Spanien zurück. Angeblich soll sie ihren Ex-Freund ermordet haben, wobei es keinerlei Spuren von ihr am Tatort gab. Allerdings soll sie demnächst wieder ausgewiesen werden, da man angeblich neue Beweise für ihre Schuld gefunden hat.

Für Mark Jefferies stand die Schuldige damit schon fest, was ihn mir noch immer nicht sympathischer macht. Vor allem: Wie kann er denn davon ausgehen, dass Abigail die Schuldige ist, obwohl damals noch nicht einmal Spuren von ihr am Tatort gefunden wurden. Heißt es nicht immer, dass man solange unschuldig ist, bis die Schuld bewiesen ist? Aber für Mark stand das politische Ansehen mal wieder im Vordergrund. Gut, dass Anna Valdez dagegen gehalten hat und an Abigails Unschuld geglaubt hat. Obwohl es bei ihrer Befragung teilweise schon danach aussah, als ob sie schuldig sei und sie auch die Nerven verloren hat. Aber kann man ihr das wirklich verübeln? Drei Jahre unschuldig im Gefängnis und dann wird einem noch ein Kopfgeldjäger auf den Hals gehetzt. Ich finde, da kann man schon mal die Nerven verlieren, vor allem wenn man noch Medikamente intus hat. Ich fand es gut, dass sowohl Peter Stone, als auch Anna und Antonio Dawson an Abigails Unschuld geglaubt haben und alles dafür taten, dass sie nicht ausgeliefert werden konnte.

Zumal die Schuldfrage sich dann auf einen gewissen Professor Hall richtete – einem Waffengegner. Kennedy befand sich nicht nur in einem Debattierclub, der für das Waffenrecht war, sondern sie trug auch eine eigene Waffe bei sich. In den USA darf fast jeder eine Waffe bei sich tragen, doch diesmal wurde diese Tatsache sehr verständlich und nachvollziehbar erklärt. Denn Kennedys Waffenbesitz geht einem tragischen Schicksal voraus. Ihre Mutter wurde vergewaltigt und ermordet. Es ist verständlich, dass den Vater dieses Ereignis schwer geprägt hat. Er hat eigentlich nur für den Schutz seiner Tochter gesorgt, und ist dabei in meinen Augen sehr vorbildlich vorgegangen. Schon in jungen Jahren brachte er ihr den Gebrauch von Schusswaffen bei und meiner Meinung nach hätte Kennedy sie nur im äußerten Notfall benutzt. Doch das hat Professor Hall nicht interessiert, da er so oder so gegen Waffen gewesen ist und sich dabei nicht auf das konzentriert hat, für das er bezahlt wurde: zu unterrichten. Verständlich, dass Kennedy sich darüber beschweren wollte, was eigentlich auch ihr Recht gewesen ist. Doch ihr Recht brachte ihr den Tod ein. Doch nicht Professor Hall ist der Schuldige, sondern jemand, der anfangs gar nicht auf der Liste der Verdächtigen stand: Bethany.

Zugegeben wirkt sie wie die Unschuld vom Lande. Allerdings gibt es ein bekanntes Sprichwort: "Stille Wasser sind tief." Wobei sie ja nur das schützen wollte, nachdem sie sich so lange gesehnt hat. Sie hat in Hall jemanden gesehen, der einer Vaterfigur am nächsten kam. Jemand, der ihr alles gegeben hat, wovon sie träumte. Irgendwie logisch, dass sie dabei alles tut, um das nicht zu verlieren. Aber ein Mord? Das zeigt eigentlich auch, dass Bethany total besessen von Hall gewesen ist und wie man ja auch an ihrer Aussage erkennen konnte, hat sie Hall so sehr nachgeeifert, dass sie sich selbst verraten hat.

Fazit

#1.09 Unter Waffen hat eindrucksvoll bewiesen, wie schnell es zu Vorurteilen kommen kann, aber auch zu was man fähig ist, wenn man Angst hat, das zu verlieren, wonach man sich am meisten all die Jahre gesehnt hat. Dabei zeigten sich auch Peter, Anna und Antonio wieder einmal sehr sympathisch. Ganz im Gegensatz zu Mark, der mir persönlich mit seinen Aussagen schon wieder negativ aufgefallen ist.

Daniela S. - myFanbase

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