DVD-Rezension: Chicago P.D., Staffel 5
Das erste Spin-Off der Mutterserie "Chicago Fire", "Chicago P.D.", ging in der TV-Season 2017/18 bereits in seine fünfte Staffel, die 22 Episoden umfasste. Dabei gab es einige Veränderungen zum Start der Staffel, da mit Matt Olmstead der bisherige Showrunner von Bord gegangen ist und weil Sophia Bush Abschied von ihrer Rolle der Erin Lindsay genommen hat, um sich neuen Schauspielprojekten zu widmen. Die entsprechende DVD-Box ist nun seit dem 4. Oktober 2018 zu erhalten.
Inhalt
Für die Männer und Frauen der Intelligence Unit der Chicagoer Polizei steht die Sicherheit ihrer Stadt an erster Stelle. Unter Führung von Detective Sergeant Hank Voight (Jason Beghe) setzt das Elite-Team alles daran, die furchtbarsten Verbrechen aufzuklären und die Täter der Justiz zu übergeben. Diese Aufgabe wird aber von ungeahnten Schwierigkeiten belastet - aufgrund umfassender Polizeireformen und Korruptionsvorwürfen gerät das Team unter Beobachtung und muss im Kampf für Gerechtigkeit äußerste Vorsicht walten lassen.
Rezension
Neben den bereits oben erwähnten Veränderungen gibt es auch noch kleinere Neuerungen. So kehrt Kim Burgess ins Team zurück, nachdem ihre Darstellerin Marina Squerciati ihre Babypause beendet hat. Die bereits in der vierten Staffel eingeführte Hailey Upton (Tracy Spiridakos) ersetzt Erin dauerhaft und Antonio Dawson (Jon Seda) kehrt nach seinem kurzen Intermezzo bei "Chicago Justice" zurück. Durch die Personalwechsel ergeben sich für die neue Staffel auch in den Partnerschaften neue Bewegungen. So bekommt Jay Halstead (Jesse Lee Soffer) von nun an Unterstützung von Hailey und Kim wird die neue Partnerin von Antonio. Die Partnerschaft von Adam Ruzek (Patrick Flueger) und Kevin Atwater (LaRoyce Hawkins) bleibt dagegen bestehen, während Hank und Alvin Olinsky (Elias Koteas) überwiegend solo oder im gesamten Team agieren. Diese Veränderungen wirken sich auf die Staffel unheimlich positiv aus, da die Partnerschaften auch immer wieder auf die Probe gestellt werden und man die einzelnen Figuren darin wachsen und sich gegenseitig unterstützen sieht. Vor allem die Partnerschaft von Antonio und Kim ist eine gern gesehene Überraschung, da ich sie eigentlich schon gerne mit Alvin gesehen habe, aber Kim macht vermutlich jeden Kollegen besser.
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Aber nicht nur die gemeinsamen Momente haben jede Menge Highlights zu bieten, auch die Entwicklung jedes einzelnen Charakters wird effektiv vorangetrieben. Gerade in den vorangegangenen Staffeln hatte ich immer den Eindruck, dass sich hinter Erin immer alle anderen Figuren (mit Ausnahme von Hank natürlich) einreihen mussten. Mit ihrem Weggang erhält nun jede Figur mehr Aufmerksamkeit und ihre eigenen Episoden, in denen sie entweder persönlich involviert sind oder undercover ermitteln müssen. Einzig Alvin spielt in dieser Staffel eine sehr untergeordnete Rolle, so dass ich mir schon Sorgen machte, ob Koteas vielleicht gesundheitliche Probleme hat. Zum Ende der Staffel hin rückt auch er wieder in den Fokus und erhält einen großen, überzeugenden Handlungsbogen. Obwohl wie erwähnt auch immer wieder das Privatleben seine Berücksichtigung findet, spielt aber vor allem das Liebesleben nach wie vor eine untergeordnete Rolle, was ich doch echt schade finde, da nicht einer eine konstante Beziehung aufweisen kann. Zwischen Kim und Adam wird immer mal wieder etwas angedeutet und Antonio erlebt ein Auf und Ab mit Sylvie Brett (Kara Killmer) aus "Chicago Fire". Nur bei Jay und Hailey bin ich froh, dass es sich bisher nur um eine professionelle Partnerschaft handelt, da mir das sonst zu sehr wie eine Wiederholung der Jay/Erin-Beziehung gewesen wäre. Vielleicht ist Staffel 6 ja gnädiger mit dem Liebesleben.
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Nach wie vor dominiert die übliche Struktur des Falls der Woche die Episoden. Über die Staffel verteilt durfte ich aber erfreulicherweise feststellen, dass die uninteressanten oder unlogischen Fälle tatsächlich an einer Hand abzuzählen sind. Gerade durch die persönliche Beteiligung der Hauptfiguren gab es ganz viele spannende Elemente oder man wurde eben sehr emotional an die Fälle gebunden. Weiterhin ist mir positiv aufgefallen, dass viele der Verbrechen an aktuelle gesellschaftliche Themen geknüpft wurden. Seien es Terroranschläge, Abschiebungen von Lateinamerikanern oder #MeToo. Zudem wurde bei diesen Themen nicht unbedingt ein richtig oder falsch aufgezeigt, sondern es wurden beide Positionen vorgestellt und es gab keine Wertung, so dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. Zudem durchzieht die Staffel ein großer Handlungsbogen: Denny Woods (Mykelti Williamson), der sich für seine Festnahme durch Hank und sein Team rächen will und von nun an die Intelligence Unit überwachen darf und dabei nur ein Ziel verfolgt: Hank zur Stecke zu bringen. Zwar kocht diese Thematik in einigen Folgen nur auf der Sparflamme, aber da sie sich durch die gesamte Staffel zieht, ist man am Ende auch froh, dass er vorerst einen Abschluss findet.
In einer insgesamt sehr überzeugenden Staffel gab es natürlich auch besondere Highlight-Folgen. #5.02 In geheimer Mission beinhaltet den bereits angesprochenen geplanten Terroranschlag. Die Folge hat mir neben der Aktualität des Themas aber vor allem auch wegen Kim gefallen, weil man ihre Charakterentwicklung seit Beginn der Serie noch einmal eindrucksvoll aufgezeigt bekommen hat. Ähnliches gilt für #5.18 Alte Wunden, in der der Fokus aber auf Hailey liegt, die man durch Ereignisse in ihrer Vergangenheit wesentlich besser kennenlernen darf. Abschließend möchte ich noch Episode #5.12 Letzte Worte nennen, in der Kevin entführt wird und der Zusammenhalt der ganzen Unit toll unterstrichen wird.
Specials & Technische Details
Als Extra wird die Crossover-Episode mit "Chicago Fire" #6.13 Versteckspiele angeboten.
Erscheinungstermin: 4. Oktober 2018
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 900 Minuten
Bildformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
"Chicago P.D." bietet mit seiner fünften Staffel wirklich eine vielseitige Unterhaltung, die mich die Aussage tätigen lässt, dass sie hart um die Position der bisher besten Staffel der Serie konkurriert. Sophia Bushs Ausstieg hat der Cop-Serie wahrlich nicht geschadet, sondern sogar dafür gesorgt, dass sich der Fokus viel gerechter auf die anderen Figuren verteilt. Zudem entstehen neue Partnerschaften, neue Beziehungen, aber auch Fehden, die man ausgiebig ergründen kann. Beim Fall der Woche greift man auch mal daneben, aber insgesamt muss ich wirklich hervorheben, dass die Themen noch nie so aktuell waren wie in dieser Staffel. Zwar bietet die letzte Folge keinen atemraubenden Cliffhanger, dennoch werden bereits genug potenzielle Handlungsstränge eingeführt, die allesamt Spannung für eine ebenso gute sechste Staffel versprechen!
Lena Donth - myFanbase
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